Diagnose: Morbus Crohn, Spirochätose?

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
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Dampfwalze
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Diagnose: Morbus Crohn, Spirochätose?

Beitrag von Dampfwalze »

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und wollte mich mal ein bisschen mit euch austauschen.
Ich stelle mal kurz meine Geschichte vor:

Ich bin 35 Jahre alt, männlich, und habe seit Jahren immer mal wieder nach dem Abendessen Magen-Darm-Probleme gehabt. Diese äußerten sich vor allem in Durchfall und heftigen Blähungen kurz nach dem Essen. Teilweise saß ich bis zu 45 Min. auf der Toilette. Danach war wieder alles in Ordnung. Bauchschmerzen hatte ich nicht wirklich. Ich habe mich irgendwie damit jahrelang abgefunden. Es war auch so, dass es manche Abende gab, wo ich keinen Durchfall oder nur leichte Blähungen hatte. Habe mir nichts besonderes dabei gedacht. Meine Mutter hat ähnliche Probleme, vielleicht ein Familienproblem...

Vor ca. gut einem Jahr bin ich auf die glorreiche Idee gekommen und habe einen Gastroenterologe/Internisten aufgesucht. Zunächst wurde ein Ultraschall von meinem Bauch gemacht. Ergebnis war eine verdickte Darmwand. Anschließend noch ein Stuhltest (ohne Befund) sowie der H2-Atemtest gemacht und es kam eine Laktoseintoleranz dabei raus. Ich musste nach der Einnahme des Getränks dort auch ziemlich heftig auf die Toilette...

Der Arzt meinte damals, dass die Laktoseintoleranz mit der verdickten Darmwand zusammenhängen könnte, aber nur eine Koloskopie Gewissheit über das genaue Krankheitsbild bringen würde.

Die Darmspiegelung habe ich dann auch im Februar 2019 gemacht. Dort wurde auch eine Gewebeprobe entnommen. Die Darmspiegelung und die Gewebeprobe brachten allerdings keinen wirklich Aufschluss, bis auf:

"Das histologische Bild vereinbar mit einer Spirochätose. Keine CED. Keine mikroskopische Colitis."

Also alles in Ordnung: keine entzündliche Darmerkrankung laut Befund. Ich habe mich dann gefragt: warum eine verdickte Darmwand, die normalerweise ein Anzeichen für eine Entzündung ist?

Und ich habe mich dann über die oben genannte Spirochätose versucht zu informieren, aber kaum Infos bekommen. Könnt ihr mir dazu etwas sagen? Der Arzt meinte, dass man dies mit meinem Antibiotikum behandeln könnte. Bei mir sollen aber erst einmal andere Therapiemaßnahmen unternommen werden (Mesalazin).

Ich habe dann auch Mesalazin verschrieben bekommen und siehe da, die Beschwerden wurden deutlich besser! Kein Durchfall mehr nach dem Abendessen und auch keine Blähungen. Das ging dann eine ganze Weile gut.

Vor einigen Wochen häuften sich wieder die Beschwerden: vor allem immer nach dem Abendessen (Frühstück nie und mittags esse ich nicht viel bzw. nur Kleinigkeiten) teilweise Durchfall und heftige Blähungen über Stunden. Warum eigentlich immer nach dem Abendessen? Meine Ernährung ist wirklich recht ausgewogen. Ich bin sportlich, rauche nicht und trinke nur ganz selten Alkohol.

Ich bin dann wieder zu meinem Arzt gegangen und berichtete von meinen Beschwerden. Er konnte wieder die verdickte Darmwand im Ultraschall sehen und hat mir wieder Mesalazin EMRAmed 500 mg verschrieben. Ich nehme 3x täglich 2 Tabletten davon. Seitdem habe ich keinen Durchfall mehr und die Blähungen sind auch so gut wie weg. Die Stuhlprobe war auch in Ordnung. Das Antibiotikum gegen die vermeintliche Spirochätose sollte ich erstmal nicht nehmen. Der Arzt meinte, dass es wohl eine leichte Form von Morbus Crohn ist bzw. sein könnte.

Allerdings habe ich jetzt auf einmal trotz Mesalazin, vorher nie (!), Bauschmerzen und ein leichtes Bauchgrummeln - unabhängig von den Mahlzeiten - bekommen. Sind das Nebenwirkungen? Falls ja, finde ich es komisch, dass ein Medikament, dass bei CED eingesetzt wird, Bauchschmerzen als mögliche Nebenwirkung verursacht!? Kann mir da jemand etwas zu sagen? Ich werde morgen mal die Dosis etwas runterfahren und nur 3x eine Tablette nehmen, vielleicht hilft das?

Aus meiner Sicht lohnt sich eine erneute Darmspiegelung nicht, oder was meint ihr? Diese wurde ja bereits im Februar 2019 gemacht. Der Arzt hat dazu auch nichts gesagt.
Sollte ich das Antibiotikum gegen die Spirochätosen doch mal verschreiben lassen bzw. mit dem Arzt erneut sprechen?

Vielleicht kennt sich ja einer von euch aus oder kann mir durch Erfahrungen weiterhelfen! ich wäre euch sehr dankbar!!

Vielen Dank vorab und beste Grüße!

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