Nachts sehr starke Magen- und/oder Gallensaftbildung ?

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
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Rolf
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Registriert: Mo 17. Dez 2018, 22:16

Nachts sehr starke Magen- und/oder Gallensaftbildung ?

Beitrag von Rolf »

Guten Morgen,
mein erster Beitrag im Forum :)
Kurz zu meiner Vorgeschichte:
50 Jahre, NRW, Diagnose CU im Sept. 2016. Starke Blut und Schleimbildung mit sehr häufiger Stuhlfrequenz. Innerhalb von 3 Jahren bin ich die verschiedenen Medikamentstufen durchgegangen. Cortison schlug bei mir nicht an (steroid refrakterer Verlauf ?).
Ich habe zum Schluss Humira gespritzt dann nach dem Absetzen im Anschluss Xeljanz eingenommen und dann eine 14 tägige stationäre Cyclosporin Therapie gemacht. Leider alles ohne in Remission zu gehen bzw. längerfristig Beschwerdefrei zu sein. Nach dem Absetzen des Cyclosporins kam es innerhalb von 1 Nacht zu einem massiven Schub. Der gesamte Dickdarm war hochgradig entzündet. (backwash Ileitis). Daraufhin entschlossen sich mein Gastro und der Chef der Chirurgie eine Kolektomie (Entfernung des gesamten Dickdarms) durchzuführen.(26.04)
Diese habe ich bis auf sehr starkem Blutverlust ( Blutung innerhalb des Dünndarms) und starkem Gewichtsverlust gut überstanden.
Nun endlich zu meiner Frage. Mir wurde eine Illeostoma angelegt. Damit komme ich auch gut zu recht. In letzter Zeit ist jedoch der Stoma Beutel Morgens mit einer gelblichen , dünnflüssigen Flüssigkeit gefühlt. Teilweise auch etwas schleimig.
Die letzte mit Stuhl gefüllte Entleerung des Beutels findet meistens so gegen 05:00 Uhr statt. Diese verläuft auch ganz normal, Nach dem Entleeren des Beutels mit der Flüssigkeit (07:30Uhr ) ist dann auch am gesamten Vormittag Ruhe bis die Verdauung des Frühstückes durch ist..
Kennt jemand diese Erfahrung mit der Bildung / Ansammlung dieser Flüssigkeit in den Morgenstunden und kann mir sagen um was es sich da handelt und ob es normal ist ?. Der erste Teile der Rückverlagerung ist für Anfang Dezember geplant.

Viele Grüße

Rolf

Korona
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Beiträge: 558
Registriert: So 15. Sep 2013, 21:17
Diagnose: CU

Re: Nachts sehr starke Magen- und/oder Gallensaftbildung ?

Beitrag von Korona »

Hallo Rolf,

willkommen im Forum!
Diese flüssigen Erscheinungen sind ganz normal. Es sind diverse Verdauungssäfte die ununterbrochen produziert werden. Auch wenn sämtliche Verdauungsreste „durch sind“, läuft es geringfügig ständig. Alle Schleimhäute haben zudem ja sowieso ein ständig feuchtes Milieu.

Was die Rückverlegung angeht - ich vermute Du bekommst dann erstmal den Pouch - lass es nur machen, wenn Du Dich nach den letzten drei Jahren gestärkt fühlst. Der Körper braucht etwas Zeit, um sich zu erholen und auch um die Reste der Medikamente loszuwerden.

Informiere Dich vorher gut und hole Dir eine Zweitmeinung auch wegen Deiner Vorgeschichte ein.
Lass den Pouch nur von einem Chirurgen anlegen, der sehr viel Erfahrung mit diesen OPs hat! (Mindestens 10/Jahr)

Gute Erholung wünsche ich Dir!
Korona

Rolf
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Beiträge: 7
Registriert: Mo 17. Dez 2018, 22:16

Re: Nachts sehr starke Magen- und/oder Gallensaftbildung ?

Beitrag von Rolf »

Hallo Korona,

Danke für Deine Antwort. Ähnliches habe ich ich mir schon gedacht. Nur das diese verstärkte Bildung gerade in den Morgenstunden auftritt und dann nach dem Frühstück absolute Ruhe im "Beutel" herscht ;-)
Die Erholung nach den letzten drei Jahren und dem Höhepunkt mit der Kolektomie steht zur Zeit an oberster Stelle. Ich war 4 Wochen in Bad Hersfeld zur AHB /Reha . Diese ist mir sehr gut bekommen
und kann ich nur empfehlen.
Wichtig finde ich neben dem Aufbau der körperlichen Fitness (ich bin vorher viel gelaufen ...HM und M ) auch die mentale Verfassung. Ich habe gelernt die Erkrankung mit meinem Umfeld offen zu Komunizieren.
Grundsätzlich bin ich aber auch ein sehr positiv eingestellter Mensch.
Die Zweitmeinung habe ich mir schon eingeholt. Die Klinik die mich seid dem ersten Tag meiner Erkrankung bgleitet ist u.a. eine Fachklinik für Gastroenterologie sowie Magen/Darm Chirurgie. Dort fühle ich mich
gut aufgehoben.
Ich möchte jedoch auch einmal denjenigen Mut zu sprechen die gerade am Anfang Ihrer Erkrankung stehen. Es geht weiter ! Und es geht gut weiter !

Viele Grüße

Rolf

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