Erfahrung Reha-Klinik - Goldener Schlüssel S.P.O

Wohin zum Kuren? Wo wird mir geholfen? Was habe ich für Erfahrungen gemacht? Wo gibt es Ärzte, die für mich richtig sind?
Kaja
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Erfahrung Reha-Klinik - Goldener Schlüssel S.P.O

Beitrag von Kaja »

Hallo,

wer kann von seinen Erfahrungen zu folgender Reha-Klinik berichten?

https://www.drk-nordsee-reha-klinik.de

Viele Grüße

Kaja

Brigitte
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Re: Erfahrung Reha-Klinik - Goldener Schlüssel S.P.O

Beitrag von Brigitte »

Liebe Kaja,

meine Erfahrungen mit der Reha-Klinik Goldener Schlüssel in S.P.O sind zweigeteilt. Während die Behandlungen in der Physioabteilung sehr gut waren, auch wenn man hier den Personalabbau zwishcen den vier Jahren deutlich gemerkt hatte, ist der Verwaltungsablauf der Klinik in meinen Augen eher als ausbaufähig zu bezeichnen.

Die Lage der Klinik ist super - direkt am Deich - und vor der Klinik ist direkt die Bushaltestelle für den Ortsbus, den man mit der Kurkarte umsonst nutzen kann. Über den Deich kann man prima Richtung Bad und Dorf laufen und mit dem Fahrrad ist man dort oben auch sehr flexibel unterwegs.

Viele Grüße
Brigitte

Kaja
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Re: Erfahrung Reha-Klinik - Goldener Schlüssel S.P.O

Beitrag von Kaja »

Hallo Brigitte,

danke für Deine Rückmeldung.

Kannst Du mir mehr erzählen, welche Therapien hattest Du?

Wie war die tägl. Auslastung?

Gibt es z. B. eine Salatbar und wird auch auf kalorienreduzierte Kost geachtet?

Was wurde bei der Eingangs- u. Ausgangsuntersuchung gemacht.

Es wäre toll, wenn Du noch mehr schreiben könntest.

Viele Grüße und schon mal DANKE!

Kaja

Nacho
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Re: Erfahrung Reha-Klinik - Goldener Schlüssel S.P.O

Beitrag von Nacho »

Hallo Kaja,

ich war leider nicht so begeistert von der Klinik, obwohl ich sie mir selbst ausgesucht hatte (klang alles so vielversprechend in den Info-Prospekten - ganzheitliche Behandlung)

Was mich am meisten störte war, dass nicht auf mein MC eingegangen wurde. Ich hatte mir vorgestellt, dass es spezielle Ernährungsberatungen, Vorträge zu diesem Thema, spezielle Untersuchungen, Fachärzte vor Ort mit neuen Ideen sind und eventuell ein Austausch mit anderen Betroffenen möglich ist.

Bis auf eine Ernährungsberatung habe ich nichts "mitnehmen" können von der Reha. Die Ernährungsberatung gestaltete sich wie folgt: Ich wurde gefragt was ich denn gut vertrage und was nicht, entsprechend würde man meine Mahlzeiten abstimmen. Ansonsten würde man bei MC wie ich sicherlich wüsste, alles essen können, was man denn verträgt. - Das war die Ernährungsberatung -

Die Physiotherapeutin war sehr sehr nett - aber hat sich gewundert warum ich denn Beckenbodentraining verschrieben bekam, obwohl ich keine Probleme mit Urinhalten halte.

Beim Arztgespräch erwähnte ich, dass ich imperativen Stuhldrang habe. Doch Beckenbodentraining würde nichts bei diesem Problem bringen, nach 2 x Training wurde es abgesetzt (Physiotherapeutin sprach mit Arzt, dass es nicht sinnvoll ist)

Frühstück und Abendessen gibt es in Buffetform, es ist alles da was man braucht. Mittagessen wird an den Tisch gebracht - war prinzipiell in Ordnung, ist aber Geschmackssache (muss fairerweise sagen, dass ich da etwas eigen bin, glaube bis heute nicht, dass alle Soßen etc. selbst gemacht waren - hatte während der "Ernährungsberatung" gesagt, dass ich absolut keine Emulgatoren, Geschmacksverstärker etc. vertrage, nein, nein so etwas wird hier nicht verwendet - nach dem Essen hat mir mein Darm aber was Anderes gesagt)
Eine Salatbar und immer Obst zur Auswahl gibt es und wenn du bei der Ernährungsberatung darauf hinweist, dass du eine kalorienreduzierte Kost wünschst, sollte das funktionieren.

Die Klinik liegt zwar am Deich, dass ist richtig, aber will man direkt ans Wasser muss man gut 20 Minuten laufen oder 15 Minuten mit dem Bus fahren (Verbindungen wirklich gut), für mich mit Stuhlinkontinenz unerreichbar.

Die Zimmer waren immer ordentlich und die Putzfeen immer freundlich und hilfsbereit.

Etwas eklig fand ich die Urinabgabe - ein Tablett vor dem Schwesternzimmer, da sollte man seinen Becher draufstellen, dies war aber stets immer voll mit anderen gefüllten Bechern und man musste versuchen seinen noch sehr vorsichtig dazwischen zu drücken - eine andere Dame hat nach dem es dreimal so war, die Schwestern gefragt, ob man das Tablett nicht zwischendurch leeren könnte - dafür wäre kein Zeit und ansonsten solle man seinen Becher auf die anderen Becher (like Pyramide) draufstellen.

Das Abschlusswiegen: Ca. 20 Personen in einen Raum/Gang eine Waage eine Schwester, die ruft Namen auf, dann ab auf die Waage, das Gewicht wird einmal laut wiederholt (soll ja auch der Letzte noch mitkriegen)-
fand ich etwas befremdlich, fühlte mich leicht schikaniert (hatte gerade 10 Monate viel Cortison hinter mir - den Rest kann man sich denken)

Auslastung: Ich war leider nicht ausgelastet, hatte 3 x Progressive Muskelentspannung, 2 x besagtes Beckenbodentraining, 1 x Kneipguss, 1x Fitnessraum, 1x Ernährungsberatung, 1x sozialmedizinische Stunde

Beim Aufnahme - Arztgespräch werden deine körperlichen und ggf. psychischen Probleme besprochen, deine Ziele festgehalten, die normalen Untersuchungen durchgeführt (Blutdruck, Puls, Abhorchen, Blutabnahme, Urinabgabe...) und dann ggf. bei Rücken- und Gelenkproblemen entsprechend abgetastet /untersucht, bei MC oder anderen CED der Bauch abgetastet auf Schmerzen und die aktuellen Medikamente festgehalten.

Beim Abschlussgespräch wird das gleiche nochmal gemacht sowie besprochen, ob du deine Ziele erreicht hast.

Nochmal würde ich dort nicht hinfahren wollen, aber vielleicht hatte ich auch nur die falschen Ärzte erwischt.

Viele Grüße
Nacho

Kaja
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Re: Erfahrung Reha-Klinik - Goldener Schlüssel S.P.O

Beitrag von Kaja »

Hallo Nacho,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht!!!!

Ich bin im Internet auf diese Klinik gestoßen, weil sie am Meer ist.

Auch hier habe ich schon in den Beiträgen nach Reha Kliniken für CED-ler gesucht, bin aber auch nicht so wirklich fündig geworden.

Die hier viel gelobte Klinik liegt bei mir sowas von vor der Haustür - dann kann ich gleich zuhause bleiben.

Du ich auch traumhafte Wälder um mich herum habe, will ich nicht von einem tollen Wald in den nächsten (Schwarzwald, Odenwald, Teutoburger Wald etc.).

Ich brauche wirklich mal ein anderes Umfeld.

Vielleicht kannst Du mir oder jemand anders noch folgendes erklären (ist ja meine erste Reha dann).

Mir erschließt sich nicht die Blutentnahme und noch weniger eine Urinprobe!?!?!?

Gerade die Urinprobe - da verstehe ich die Sinnhaftigkeit überhaupt nicht. Sucht man was zur Abrechnung beim Kostenträger?
Kleiner Drogentest?

Viele Grüße

Kaja

Nacho
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Re: Erfahrung Reha-Klinik - Goldener Schlüssel S.P.O

Beitrag von Nacho »

Hallo Kaja,

also bei all meinen Kuren und Rehas wurde Urin, Blut und teils auch Stuhl überprüft.

Mit Drogentest hat das nichts zu tun.

Die möchten halt sehen, ob die Blutwerte in Ordnung sind (Entzündungswerte, mangelnde Vitaminversorgung - mögliche Krankheitshinweise), mit dem Urin ist es ähnlich, hier kann man ja auch bspw. Bakterien (Blasenentzündung etc.) feststellen, außerdem wird bei Frauen im gebärfähigem Alter auf Schwangerschaft getestet (war zumindest bei mir so), Stuhl ist klar - da testen sie diesen Calproctectinwert und ggf. auch Salmonellen usw. , damit man klar ausschließen kann, dass der ggf. Durchfall mit der CED in Zusammenhang gebracht werden kann und nicht mit z.B. einem schweren Magen-Darminfekt, Salmonellen etc.
Das wurde aber nur in einer Rehaklinik bei mir gemacht.

Viele Grüße
Nacho

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neptun
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Re: Erfahrung Reha-Klinik - Goldener Schlüssel S.P.O

Beitrag von neptun »

Hallo Kaja,

der Goldene Schlüssel ist gewiß nicht die Rehaeinrichtung, die man mit CED aufsuchen sollte. Mir hat es in der Föhrenkampklink in Mölln sehr gut gefallen. Das Angebot ist in 2003!!! recht umfangreich gewesen. Man konnte einen recht vollen Terminplan bekommen. Und dafür war ich ja da. Trotzdem hatte man genügend Freizeit und konnte zu Mittag liegen oder etwas später. Ich hatte auch einen Balkon und Stuhl.
Dazu jeden Tag schwimmen in der Freizeit. Leider war der Fitnessraum nur zu den Arbeitszeiten geöffnet, aber meine Termine dort, 4 oder 5 Tage die Woche, die habe ich immer ausgedehnt. Mir ging es körperlich ja recht gut. Da mußte man einfach mal Druck machen und beharrlich sein.
Die Gegend ist doch toll und neben Wäldern gibt es eben die Seen. Von der Klinik direkt kann man neben der Straße im Wald zum ersten See laufen. Mit Umrundung und zurück sind es 6 km. Nimmt man noch den 2. See mit, an dem ein Campingplatz liegt, dann sind es 10 km. Fast nur am Wasser laufen und unter Bäumen. Wenn das nichts ist. Habe in 4 Wochen 10 Läufe gemacht, erst 4x mit 6 km, dann 6x mit 10 km.

Ich hatte mein Rad mit. Habe jedes Wochenende eine Radtour gemacht, u.a. zum Schaalsee und den umrundet. Man kommt an Zarrentin vorbei und am Südende gibt es Räucherfisch, frisch aus dem See geholt die Fische. Aber auch der Ratzeburger See ist sehenswert, wie Ratzeburg selbst auch mit der Dominsel. Da ist auch das Museum mit den Werken von A. Paul Weber. Absolut sehenswert.
Und nicht zuletzt Mölln selbst. Ein schöner kleiner Ort. Gab auch einen Diavortrag zu Till Eulenspiegel abends in der Klinik.

Wenn man möchte, man kann sicher auch andere Leute treffen. Ob die allerdings auch fit sind und selbst etwas unternehmen wollen, man muß sicher fragen.
Ich habe zumindest niemanden laufen oder Radfahren sehen.
Aber Raucher und welche, die unbedingt am Wochenende nach Hause wollten, etc.

Dabei ist man dort so schön von allem weg, man hat so viel Zeit, alle Freiheiten der Welt. Man wird umsorgt, es wird geputzt, man muß nicht kochen, man kann am Buffet sicher immer schmackhaftes finden.
Man kann dort auch Vorsätze umsetzen. Ich habe z.B. 4 Wochen nicht ein alkoholisches Getränk zu mir genommen. Weil es eben nicht zum Tagesablauf gehört. Ob wohl ich kein Kostverächter war und bin.

Und selbst in dem Jahr konnte man gut Kontakt mit Zuhause halten übers Telefon.
Ich habe dort viel gelesen, Bibliothek gab es in der Klinik, und ich habe früh und viel geschlafen.
Waren schließlich selbst gewählte ziemlich anstrengende Tage.

Dafür kam ich sehr fit und durchtrainiert und entspannt wieder nach Hause.

Habe dort sogar eine Kolo machen lassen. War turnusmäßig dran und ich konnte das erste Mal alles in Farbe sehen.

Dies meine Empfehlung.

LG Neptun
PS: Man bekommt einen Rehaabschlußbericht. Da sind dann auch alle ermittelten Blutwerte drin. Bei meinem Arzt lief es immer unter der Bezeichnung Colitis-Blut und es war ein großes Blutbild mit Niere, Leber, Pankreas, etc.

Kaja
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Re: Erfahrung Reha-Klinik - Goldener Schlüssel S.P.O

Beitrag von Kaja »

Hallo Nacho,

hab erstmal viele Dank für deine Ausführungen!

Du / man kann mich jetzt "zänkisch" nennen, aber ich "zerpflücke" mal eben:
Nacho hat geschrieben: mit dem Urin ist es ähnlich, hier kann man ja auch bspw. Bakterien (Blasenentzündung etc.) feststellen, außerdem wird bei Frauen im gebärfähigem Alter auf Schwangerschaft getestet (war zumindest bei mir so),
Na prima, warum sollte ich eine Blasenentzündung haben? Wenn ich den Verdacht darauf hätte würde ich vor Antritt der Reha meine Gastro bzw. Urologen aufsuchen.

Pkt. 2 = Schwangerschaft ausschließen?!?! Ist auch für mich keine Begründung, weil dafür ist die Reha nicht da eine Schwangerschaft zur diagnostizieren oder auch nicht.
Wie jeder weiß, ob beim Röntgen, MRT, oder vor einer OP bekommt ein Patient/in einen Aufklärungsbogen mit den Fragen zur Schwangerschaft o. möglicher Schwangerschaft wegen Strahlen o. Narkosebelastung.
Da in der Reha ja nix mit Röntgen / MRT o. Narkose stattfindet = kein Schwangerschaftstest!
Kaja hat geschrieben:da testen sie diesen Calproctectinwert und ggf. auch Salmonellen usw. , damit man klar ausschließen kann, dass der ggf. Durchfall mit der CED in Zusammenhang gebracht werden kann und nicht mit z.B. einem schweren Magen-Darminfekt, Salmonellen etc.
Mh, was soll ich sagen: nice to have??? mit seit Jahren gefestigter Diagnose sollten die Calpo-Werte nix mehr mit Salmonellen etc. zu tun haben.

Mir scheint das alles Vorwand zur Abrechnung zu sein.

Meine Gastro hat mir auch gesagt, die Rehakliniken spiegeln sehr gerne, weil sie abrechnen können. Und nein, ich soll mich nicht spiegeln lassen, nur sie spiegelt mich, weill andere Ärzte die Befunde anders beschreiben und sie mich von "innen" kennt und die Vergleichsbilder hat. Ich sollte mir eine zusätzliche Spiegelung welche nur Geld in die Kasse der Klinik bringt nicht antun.

Ansonsten, ich bin ein Liebhaber von Datenschutz und ich kenne mich leider in sehr vielen Systemen aus und kenne die Datensammelwut von div. Organisationen und Kostenträgern.

Viele Grüße

Kaja

Kaja
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Re: Erfahrung Reha-Klinik - Goldener Schlüssel S.P.O

Beitrag von Kaja »

Hallo Nacho,

noch eine Frage....

Wie ist das mit den Medikamenten gewesen? Stellt die Klinik diese bzw. wie ist es mit Biologicals?

Viele Grüße

Kaja

Nacho
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Re: Erfahrung Reha-Klinik - Goldener Schlüssel S.P.O

Beitrag von Nacho »

Hallo Kaja,

du zerpflückst wirklich sehr viel :-).

Meine persönliche Meinung ist, dass es schon richtig ist bei Durchfall den Stuhl zu untersuchen.
Auch wenn man sich selbst sicher ist, das dieser von der CED kommt, inwiefern können sich die Ärzte, die dich nicht weiter kennen sicher sein? Man kann auch "CED-Durchfall" haben und gleichzeitig einen Magen-Darminfekt haben.
Zum Schutz der anderen Patienten und auch Mitarbeiter finde ich es schon richtig.
Bedenke bitte auch, dass gerade in einer Reha Menschen mit geschwächten Immunsystem sind und auch gerade ältere Menschen, die würde ein MD Infekt vielleicht umhauen.
Wenn ich einen akuten Schub habe, geht dies i.R. einher mit Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen , Schüttelfrost und leichtem Fieber auch alles Symptome eines Magen-Darm Infektes.
Jedes Mal wenn ich die Schmerzen nicht mehr aushielt, ging ich ins Krankenhaus, erklärte das ich MC habe und was gegen die Schmerzen bräuchte.
In der Regel wurde ich dann in ein Extra-Zimmer eingecheckt, dass nur mit Mundschutz etc. betreten werden durfte, bis zum eindeutigen (Stuhl)Nachweis, dass ich z.B. nicht den Novovirus habe, dann kam ich in ein normales Zimmer.
Natürlich merke ich selbst zu 99% , ob es ein Schub ist oder ein Infekt, und sicher nervt auch diese Sonderbehandlung, aber ist Vorsicht nicht besser als Nachsicht? Also ich wäre ziemlich sauer, wenn mich jemand mit dem Novovirus oder anderen Dingen anstecken würde, obwohl es vermeidbar gewesen wäre durch eine einfache Stuhlprobe.

Schwangerschaft: Manche Frauen treten vielleicht zur Reha an ohne zu wissen, dass sie sich in einer frühen Phase der Schwangerschaft befinden (in der 2. bis 4. Woche wissen/merken es viele noch gar nicht), mal angenommen man ist in dieser frühen Phase, bekommt Fitnesstraining, Gewichteheben, andere Medikamente verordnet und du verlierst das Kind aufgrund der Belastung, ist es dann so schlimm das Blut auf eine mögliche Schwangerschaft sicherheitshalber zu testen?
Ich weiß wovon ich rede, ich war in der 5. Woche schwanger, wußte es aber nicht, der Notarzt musste wegen eines Schubes kommen, fragte noch nach einer möglichen Schwangerschaft, was ich aus Unwissenheit verneinte und gab mir entsprechend hochdosiert Cortison, Opiate und was der Medischrank so hergab. In der 6. Woche wurde dann die Schwangerschaft "entdeckt", aber es gab keine Herztöne, man wartete bis zur 11. Woche - immer noch keine Herztöne, erst dann entschloss ich mich zu einer Ausschabung. Klar, weiß man nicht im Nachhinein, ob es an den Medis lag oder nicht, sicher ist nur, dass ich mich gegen diese Medikamente entschieden hätte, wenn zuvor ein schneller Schwangerschaftstest gemacht worden wäre. Aber das ist ein anderes Thema.
Wenn man keinen SS-Test wünscht, kann man dies ja vorab dem Arzt mitteilen.

Zum Punkt Blutwerte: Bei einer Reha lag mein CRP bei Ankunft über 250 , 2 Wochen zuvor war er noch in Ordnung. Daraufhin wurde alle 2 Tage Blut abgenommen. Letzten Endes musste die Reha abgebrochen werden, da die Ärzte den Schub als zu extrem empfanden und ich nicht rehafähig war. Das war mein Glück, zu Hause wurde dann im MRT u.a. ein großer Abzess der kurz vorm Platzen stand festgestellt, hätte ich die Reha weitergemacht, hätten körperliche Anstrengungen das Platzen fördern/auslösen können. Ohne die Blutentnahme hätte dies nicht so schnell festgestellt werden können, da es mir ansonsten noch ganz gut ging.

Medikamente: Kann nur von meiner Erfahrung berichten, mein Humira habe ich selbst mitgebracht, es wurde im Kühlschrank des Schwesternzimmers aufbewahrt. Alle anderen Medikamente bekam ich dort (Schmerzmittel nach Bedarf, Folsäure, Vitamintabletten...)

Vielleicht sprichst du ganz offen über deine Bedenken(Datenschutz, Mehr-Abrechnung..) mit den behandelnden Ärzten und lässt dir genau erkären warum was gemacht werden soll und was die genauen Gründe hierfür sind und was dagegen spricht, wenn du bestimmte Untersuchungen nicht machen lassen möchtest.

Viele Grüße
Nacho

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