ich fange jetzt nochmal davon an, weil ich glaube, dass diese Diskussion hierher gehört. Wenn es in diesem Thread um das Impfen geht, muss auch eine konstruktive Auseinandersetzung dazu hier möglich sein.
Tut mir leid Cats und Alle, es wird ein Roman.
Ich bin der Ansicht, dass es hier im Forum die typischen Impfgegner gar nicht gibt. Die die auf die Straße gehen, haben andere Motive und sind leider nicht kritisch genug, wenn sich weitere Randgruppen mit aggressiven Motiven dranhängen, die sogar oft die Treiber oder Verursacher der Unruhen sind.
Die kritischen Foris hier sind in erster Linie krank, über Jahre mit den Folgen ihrer Erkrankung belastet und sehen sich jetzt mit zusätzlichen Gefahren belastet. Das macht in erster Linie Angst, und Angst hatten wir sicher alle mal in den letzten zwei Jahren.
Wer negative Erfahrungen mit seiner Erkrankung oder der Medizin im weitesten Sinne gemacht hat, kann vielleicht jetzt nicht einfach blind vertrauen, vor allem wenn so widersprüchlich kommuniziert wird.
Meine Kenntnisse bzw. Erfahrungen zu Deinen Punkten:
Das stimmt, es gibt jedoch auch die Aussage der Virologen, dass das Virus bestrebt ist sich so anzupassen, dass es sich gut verbreiten kann. Wenn es seinen Wirt tötet, kann es selbst nicht überleben. Darum wird sich die Gefährlichkeit vermutlich deutlich verringern.Kellie:
1. Corona nicht schnell von allein verschwinden wird, sondern ein eher langfristiges Problem sein wird ( Mutationen und Varianten)
Mich interessiert an dieser Stelle die Frage: Gibt es einen Zeitpunkt an dem man aufhören sollte/könnte so viel zu impfen, weil sich durch die Impfung zunehmend Escape-Varianten entwickeln?
Ist das Boostern auf Dauer wirklich ein Ausweg oder die Lösung? Wie soll das gehen, wenn sich ein kleiner Teil der Welt halbjährlich seine Boosterung abholt, und der große Rest infiziert sich durch?
Heute kam ein neuer Artikel zu den Sterbefällen: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... nid=130182
Liest man die Überschrift, wirkt das bedrohlich. Im Verlauf relativiert sich das, weshalb ich den inhaltlichen Stil der Überschrift kritisiere.
In der Folge heißt es, 94% der Corona-Sterbefälle betrifft Menschen über 65 Jahre. Ich will das nicht relativieren! Es wirft aber ein anderes Bild auf die Impfung der kleinen Kinder. Und: Wir haben immer 104.000 Tote im Kopf. Das sind Zahlen für zwei Jahre, und es sind auch die dabei, die „nur“ mit, und nicht ausschließlich an Corona gestorben sind. Das waren nämlich „nur“ 40.000.
Und die Zahlen zur Übersterblichkeit berücksichtigen zwar scheinbar den demographischen Wandel, aber nicht die wachsende Bevölkerung. Die absoluten Zahlen sagen also erstmal nicht viel aus.
Stimmt. Wir wissen trotzdem noch nicht, ob so die bessere Immunität erreicht wird, und ob vielleicht doch unser Immunsystem durch das neue Verfahren auch neu moduliert werden könnte. Es gibt dazu nicht abgeschlossene Forschungen.Kellie:
2. die Impfung und deren Modifikationen zurzeit die einzige uns bekannte Möglichkeit ist, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen; Medikamente , die noch in Erprobung stehen und noch nicht zugelassen sind mal ausgenommen.
Das sehe ich anders. Es gibt dazu sehr unterschiedliche Aussagen. Sehr viele Kinderärzte und auch die Stiko sind der Ansicht, dass das Immunsystem eines Kindes stark genug ist. Ich kenne keine Zahlen zu PIMS, mir scheint aber auch hier die Angst ein sehr treibender Faktor zu sein (verständlicherweise!). Verfolgt man hier sehr differenziert die Äußerungen einiger Autoritäten, dann stellt man einige rhetorische Kunstgriffe fest.Kellie
3. der Nutzen einer Impfung die Risiken von Impfschäden deutlich überwiegt und zwar in allen Altersgruppen
Wenn Politiker Kinderimpfzentren öffnen, bevor Mediziner ihr Okay gegeben haben, finde ich das fragwürdig. Ebenso finde ich es schlimm, in Schulen oder Zoos zu impfen. Das sind Orte, die keinesfalls mit dem Impfen verknüpft werden sollten. Für Kinder emotional m.E. absolut nachteilig.
Dies Argument zählt für mich nicht. Gegen Masern und dgl. impft man einmal und ist lebenslang immun. Die Corona-Impfung muss dauernd - derzeit jedes halbe Jahr (außer in NRW, da monatlich ) wiederholt werden. Mit zweifelhaftem Erfolg, siehe Omikron.Kellie:
….müsste einem doch die Entscheidung leicht fallen, insbesondere noch, wenn man sich vorher noch nie solche Gedanken über die Risiken seiner bisherigen Impfungen gemacht hat.
Das trifft insbesondere auf Eltern zu, die ihre Kinder zwar gegen Masern, Mumps Röteln etc. impfen ließen, jetzt aber Bedenken haben, weil 0,001% Risiko besteht, dass ihre Kinder an einer reversiblen Herzmuskelentzündung erkranken könnten. Ich kann immer noch nicht recht begreifen, warum es eigentlich solche Aufregung um diese eine Impfung gibt, während dessen man andere Medikamente und Impfungen nahezu widerstandslos über sich ergehen lässt.
Hast Du mal Tagesschau gesehen oder mit einem Kind gesprochen? Natürlich haben Eltern Angst um ihr Kind, allerdings geben 99% der Befragten an, sie wollten ihre Großeltern besuchen können.Kellie:
Ich denke auch, dass die meisten Eltern ihre Kinder zu deren Schutz und nicht nur zum Schutz der "vulnerablen Gruppen" , impfen lassen.
Ein Argument für die Impfung der Kinder seitens der Ärzte hält sich nachhaltig: Gesunde Kinder sollen zum Schutz vulnerabler Familienmitglieder geimpft werden. Welche Last für die Kinder! Ich habe nicht ein einziges Mal gehört, dass jemand sagte er will das Leben seines Kindes schützen.
Dazu kommt: Kinder und Jugendliche die gefragt werden, ob sie geimpft werden möchten äußern sich ebenso. Die Tatsache dass Kinder kaum schwer erkranken wird definitiv nicht kommuniziert. Ich finde das fragwürdig schon darum, weil man Kindern mit dieser Information einen großen Teil ihrer Angst nehmen könnte.
Ich lege Wert darauf zwischen Aluhut-Impfgegnern und den Personen zu unterscheiden, die relevante persönliche Gründe haben, sich (noch) nicht impfen zu lassen. Die andere damit jedoch nicht belästigen weil sie z.B. sämtliche Kontaktregeln einhalten.Kellie:
Im Übrigen stört mich auch noch an dieser Impf-Diskussion der Umstand, dass Impfgegner immer meinen, nur sie hätten das Monopol auf freies Denken und nur sie würden alles hinterfragen. Dem ist nicht so . Vielleicht sind diejenigen, die sich haben impfen lassen, einfach zu der Erkenntnis gekommen, das es das beste für sie ist.
Die haben auch das Recht zu entscheiden, dass es für sie das Beste ist.
Wenn es Dir noch um den Solidargedanken geht: Ein Raucher oder Alkoholiker belastet auch überdimensional das Gesundheitssystem oder die Gemeinschaft, z.B. wenn er besoffen einen Unfall baut.
Oder: Jemand der mehr als nur ein Biologikum bekommt verbraucht monatlich um die 5.000 Euro. In den USA wird den Leuten der Dickdarm rausgenommen, damit die laufenden Kosten reduziert werden.
Jemand der mit 85 Jahren wochenlang die Intensivstation beansprucht verursacht ebenfalls extreme Kosten, während in anderen Ländern die maximale Lebenserwartung bei 60 Jahren liegt.
Verstehe mich bitte nicht falsch, natürlich zählt jedes Menschenleben. Niemand will seine Angehörigen verlieren.
Wir haben jedoch auch einen maximalen Anspruch an Lebensqualität und an das, was wir aus der Solidargemeinschaft in Anspruch nehmen wollen. Auf die Rechte, die uns zustehen….das hat Ausmaße angenommen…..ist das alles wirklich noch verhältnismäßig?
Wer von uns steht auf den Balkonen und klatscht Beifall, würde sich aber selbst nie an ein Krankenbett stellen, die Bettpfanne leeren, oder jemanden bis zum letzten Atemzug begleiten?
Ich würde gerne diese dauerhafte Empörung gegen mehr Sachlichkeit austauschen. Und darum werde ich weiter kritisch sein.
VG von Frau Holle