Dünndarmstenose - Mesalazin

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
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neptun
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Re: Dünndarmstenose - Mesalazin

Beitrag von neptun »

Hallo Erbse,

das ist ja ein mühsames Unterfangen bei Dir.
Erst will man Dir nichts geben, dann findet man anscheinend aktuell auch nichts, obwohl Symptome und Beschwerden vorhanden sind, und dann gibt es doch noch mal 80 mg Prednisolon.

Es wäre wohl gut, bei Dir mit einem Biological anzufangen. Denn so lange Cortison ist nicht gut und es scheint sich ja keine richtige Remission zu entwickeln.

Bei dem Stuhldrang sollte man annehmen, es gibt auch etwas im Rektum, was man behandeln sollte. Findet man keine Entzündung, was ich schon erstaunlich finde, dann kann man trotzdem behandeln. Die recht leichte Basismedikation wäre erste Wahl. Also mit Zäpfchen, Schaum oder Klysma mit Mesalazin zur Nacht, damit der Wirkstoff möglichst lange auf der entzündeten Darmschleimhaut liegt.
Das kann auch kombiniert werden mit einem cortisonhaltigen Schaum am Vormittag.

Schreibe gerne weiter über den Verlauf.

Gute Besserung und liebe Grüße,
Neptun

C4Berlin
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Re: Dünndarmstenose - Mesalazin

Beitrag von C4Berlin »

Ich habe zu lange mit Dünndarmstenosen gelebt.
Obwohl selten fand man in der Hystologie in einer Stenose ein Adenokarzinom...

gelöschter Benutzer

Re: Dünndarmstenose - Mesalazin

Beitrag von gelöschter Benutzer »

Hallo,

warum lehnst Du OP generell ab? Hole Dir doch zumindest Zweiturteil bei einem Chirurgen dann kannst Du besser entscheiden.

Ich wurde seit November nach Diagnose (Kolo, MRT, CT) Stenose Übergang Dünndarm und Dickdarm zuerst mit Entyvio behandelt.
Als dies nicht wirkte ging ich zu einem erfahrenen Chirurgen. Der schaute als erster Arzt die MRT Bilder genauer an. Sein Urteil Medikamente helfen da nur bedingt da schon zu vernarbt und bereits über 10 cm betroffen sind, Duchlass im Milimeterbereich. Ich lies mich dann operieren und es geht mir sehr gut damit.
Ich habe es bereut nicht gleich auch die Meinung eines Chirurgen eingeholt zu haben. Mir wäre die Entyvio Behandlung mit den für mich schrecklichen Nebenwirkungen erspart geblieben, OP hätte schon vor 1 Jahr stattfinden können ohne dass mein Immunsystem durch Entyvio herabgesetzt gewesen wäre.

leinelchi

Erbsenzähler1
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Re: Dünndarmstenose - Mesalazin

Beitrag von Erbsenzähler1 »

Hallöchen allerseits,

ich möchte es nicht verschreien, aber nach einigen Wochen Cortison (Decortin, schleiche gerade aus und bin bei 25mg/Tag) und der zweiten Remicade Gabe hat sich vieles zum Positiven geändert. Krämpfe und Schmerzen im Magen-/Darmbereich habe ich gar keine mehr, Blut ist auch schon seit 2 Wochen nicht mehr dabei gewesen. Mein Schwindel und meine Muskel- und Gelenkschmerzen sind komplett weg. Ich nehme zwar noch nach Bedarf ein- bis dreimal täglich 10 Tropfen Opiumtinktur wenn es mal drückt, die Menge wird aber zunehmend weniger. Die Stuhlfrequenz hat sich auf ca. 3 x tgl. eingependelt. Letzte Woche war ich 3 Tage hintereinander nur 1 x am Tag. Das kannte ich so gar nicht mehr nach 8 Jahren Breidurchfall. Nachdem hier schon einige geschrieben haben, dass Remicade seine volle Wirkung spätestens bei der vierten Infusion, oder eben nach ca. 3 Monaten erreicht haben sollte, bin ich zuversichtlich dass da noch was geht und ich das Opium irgendwann ganz absetzen kann und es auch nach dem ausschleichen des Cortisons so bleibt.

Schöne Grüße und allen viel Gesundheit und vor allem Durchhaltevermögen
Erbse

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neptun
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Re: Dünndarmstenose - Mesalazin

Beitrag von neptun »

Hallo Erbse,

das klingt ja gut.
Allerdings wirst Du erst sehen nach dem Ausschleichen des Cortisons, wo Du wirklich stehst. Das sollte sich dann auch an der Stenose und im Stuhldrang zeigen.

Weiterhin gutes Gelingen.

LG Neptun

Erbsenzähler1
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Re: Dünndarmstenose - Mesalazin

Beitrag von Erbsenzähler1 »

Hallo miteinander,

ich bin schon wieder auf Cortison, schleiche momentan aus und bin eben bei 6mg (runter von 50mg innerhalb von 3 Monaten). Das Infliximab(Remicade) hält die ganze Sache so halbwegs im Griff und verbessert meinen Allgemeinzustand um - ich schätze mal - 30%. Ein MRT Sellink vom Dünndarm letzte Woche brachte leichte Entzündungen und leicht verdickte Darmwände im vierten Fünftel des Dünndarms zum Vorschein. Also nicht ganz unten, sondern ca. 40cm darüber. Bei der Dickdarmspiegelung kommt man jedenfalls nicht ran.

Da man von einer Stenose ausging, wollte man operieren, die gibt es aber jetzt nicht, sondern "nur" die Entzündungen.
Cortison kann ich nicht ewig in Hochdosis nehmen und das Remicade verbessert meinen Zustand nur marginal.
Was habe ich nun für Möglichkeiten? Ich habe meinen Gastro auf die doppelte Dosis Remicade angesprochen und auch auf andere Biologicas wie Humira, Entyvio oder Stelara, aber er stellt sich quer.
Hier wurde ja schon öfter berichtet, dass die doppelte Dosis oder einfach ein anderes Medikament schlußendlich die ersehnte Erleichterung gebracht haben. Bleibt mir nur eine Zweitmeinung bzw. ein Arztwechsel?

Schöne Grüße
Erbse

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neptun
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Re: Dünndarmstenose - Mesalazin

Beitrag von neptun »

Hallo Erbse,

wenn nun Remicade nicht den erhofften Durchbruch brachte, die anderen Biologicals abgelehnt werden durch den Arzt, man sollte mit Aza starten. Eventuell sogar Remicade beibehalten und sehen, was in 3-6 Monaten sein wird. Dann kann man immer noch das Intervall vom Remicade verlängern und es schließlich absetzen, wenn der Zustand weiterhin befriedigend ist.

Und die 4g/d Pentasa sollte es weiterhin geben.

Letztlich könntest Du jetzt vom Prednisolon auch auf Entocort/Budenofalk wechseln und dann damit weiter ausschleichen. Wäre eben topisch und nicht systemisch.

Vielleicht kannst Du ja Deinen Arzt überzeugen.
Die Hand zum Remicade hatte er Dir ja bereits gegeben.

LG Neptun

Erbsenzähler1
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Re: Dünndarmstenose - Mesalazin

Beitrag von Erbsenzähler1 »

Danke für den Tipp, Neptun. Aber das Budenofalk kommt nicht ran. Die Kapsel geht scheinbar erst unter der Entzündung auf, das haben wir schon getestet.

Und zum Aza sagte er "das gibt man heutzutage eigentlich nicht mehr (wg. der Nebenwirkungen)."
Vielleicht löchere ich ihn nochmal darauf.

Danke und Grüße
Erbse

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neptun
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Re: Dünndarmstenose - Mesalazin

Beitrag von neptun »

Hallo Erbse,

sowohl die Forenberichte wie auch die neue und damit aktuelle Leitlinie cu geben einen anderen Eindruck, ob Aza noch eingesetzt wird.
Dein Arzt scheint eher ein Behandlungsgegner zu sein. Eine seltsame Erscheinung.

LG Neptun

Erbsenzähler1
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Re: Dünndarmstenose - Mesalazin

Beitrag von Erbsenzähler1 »

So, jetzt gab es Anfang der Woche nochmal Infliximab in der höchsten Dosis. Wirkung gleich Null. Bin seit 3 Tagen wieder auf Cortison. Diesmal beginnend mit 20mg Prednisolon/Tag. Zuletzt hatte ich im Februar mit 50mg gestartet und war jetzt bei 3mg angekommen.
Der Stuhl war schon bei 20mg etwas "flutschiger". Je weiter ich runter ging desto unerträglicher wurde es. Unter 5mg kam auch das Blut und das Wasser wieder. Die Schmerzen sind aktuell unerträglich.

Auf Azathioprin angesprochen hieß es, man könne schon mein ganzes Immunsystem runterfahren, aber die Gefahr eines heftigen Infektes würde dadurch zu groß werden. Außerdem gäbe es niemanden (in der Praxis), der das Zeug vertragen würde und nicht nach spätestens 15 Jahren irgendeinen Krebs entwickelt.

Jetzt soll ich mir Gedanken über eine OP machen. Im terminalen Illeum sah man auf dem MRT vor 3 Wochen nochmal deutliche Wandverdickungen auf einer Länge von ca. 20 cm.
Entyvio, Stelara, Humira oder andere Biologicas will man mir nicht geben. Die Begründung ist, dass man nicht möchte, dass ich vor einer OP darauf resistent werde.
Der Plan sieht also so aus: Darmstück rauschneiden und bei erneuter Entzündung neue Biologicas einsetzen.

Mein Vorschlag wäre gewesen, erst Biologicas, wenn die nichts bringen, dann die OP. Da meinte aber mein Arzt eben, wenn die dann nicht mehr wirken weil man sie vorher schon gegeben hat, dann müßte man nochmal operieren, und nochmal, solange bis nix mehr da ist.

Ich hole mir jetzt in nächster Zeit nochmal Meinungen von zwei anderen Ärzten ein. Ich bin total ratlos. Es ist einfach Mist, bin jetzt dann seit einem Jahr auf Cortison. Das fühlt sich nicht gut an.

Schöne Grüße
Erbse

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