Entyvio

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
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Meike
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Entyvio

Beitrag von Meike »

Hallo!

Hat jemand Erfahrung mit Entyvio?
Ich war vor kurzem zur Reha in Mölln, sie haben mir empfohlen Entyvio aus zu probieren.
Nach einem Jahr Humira, das die ersten vier Monate gut geholfen hat, dann aber die Wirkung
immer mehr verloren hat. Diverse Versuche mit Entocort rektal, das sich meiner Meinung nach sehr schwer
entleeren lässt, das Medikament aber keine Wirkung zeigte. Danach Pentasa Zäpfchen, Pentasa Rektalsuspension
abends, und morgens Budenofalkschaum morgens. Leider habe ich das Problem einer Darminkontinenz schweregrad 3,
ich kann all das nicht halten. Dazu kommt das ich stündlich zur Toilette muss, und die Medis nicht lange genug im Darm verbleiben.
War dann heute bei meinem Gastro, der mir eine Patientenbroschüre zu Entyvio mit gegeben hat.
Ich sollte mir ein paar Gedanken dazu machen, und ihn dann wieder kontaktieren, ich fragte nach, wenn ich mich
dagegen entscheiden würde, was für eine alternative es gibt. Seine Antwort da Humira und Aza bei mir nicht gegriffen haben,
gebe es nur noch die Option eines Dünndarmausgangs. Bin von meinem Gastro jetzt doch ganz schön enttäuscht, ich bin seit 27 Jahren seine Patientin, vielleicht sollte ich mal wechseln. Bin seit vier Jahren im Dauerschub. Und bald am ende meiner Kräfte.
LG Meike

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neptun
Inventar - wird täglich mit abgestaubt
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Re: Entyvio

Beitrag von neptun »

Hallo Meike,

von Frau Dr. Howaldt aus Hamburg, die auch zusammen mit Prof. Raedler, einer zumindest bisher bekannten Koryphäe zusammen gearbeitet hat nach seiner Pensionierung (siehe dazu sein Patientenforum). Kam als Erkenntnis aus der Praxis.

http://www.ced-hospital.de/service/patf ... fc108f0458

"Hallo climmi, 13.04.2015
wir haben jetzt 85 Patienten mit Entyvio behandelt und es scheint so zu sein, wie es die Studien auch schon andeuten: es wirkt bei der Colitis ulcerosa besser als beim Morbus Crohn. Wurde bei Ihnen denn schon Remicade versucht?
LG, SH"

Du schreibst von Inkontinenz. Die gibt es meist bei alten Menschen, nach Strahlungsschäden oder auch nach Verletzungen am Schließmuskel. Da merkt man gar nicht mehr, daß Stuhl überhaupt kommt. Unterscheiden nach Stuhl, Flüssigkeit oder Gasen geht schon gar nicht.

Meinst Du also eventuell den Stuhldrang, wo man merkt, man muß aufs Kolo, hat aber nur einige Sekunden Zeit, um dort zu sein? Weil man einen Schmerz verspührt und in dem Augenblick auch den Stuhldrang nicht mehr zurückhalten kann? Das wäre der imperative Stuhldrang. Dazu kannst Du mal meinen Artikel hier lesen, denn es gibt einige Betroffene, denen es so ergeht.

https://forum.dccv.de/viewtopic.php?f=3 ... 661#p12661

Sicher sollte in diesem Fall, wo Entzündung der Grund ist, möglichst diese behoben werden. Um Klysmen besser halten zu können, kann man ca. 15 Minuten vorher Paracodintropfen nehmen. Die lähmen den Darmfür eine Zeit und so bleibt das Mesalazin dann auch wahrscheinlich über Nacht drinnen auf der Darmschleimhaut, wo es hin soll. Darüber kannst Du also mit Deinem Arzt reden.

Sicher sollte man auch symptomatisch behandeln, also mit z.B. Loperamid, was auch den Darm eine Zeit lähmt. Dies macht als Opiatabkömmling aber nicht süchtig, weil es die Blut-Hirn-Schranke nicht überwindet. Ist auch als Imodium frei verkäuflich in Kleinpackung. Der Arzt kann es aber verschreiben bei CED mit Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Das kann man also immer nach Bedarf nehmen, auch über längere Zeit. Den Arzt danach fragen.
Und es gibt indischen Flohsamen, der den Stuhl eindicken kann. Dann in Joghurt einrühren, essen und eine Zeit wenig trinken. Ob es hilft, nur der Versuch wird es zeigen. Der Flohsamen soll auch entzündungshemmend wirken.

Was ist mit Mesalazin oral? Am besten wird wohl Mezavant in den Enddarm kommen von all den Produkten. Ist zwar nach Leitlinie mc nur eine Option, aber wenn es hilft? Es gibt Ärzte wie Betroffene mit mc, die positive Erfahrung mit der Verschreibung und Einnahme gemacht haben.

http://www.krankenpflege-journal.com/in ... logie.html

LG Neptun
PS: Zu den potenten Immunsuppressiva Tacrolimus und Cyclosporin habe ich noch nichts geschrieben. Eventuell bei Bedarf. Aber da mußt Du vielleicht auch noch mehr zu Deinen Symptomen und Beschwerden, zu Deiner aktuellen Situation und den Einschränkungen, zu Deinem Leidensdruck schreiben.

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