In medikamentenfreien Zeit sich mit Absicht mit Virus infizieren?

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
Korona
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Re: In medikamentenfreien Zeit sich mit Absicht mit Virus infizieren?

Beitrag von Korona »

Hallo Michael,
Ich habe nie von der gesamten Bevölkerung gesprochen. Projiziere die Aussagen von anderen bitte nicht auf mich.
Der gesamte Beitrag hat nichts mit meinen Aussagen zu tun, stelle ich fest
Ich habe nichts auf Dich projiziert, sondern die beiden Möglichkeiten aufgeführt, die für politische Maßnahmen als Grundlage diskutiert wurden. Dass bei der Idee es laufen zu lassen nicht gleich die gesamte Bevölkerung durchseucht wird, sondern dass das dauert versteht sich von selbst.

Wenn Du Dich jetzt bewusst infizieren wirst, sind m.E. Deine Chancen kleiner, weil wir noch nicht genug Erfahrungen mit dem Verlauf gesammelt haben. Niemand hier wird Dir sagen können, ob das eine sinnvolle Idee ist.
Das Virus ist nicht das Problem (außer für dauerhaft Immunsuppremierte und ältere Menschen), sondern der Umgang damit.
Das Virus ist das Problem, weil es eine spezielle Ausstattung hat und wir diese noch nicht ausreichend kennen.
Der Umgang damit ist von politischer Seite nun auf maximale Vorsicht ausgerichtet. Der einzelne Mensch, der diese nun beschlossenen Umgangsweisen ignoriert kann nur von jedem von uns darauf hingewiesen werden.
Wenn Du Dich bewusst selbst der Gefahr aussetzen willst, ist das Dein Problem - was Deinen Körper angeht - aber Du kannst das am Ende ja nicht von der Gesellschaft abgetrennt betrachten, weil Du das Gesundheitssystem damit belastest und auch andere Menschen anstecken könntest. DAS ist der fragwürdige Umgang damit.

Du hast Angst und willst schnelle Immunität, das ist verständlich. Aber zuerst solltest Du wie alle runterkommen, qualifizierte Informationen dazu einholen und erstmal abwarten.

Gruß, K.

Ellie
Dauergast
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Re: In medikamentenfreien Zeit sich mit Absicht mit Virus infizieren?

Beitrag von Ellie »

Hallo Michael,

Ich glaube , ich habe dich nicht richtig verstanden. Vielleicht kannst Du mir einige deiner Aussagen nochmals genauer erläutern.
Zusätzlich sollten sämtliche Vorerkrankte längerfristige AU erhalten, da die Umbegungsbedingungen sich grundsätzlich geändert haben.
Sämtliche Vorerkrankte??? Wieviele vorerkrankte gibt es denn deiner Meiner nach allein in Deutschland und ich meine nicht nur die von CED betroffenen! Was ist mit Herzerkrankungen, Diabetes , Bluthochdruck, COPD , Apoplex , Krebserkrankungen usw. ?
Die Komplikationen für Immunsuppremierte und Ähnliche sind doch wesentlich schlimmer bis tödlich.
Das wäre denkbar, ist aber nicht erwiesen. Die Datenlage ist noch zu ungenau. Außerdem ist unser Immunsystem zwar schwächer als ohne Immunsupressiva , aber noch lange nicht schutzlos allem ausgeliefert. Ich habe seit 2015 diverse Medikamente (Kortison, Azathioprin, Budenofalk, MTX, Humira und jetzt Entyvio) ausprobieren müssen und während dieser Zeit ist mir nicht aufgefallen , dass ich mehr Infektionen oder schwerwiegendere Verläufe hatte.
Du kannst auch unsere Immunschwäche nicht mit Patienten vergleichen, die durch eine Chemotherapie ein Immunsystem haben, welches auf "Null" gefahren wird. Das ist ein ganz anderes Level.
Wenn ich weiss, dass ich infiziert wurde, kann ich niemanden weiteres infizieren. Das ist unmöglich.
Wie kommst du denn darauf? Wenn während deiner selbst gewählten Infektion Komplikationen auftreten und du musst dein zu Hause verlassen, um im Krankenhaus behandelt zu werden, kannst Du niemanden infizieren?
Wer versorgt dich denn zu Hause? Lebst du allein , ohne Familie und kannst du auch 100 % sicher sein niemanden angesteckt zu haben ?
Ich denke das ist in unserer Gesellschaft nahezu unmöglich, denn wir sind alle Teil eines großen sozialen Geflechts.
Direkt und absichtlich, transparente Infektion. Nicht Infektion ala Mittelalter.
Transparente Infektion? Was soll ich darunter verstehen? Du gehst offensichtlich immer noch davon aus , dass der Virus etwas kontrollierbares ist, der sich an irgendwelche Regeln hält. Wenn Covid-19 uns etwas lehren kann, dann doch wohl, dass Viren dieser Art weder beherrschbar noch kontrollierbar sind. Wie hätte er sich trotz aller Maßnahmen sonst innerhalb kürzester Zeit von einer Epidemie zur Pandemie entwickeln können?
Im Übrigen weiß ein Virus auch nicht , wann 14 Tage um sind. Gerade wenn du immungeschwächt bist könnte es ja auch länger dauern, bis du nicht mehr infektiös bist.
Ich hatte "Impfung" in Anführungszeichen geschrieben. Das Ergebnis zählt, die Immunität zum richtigen Zeitpunkt für Vorerkrankte.
Ja, es wird eine Immunität bei beiden Methoden hergestellt, aber bei einer Impfung kann ich niemanden anstecken und brauche (wenn die Impfung ohne Komplikationen verläuft) die Erkrankung nicht zu durchleben und damit vermeide ich auch schwere Folgeschäden, wie Gehirnentzündungen oder Unfruchtbarkeit , Taubheit usw.
Deshalb besteht jetzt auch eine Impflicht für Masern.
Das Bundesverfassungsgericht hat die geschäftsmäßige Sterbehilfe erlaubt. Es gebe ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben, heißt es in dem Urteil.
Aktive Sterbehilfe ist erlaubt. Aktive Infektionshilfe (unter kontrollierten Bedingungen für Vorerkrankte) erst Recht.
Ist das dein Ernst? Die Sterbehilfe , die Du rezitierst ist für schwerstkranke Patienten gedacht, die keinerlei Aussicht auf Heilung haben und unter Qualen sterben müssten, wenn ihnen nicht ein Arzt unter strengen Auflagen helfen würde ihr Leben in Würde zu beenden. Es ist, m.A. nach gut und richtig Ärzten dies zu erlauben aber ich kenne keinen Arzt (und ich kenne einige. Ich bin mit einem verheiratet) , der einen gesunden Menschen ein Virus verabreichen würde, von dem er nicht weiß , ob er den Patienten ggf. auch töten kann, selbst wenn dieser es wollte.

Das widerspricht nicht nur dem Gesetz und ist strafbar ( schwere Körperverletzung ggf. sogar mit Todesfolge) , sondern auch der Ethik und dem Hippokratischem Eid.
Ärzte sollen in erster Linie den Patienten vor Schaden bewahren und nicht noch eine zusätzliche Infektionskette erschaffen, die unvorhersehbare Auswirkungen haben kann und unser Gesundheitssystem zusätzlich belastet.
Außerdem, weiß ich nicht wieso du glaubst , dass Covid -19 jetzt für dich ungefährlicher ist, als im Juni. Was ist denn im Juni anders? Außer, dass die erste große Welle vielleicht schon wieder vorbei ist, also hoffentlich etwas günstigere Bedingungen für erkrankte herrschen , als jetzt.

Ansonsten schließe ich mich der Meinung von Korona und 132 an. Wir sollten ruhiger und besonnener werden. Andere brauchen jetzt vielleicht unsere Hilfe. Passt trotzdem gut auf euch auf!

einen schönen Sonntag noch

Ellie

Michael8000
hat sich häuslich eingerichtet
Beiträge: 87
Registriert: So 15. Dez 2019, 15:22

Re: In medikamentenfreien Zeit sich mit Absicht mit Virus infizieren?

Beitrag von Michael8000 »

Hallo zusammen,

Danke für euren Beitrag. Es macht keinen Sinn hier weiter zu diskutieren. Eure Grundlage ist für mich fehlerhaft.

"Aber zuerst solltest Du wie alle runterkommen, qualifizierte Informationen dazu einholen und erstmal abwarten."

"Wir sollten ruhiger und besonnener werden. Andere brauchen jetzt vielleicht unsere Hilfe. Passt trotzdem gut auf euch auf!"

Laschet (NRW): "Es geht um Leben und Tod."

Ihr entscheidet über Euren Körper. Ich habe meinen (ungewöhnlichen) Beitrag dargelegt.

Ich empfehle uns Vorerkrankte zur höchsten und strengsten Vorsicht. Danke.

Gruß
Michael
Weiterhin empfehle ich professionelle Hilfe sowie die jeweils gültige Fassung der S3 Richtlinie zu CU/MC.

Korona
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Registriert: So 15. Sep 2013, 21:17
Diagnose: CU

Re: In medikamentenfreien Zeit sich mit Absicht mit Virus infizieren?

Beitrag von Korona »

Hallo Michael,

ich denke, Du verstehst unsere Beiträge nicht richtig und als gegen Dich gerichtet.
Es macht keinen Sinn hier weiter zu diskutieren. Eure Grundlage ist für mich fehlerhaft.
Die letzten Beiträge haben nur den aktuellen Stand erklärt und - ich spreche mal für Ellie mit - unsere Sicht dargestellt nachdem wir uns mit den sachlichen Grundlagen befasst haben.

Du schreibst
Laschet (NRW): "Es geht um Leben und Tod."
Das ist ja auch richtig, aber es werden auch viele wieder gesund.
Wir dürfen nicht aus den Augen lassen, dass es auch darum geht die Ernsthaftigkeit der Lage massiv darzustellen und zu kommunizieren, bis es beim letzten Verharmloser in der Bevölkerung angekommen ist.
Man hat Untersuchungen gemacht, aus denen hervorgeht, dass bei einer so extremen Informationspolitik auch der letzte Verweigerer irgendwann mitmacht, und nur so die Ausbreitung gestoppt werden kann.
Man geht davon aus, dass statistisch jeder drei andere ansteckt. Es geht darum zu erreichen, dass jeder nur noch einen ansteckt, besser weniger. Dann schaffen wir es die Situation in den Griff zu bekommen und das Virus zu stoppen. Darum hilft nur die Aussage „es geht um Leben und Tod“, damit jeder das einsieht.

Derzeit überschlagen sich die Nachrichten, und es sterben sehr viele, das macht uns allen Angst. Und es ist richtig, dass wir besonders aufpassen müssen. Deine Idee sich in Remissionszeiten eine Infektion zu „verordnen“ ist ein verständlicher Ansatz, der vermutlich aus dem Bedürfnis nach Sicherheit entstand. Absolut nachvollziehbar, aber m.E. zu risikoreich. Das nochmal dazu.

Ich bevorzuge Deine andere Aussage
Ich empfehle uns Vorerkrankte zur höchsten und strengsten Vorsicht. Danke.
Das macht Sinn, bis wir mehr wissen und bis sich hoffentlich wieder etwas mehr Normalität eingestellt hat, weil viele wieder gesund und immun sind, und arbeiten gehen können. Es kann sein, dass sich irgendwann durch herumlaufende unbemerkt Infizierte auch eine gewisse Herdenimmunität eingestellt hat.

Wir dürfen auch nicht übersehen, dass sich das Ganze in dieser Dynamik erst seit ein paar Tagen so massiv in der Öffentlichkeit abspielt. Es besteht das Risiko, dass es sich lange hinzieht, es kann aber auch sein, dass sich in ein paar Wochen eine gewisse Regulierung eingestellt hat und wir mehr Orientierung und Kontrolle über das Geschehen bekommen.
Jetzt gilt es erstmal bis Mitte April durchzuhalten und am gemeinsamen Ziel „Verlangsamung und Schonung des Gesundheitswesens“ zu arbeiten.
Und vielleicht entstehen aus dieser Zeit auch ganz neue Ansätze zur Bewältigung diverser Konflikte. Daran können wir auch alle mitwirken.

VG von K. 8-)
Wer es noch nicht kennt: https://www.ndr.de/nachrichten/info/Cor ... us134.html

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