Operation der Anal- und Steißbeinfistel

[amnias]

Liebe Mitglieder des DCCV-Forums,

ich habe mich hier kürzlich erst registriert. Da meine Krankheitshistorie sehr lang ist, bringe ich es auf den Punkt. Ich habe seit Januar 2018 eine Analfistel. Zusätzlich wurde vor wenigen Wochen eine Steißbeinfistel entdeckt Aufgrund von intensiven Schmerzen und einer erfolglosen Medikation mit Antibiotika, habe ich mich mit meinem Chirurgen für eine Operation entschieden.
Ich nehme seit April 2018 Humira. Die Menge wurde vor zwei Wochen auf 40 mg reduziert. Davor habe ich 80 mg und 160 mg Humira bekommen. Da die Wundheilung durch Humira verlangsamt ist, haben meine Ärzte und ich versucht eine Operation zu vermeiden. Leider hat sich der Zustand nicht gebessert und ich werde in den kommenden Wochen operiert.

Hat jemand Erfahrungen mit Operationen der Anal- und Steißbeinfistel gehabt? Wie genau darf ich mir den Heilungsprozess vorstellen? Welche Hürden und Strapazen gibt es im Alltag nach der Operation?

Freundliche Grüße

amnias

[neptun]

Hallo amnias,

ich möchte nur ein paar generelle Anmerkungen machen.
Du hast mc?
Bei der Analfistel ist besonders wichtig der Verlauf im Gewebe, ob auch mit Schließmuskelbeteiligung, denn eine Gefahr bei Operationen ist die Durchtrennung der Schließmuskel mit der Gefahr der Inkontinenz.

Somit sollte der Verlauf durch eine Endosonografie oder ein MRT-Sellink sicher diagnostiziert sein.

Für Dich sicher auch wichtig, die ausführliche Aufklärung, was man für eine OP plant, denn es gibt da verschiedene Vorgehensweisen, ob nun Spalten, Ausschneiden, mit Fistulaplug oder anderes.

Dann ist es unabdingbar, solch OP soll nur ein wirklich mit den Fisteln versierter Chirurg durchführen. Es muß sein tägliches Geschäft sein. Da darf kein Chirurg ran, der das in irgend einem Krankenhaus mal so mit macht.

Fisteln bei mc verlaufen meist anders als Fisteln aus anderen Gründen.
Meines Wissens wäre eine Steißbeinfistel eine solche, die nicht als Grund den mc hat.

Zur Prognose des Heilungsverlaufes bei der Analfistel ist sicher auch der operative Erfolg entscheidend, denn es muß sich ja die Verbindung zum Darm schließen. Kommt da noch Stuhl durch, so ist mit Infektion zu rechnen und die Wunde wird sich nicht schließen.

Wird eventuell ein protektives Stoma geplant, um dann den Enddarm zu entlasten, also den Durchgang von Stuhl während der Heilungsphase zu unterbinden.

Sitzprobleme nach der OP können vielleicht durch einen Sitzring oder ähnliches minimiert werden.

LG Neptun

[neptun]

Nachtrag

Cortison verlangsamt die Wundheilung.
Bei Humira ist es mir nicht bekannt.
Kann da ein Mißverständnis vorliegen?

LG Neptun

[amnias]

Ja, ich habe Morbus Crohn gepaart mit einer Begleitarthritis. Zu meiner eigenen Beruhigung muss ich sagen, dass mein Chirurg spitzenmäßig ist. Er kümmert sich sehr gut um mich und kennt sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit der Behandlung von Morbus Crohn-Patienten aus. Ich war vor ca. zwei Wochen in der Notaufnahme meines Krankenhauses, wo mich ein "normaler" Chirurg sofort operieren wollte. Ich habe mich dagegen entschieden, weil ich nur meinem eigenen Chirurgen vertraue. Er hat schon gefühlt tausendmal Morbus Crohn-Patienten operiert und mir gesagt, dass er bisher keine einzige Schließmuskeltrennung vorgenommen hat. Außerdem hat er mir versichert, dass er nur ein ganz kleines Loch schneiden wird. Ein Stoma ist auch nicht geplant.

[Grinsebacke]

Hallo amnias, das ist ja mal eine Misere. Wie geht es dir heute, was ist in der Zwischenzeit passiert? Darf ich dich fragen, wie dein Arzt heißt und wo er seinen Sitz hat, mein freund hat leider auch seit ca. 1,5 Jahren eine Analfistel und soll diese mit Stomaunterstützung operiert bekommen, was er aber nie tun wird. Er ist zäh, aber ich weiß er wird die OP so nicht durchführen lassen und ich mache mir große Sorgen. Ich würde mich sehr über Antwort freuen LG