Hallo zusammen,
ich (40) bin neu hier.
Bei mir wird ein MC vermutet.
Letzte Darmspiegelung "unspezifische Collitis"...
Nun wurde der Calprotectinwert gemessen. Liegt bei 80. Also erhöht.
Nächste Woche wird eine Magen/Darmspiegelung vorgenommen...
Meine Frage an euch:
-Bekommt Ihr die Calprotectinmessung auf Kasse oder müßt Ihr diese selbst zahlen?
-Ist der Wert von 80 überhaupt aussagekräftig? Bis 50 ist es ja normal.
-Sieht man bei einer Darmspiegelung überhaupt, ob man sicher MC hat?
-Oder ist ein Abdomen (Bauchraum)-CT hier sinnvoller?
Über Infos würde ich mich sehr freuen.
Dankeschön
tom
Calprotectinwert aussagefähig? Neu hier
Re: Calprotectinwert aussagefähig? Neu hier
Hallo Tom,
eine Kolo ist Goldstandard. Man kommt bis ca. 10-15 cm ins terminale Ileum. Danach käme dann ein MRT-Sellink, wo man dann auch den Dünndarm beurteilen kann. Man macht damit auch Entzündung in Weichteilen sichtbar und Fisteln. Ebenso sieht man obere Abschnitte im Darm, falls man wegen Stenose keine vollständige Kolo machen kann. Gibt es öfter bei mc. Das Sellink ist wichtig, denn dann bekommt man zwei verschiedene Kontrastmittel. Mannitol oral vorweg, dann Buscopan zur Lähmung der Darmperistaltik und dann in der Röhre Gadolinium über die Vene zur Darstellung von Entzündungen in Weichteilen.
Ein CT ist eine veraltete Technik, kann nicht alles, was mit dem MRT möglich ist und Du bekommst eine Strahlenbelastung.
Ein Calprotectinwert von 80 mg/kg ist niedrig. Somit wenig Info, denn allein schon durch eine CED soll der Wert geringfügig erhöht sein können. Obwohl man dann nichts sieht.
Es gibt aber bei uns im Forum, und ich denke auch, bei der Ärzteschaft, noch lange nicht genügend Infos, wie Werte zu Entzündungen im Magen-Darm-trakt korrelieren, denn man müßte quasi fast zeitgleich zum Calprotectinwert dann auch den Zustand im Darm mittels Kolo ermitteln. Das wird aber sicher selten stattfinden und ein Arzt dürfte auch einfach zu wenig Betroffene in seiner Praxis haben, wo gerade dies gemacht würde. Später mag das möglich sein und sicher wird man sich auch im Forum solche Geschichten merken.
Aber der Calprotectinwert kann sicher der Verlaufskontrolle genügen.
Normal trägt die Kasse die Kosten. Sonst beim Arzt intervenieren, denn er veranlaßt ja diese Untersuchung.
Ein Arzt sollte anhand des makroskopischen Bildes schon eine Ahnung haben, was er sieht. Wenn dann noch andere Ursachen ausgeschlossen sind durch z.B. Stuhluntersuchung auf Erreger, dann sollte das Erscheinungsbild und der Ort der Entzündung zielführend sein. Dazu kommt dann die Histologie aus den Biopsien. Es gibt zwar spezifische Veränderungen bei mc und cu, aber die müssen nicht unbedingt vorhanden sein. Besonders bei geringer Aktivität und auch häufig bei Erstvorstellung. Und viele feingewebliche Veränderungen sind bei beiden Erkrankungen möglich, meist nur in unterschiedlicher Häufigkeit. Somit sind makroskopisches Bild, Biopsien und nicht zuletzt, die geschilderten Symptome und Beschwerden zielführend, auch wenn es leider etliche Gastros gibt, die die Betroffenen mit wagen Diagnosen nach Hause schicken. Solche Geschichten haben wir immer wieder.
Dann wäre bei Beschwerden aber immer noch die symptomatische Behandlung möglich, die bei Ansprechen auch diagnostischen Charakter haben kann.
LG Neptun
eine Kolo ist Goldstandard. Man kommt bis ca. 10-15 cm ins terminale Ileum. Danach käme dann ein MRT-Sellink, wo man dann auch den Dünndarm beurteilen kann. Man macht damit auch Entzündung in Weichteilen sichtbar und Fisteln. Ebenso sieht man obere Abschnitte im Darm, falls man wegen Stenose keine vollständige Kolo machen kann. Gibt es öfter bei mc. Das Sellink ist wichtig, denn dann bekommt man zwei verschiedene Kontrastmittel. Mannitol oral vorweg, dann Buscopan zur Lähmung der Darmperistaltik und dann in der Röhre Gadolinium über die Vene zur Darstellung von Entzündungen in Weichteilen.
Ein CT ist eine veraltete Technik, kann nicht alles, was mit dem MRT möglich ist und Du bekommst eine Strahlenbelastung.
Ein Calprotectinwert von 80 mg/kg ist niedrig. Somit wenig Info, denn allein schon durch eine CED soll der Wert geringfügig erhöht sein können. Obwohl man dann nichts sieht.
Es gibt aber bei uns im Forum, und ich denke auch, bei der Ärzteschaft, noch lange nicht genügend Infos, wie Werte zu Entzündungen im Magen-Darm-trakt korrelieren, denn man müßte quasi fast zeitgleich zum Calprotectinwert dann auch den Zustand im Darm mittels Kolo ermitteln. Das wird aber sicher selten stattfinden und ein Arzt dürfte auch einfach zu wenig Betroffene in seiner Praxis haben, wo gerade dies gemacht würde. Später mag das möglich sein und sicher wird man sich auch im Forum solche Geschichten merken.
Aber der Calprotectinwert kann sicher der Verlaufskontrolle genügen.
Normal trägt die Kasse die Kosten. Sonst beim Arzt intervenieren, denn er veranlaßt ja diese Untersuchung.
Ein Arzt sollte anhand des makroskopischen Bildes schon eine Ahnung haben, was er sieht. Wenn dann noch andere Ursachen ausgeschlossen sind durch z.B. Stuhluntersuchung auf Erreger, dann sollte das Erscheinungsbild und der Ort der Entzündung zielführend sein. Dazu kommt dann die Histologie aus den Biopsien. Es gibt zwar spezifische Veränderungen bei mc und cu, aber die müssen nicht unbedingt vorhanden sein. Besonders bei geringer Aktivität und auch häufig bei Erstvorstellung. Und viele feingewebliche Veränderungen sind bei beiden Erkrankungen möglich, meist nur in unterschiedlicher Häufigkeit. Somit sind makroskopisches Bild, Biopsien und nicht zuletzt, die geschilderten Symptome und Beschwerden zielführend, auch wenn es leider etliche Gastros gibt, die die Betroffenen mit wagen Diagnosen nach Hause schicken. Solche Geschichten haben wir immer wieder.
Dann wäre bei Beschwerden aber immer noch die symptomatische Behandlung möglich, die bei Ansprechen auch diagnostischen Charakter haben kann.
LG Neptun
Re: Calprotectinwert aussagefähig? Neu hier
Hallo Neptun.
Vielen lieben Dank für deine Nachricht. Hat mir sehr geholfen!
Darf ich noch etwas nachfragen?
-Abdomen-CT (rät Arzt) Abdomen-MRT (möchte eigentlich ich wg. Strahlenvermeidung):
Mein Arzt möchte ein Abdomen-CT machen lassen um u.a. festzustellen, ob ich im Bauchraum Verwachsungen habe.
(Habe desöfteren ein stechen in Nabelgegend).
Außerdem soll dort auch mittels Kontrastmittel der Darm und die übrigen Organe (Bauchspeicheldrüse etc.) angeschaut werden.
Kontrastmittel über Vene und oral.
Dieses CT hat ja eine große Strahlenbelastung.
Mein Hausarzt wollte ein Abdomen-MRT! Jedoch lehnt die Radiologie ein solches wg. der "Aufgabe" ab.
Man würde mit MRT zu wenig sehen...
Kannst Du noch Tips geben, ob ich nun ein CT machen lassen soll oder mich für ein MRT einsetzen soll???
Dankeschön
Tom
Vielen lieben Dank für deine Nachricht. Hat mir sehr geholfen!
Darf ich noch etwas nachfragen?
-Abdomen-CT (rät Arzt) Abdomen-MRT (möchte eigentlich ich wg. Strahlenvermeidung):
Mein Arzt möchte ein Abdomen-CT machen lassen um u.a. festzustellen, ob ich im Bauchraum Verwachsungen habe.
(Habe desöfteren ein stechen in Nabelgegend).
Außerdem soll dort auch mittels Kontrastmittel der Darm und die übrigen Organe (Bauchspeicheldrüse etc.) angeschaut werden.
Kontrastmittel über Vene und oral.
Dieses CT hat ja eine große Strahlenbelastung.
Mein Hausarzt wollte ein Abdomen-MRT! Jedoch lehnt die Radiologie ein solches wg. der "Aufgabe" ab.
Man würde mit MRT zu wenig sehen...
Kannst Du noch Tips geben, ob ich nun ein CT machen lassen soll oder mich für ein MRT einsetzen soll???
Dankeschön
Tom
Re: Calprotectinwert aussagefähig? Neu hier
Hallo Neptun.
Vielen lieben Dank für deine Nachricht. Hat mir sehr geholfen!
Darf ich noch etwas nachfragen?
-Abdomen-CT (rät Arzt) Abdomen-MRT (möchte eigentlich ich wg. Strahlenvermeidung):
Mein Arzt möchte ein Abdomen-CT machen lassen um u.a. festzustellen, ob ich im Bauchraum Verwachsungen habe.
(Habe desöfteren ein stechen in Nabelgegend).
Außerdem soll dort auch mittels Kontrastmittel der Darm und die übrigen Organe (Bauchspeicheldrüse etc.) angeschaut werden.
Kontrastmittel über Vene und oral.
Dieses CT hat ja eine große Strahlenbelastung.
Mein Hausarzt wollte ein Abdomen-MRT! Jedoch lehnt die Radiologie ein solches wg. der "Aufgabe" ab.
Man würde mit MRT zu wenig sehen...
Kannst Du noch Tips geben, ob ich nun ein CT machen lassen soll oder mich für ein MRT einsetzen soll???
Dankeschön
Tom
Aber der Calprotectinwert kann sicher der Verlaufskontrolle genügen.
Normal trägt die Kasse die Kosten. Sonst beim Arzt intervenieren, denn er veranlaßt ja diese Untersuchung.
Ein Arzt sollte anhand des makroskopischen Bildes schon eine Ahnung haben, was er sieht. Wenn dann noch andere Ursachen ausgeschlossen sind durch z.B. Stuhluntersuchung auf Erreger, dann sollte das Erscheinungsbild und der Ort der Entzündung zielführend sein. Dazu kommt dann die Histologie aus den Biopsien. Es gibt zwar spezifische Veränderungen bei mc und cu, aber die müssen nicht unbedingt vorhanden sein. Besonders bei geringer Aktivität und auch häufig bei Erstvorstellung. Und viele feingewebliche Veränderungen sind bei beiden Erkrankungen möglich, meist nur in unterschiedlicher Häufigkeit. Somit sind makroskopisches Bild, Biopsien und nicht zuletzt, die geschilderten Symptome und Beschwerden zielführend, auch wenn es leider etliche Gastros gibt, die die Betroffenen mit wagen Diagnosen nach Hause schicken. Solche Geschichten haben wir immer wieder.
Dann wäre bei Beschwerden aber immer noch die symptomatische Behandlung möglich, die bei Ansprechen auch diagnostischen Charakter haben kann.
LG Neptun[/quote]
Vielen lieben Dank für deine Nachricht. Hat mir sehr geholfen!
Darf ich noch etwas nachfragen?
-Abdomen-CT (rät Arzt) Abdomen-MRT (möchte eigentlich ich wg. Strahlenvermeidung):
Mein Arzt möchte ein Abdomen-CT machen lassen um u.a. festzustellen, ob ich im Bauchraum Verwachsungen habe.
(Habe desöfteren ein stechen in Nabelgegend).
Außerdem soll dort auch mittels Kontrastmittel der Darm und die übrigen Organe (Bauchspeicheldrüse etc.) angeschaut werden.
Kontrastmittel über Vene und oral.
Dieses CT hat ja eine große Strahlenbelastung.
Mein Hausarzt wollte ein Abdomen-MRT! Jedoch lehnt die Radiologie ein solches wg. der "Aufgabe" ab.
Man würde mit MRT zu wenig sehen...
Kannst Du noch Tips geben, ob ich nun ein CT machen lassen soll oder mich für ein MRT einsetzen soll???
Dankeschön
Tom
Aber der Calprotectinwert kann sicher der Verlaufskontrolle genügen.
Normal trägt die Kasse die Kosten. Sonst beim Arzt intervenieren, denn er veranlaßt ja diese Untersuchung.
Ein Arzt sollte anhand des makroskopischen Bildes schon eine Ahnung haben, was er sieht. Wenn dann noch andere Ursachen ausgeschlossen sind durch z.B. Stuhluntersuchung auf Erreger, dann sollte das Erscheinungsbild und der Ort der Entzündung zielführend sein. Dazu kommt dann die Histologie aus den Biopsien. Es gibt zwar spezifische Veränderungen bei mc und cu, aber die müssen nicht unbedingt vorhanden sein. Besonders bei geringer Aktivität und auch häufig bei Erstvorstellung. Und viele feingewebliche Veränderungen sind bei beiden Erkrankungen möglich, meist nur in unterschiedlicher Häufigkeit. Somit sind makroskopisches Bild, Biopsien und nicht zuletzt, die geschilderten Symptome und Beschwerden zielführend, auch wenn es leider etliche Gastros gibt, die die Betroffenen mit wagen Diagnosen nach Hause schicken. Solche Geschichten haben wir immer wieder.
Dann wäre bei Beschwerden aber immer noch die symptomatische Behandlung möglich, die bei Ansprechen auch diagnostischen Charakter haben kann.
LG Neptun[/quote]
Re: Calprotectinwert aussagefähig? Neu hier
Hallo Tom,
hattest Du denn schon eine OP? Oder wie kommt man sonst auf Verwachsungen, die ja nicht gerade typisch sind.
Ich habe auch mal ein Stechen links vom Bauchnabel und etwas tiefer. Ist aber wahrscheinlich eine Ausstrahlung von Entzündung im Sigma. Der Dickdarm verläuft ja ohnehin auch in Bögen.
Meine Aussage war in Bezug auf CED. Bei anderen Fragestellungen mag ein CT notwendig sein, denn es dauert dort nur geringe Zeit, die Aufnahmen zu machen. Vielleicht kann man so viel im MRT nicht in einem Termin abdecken. Aber das weiß ich nicht. Da mußt Du googeln oder woanders fragen.
Sonst gibt es nur wenige Indikationen, warum ein CT bei uns noch gemacht wird. Wenn man nur kurz ruhig liegen kann als Kind oder wegen Verletzung, bei zu großer Körperfülle, obwohl es da auch schon wenige offene MRT's gibt, bei Platzangst, Herzschrittmacher, eventuell Piercings, etc.
LG Neptun
hattest Du denn schon eine OP? Oder wie kommt man sonst auf Verwachsungen, die ja nicht gerade typisch sind.
Ich habe auch mal ein Stechen links vom Bauchnabel und etwas tiefer. Ist aber wahrscheinlich eine Ausstrahlung von Entzündung im Sigma. Der Dickdarm verläuft ja ohnehin auch in Bögen.
Meine Aussage war in Bezug auf CED. Bei anderen Fragestellungen mag ein CT notwendig sein, denn es dauert dort nur geringe Zeit, die Aufnahmen zu machen. Vielleicht kann man so viel im MRT nicht in einem Termin abdecken. Aber das weiß ich nicht. Da mußt Du googeln oder woanders fragen.
Sonst gibt es nur wenige Indikationen, warum ein CT bei uns noch gemacht wird. Wenn man nur kurz ruhig liegen kann als Kind oder wegen Verletzung, bei zu großer Körperfülle, obwohl es da auch schon wenige offene MRT's gibt, bei Platzangst, Herzschrittmacher, eventuell Piercings, etc.
LG Neptun
-
- beginnt sich einzuleben
- Beiträge: 7
- Registriert: Fr 3. Okt 2014, 00:23
Re: Calprotectinwert aussagefähig? Neu hier
Hallo,
nur eine kurze Anmerkung meinerseits:
Also ein Calprotectinwert von 80 ist doch schon fast im Normbereich. Ich wäre froh, wenn ich so einen hätte.
Meiner liegt derzeit bei 1.211
LG
Carolin
nur eine kurze Anmerkung meinerseits:
Also ein Calprotectinwert von 80 ist doch schon fast im Normbereich. Ich wäre froh, wenn ich so einen hätte.
Meiner liegt derzeit bei 1.211
LG
Carolin