MC - Wechseloption zu PKV Debeka

Schwerbehinderung, Rente, Kur etc. Austausch unter Betroffenen. Hier erfolgt keine Beratung durch den AK Sozialrecht!
powermax90
neu hier
Beiträge: 2
Registriert: Di 26. Jun 2018, 22:42

MC - Wechseloption zu PKV Debeka

Beitrag von powermax90 »

Guten Abend allerseits,

die Frage kam im Forum schon das eine oder andere Mal auf. Allerdings nicht so stark im Bezug auf Angestellten-Dasein. Es gibt ja eine Öffnungsaktion bei einigen PKVs (z. B. Debeka) sodass ich nun vor der Möglichkeit stehe auch als Morbus Crohn Patient in die PKV zu wechseln.

Da wollte ich gerne nach ein paar Erfahrungswerten fragen. Häufig höre ich sehr zwiespältiges Echo. Viele die z. B. bei der Debeka sind haben nie wirklich Probleme und sind immer zufrieden. Einige andere raten kategorisch vom Wechsel in die PKV ab...

Das verwirrt mich etwas, sodass ich euch gerne nach zusätzlichen Meinungen fragen will.

Habe mich ausführlich zum umfangreichen Tarif der Debeka beraten lassen und bin schon recht überzeugt. Aber natürlich will ich mir das Leben auch finanziell nicht unnötig schwerer machen oder sowas.

Für eure Antworten bin ich sehr dankbar! :-)

Benutzeravatar
MCMorbyDick
hat sich häuslich eingerichtet
Beiträge: 98
Registriert: Di 8. Sep 2020, 11:09
Diagnose: 01/20 MC

Re: MC - Wechseloption zu PKV Debeka

Beitrag von MCMorbyDick »

Hallo Powermax,

Ich bin bei der PKV Debeka :)

allerdings bin ich da schon mein Leben lang (meine Mutter ist Beamtin). Deshalb musste ich keine
Gesundheitsprüfung machen und musste auch keine Extrazuschläge zahlen. Aber ich vermute, dass du, was die Zuschläge etc.
betrifft, dich eh bereits informiert hast. Ich selber bin Beamtin auf Widerruf (Referendarin), weshalb ich Beihilfe erhalte und eine vergünstigte Versicherung für Auszubildende bekomme. Ich zahle da also generell weniger.

Was die Leistungen betrifft: Bis jetzt hat die Debeka mir alle meine Medikamente und Behandlungen bezahlt.
Nur bei den Biologicals (Hulio Pens) wollten sie nochmal ein ärztliches Schreiben, dass diese Medikation wirklich notwendig ist.

Ich war genau 2 Monate gesetzlich versichert (Debeka BKK) und ich muss sagen: Ich fand es viiiiiiel entspannter!
Als Privatpatient muss man immer erstmal vorstrecken ubevor die Krankenkasse die Kosten zahlt. Beim ersten Mal Biologicals kaufen war das echt meeeega stressig und es bringt mich auch heute noch immer wieder ins Schwitzen, denn 2804€ kann ich nicht mal so aus dem Ärmel schütteln. Das sind zwei Ausbildungsgehälter von mir!
Ich habe also mit einer Apotheke in der Umgebung vereinbart, dass ich die Biologicals auf Rechnung bekomme und ein Zahlungsfenster von einem Monat habe. Die PKV und die Beihilfe zahlen meistens innerhalb von 2-3 Wochen. Es kam aber auch schon vor, dass sie 4 Wochen gebraucht haben und da kam ich dann ins Schwitzen...
Bei der gesetzlichen ist das natürlich stressfreier. Einfach hingehen, abholen und das ganze hat sich gegessen.

Fait: Ich finde die GKV stressfreie. Für mich als angehende Beamtin ist sie allerdings tatsächlich teurer als die PKV.
Die PKV Debeka selbst ist von den Leistungen super und ich habe keinerlei Probleme mit ihr.

LG
Ellen

Venicebeach222
fühlt sich wohl hier
Beiträge: 54
Registriert: Mi 25. Sep 2019, 17:17

Re: MC - Wechseloption zu PKV Debeka

Beitrag von Venicebeach222 »

Ich bin auch bei der Debeka und hochzufrieden. Bin allerdings auch verbeamtet und erhalte 50% Beihilfe. Auf die 50% PKV-Beitrag zahle ich einen Risikoaufschlag von ca. 30%.
Für mich lohnt sich der Wechsel in die PKV sehr, da man sehr schnell an Facharzttermine jeglicher Art kommt (meistens innerhalb einer Woche) und die Debeka wirklich alle möglichen Medikamente und Behandlungen anstandslos bezahlt. Die Bürokratie und das Vorstrecken der Behandlungskosten kann man damit abmildern, dass man die Rechnungen sofort einreicht und dann meistens das Geld hat, bevor die 28 Tage Frist der Rechnung zum Bezahlen ausläuft. Ebenso ist man im Falle eines Krankenhausaufenthaltes und später mit der Pflegeversicherung sehr gut versorgt.

Sandbox
beginnt sich einzuleben
Beiträge: 6
Registriert: Mo 3. Jan 2022, 14:34

Re: MC - Wechseloption zu PKV Debeka

Beitrag von Sandbox »

Ich bin in der gesetzlichen Krankenkasse geblieben.

Ich sehe bei meinem Vater, was die PKV im Alter mit Behinderung bedeutet. Er hat einen Vertrag unterschrieben, den er in jüngeren Jahren nicht verstanden hat. Stichwort Hilfsmittel: das hörte sich im Vertrag nach Vollabsicherung, ist aber in Wahrheit extrem eingeschränkt. Der Weg zurück ist schwierig. Mit Behinderung noch mehr.
Im Streitfall mit der Kasse ist nicht das Sozialgericht zuständig, sondern man muss über das Zivilrecht klagen. Zum anderen zahlt er mittlerweile einen hohen monatlichen Betrag, dazu kommen die selbst bezahlten Hilfsmittel und die Anwaltskosten.
Inwieweit die Beihilfe die Härten abfedern würde, kann ich nicht sagen. Er hat keine sondern er war selbstständig.

Was natürlich top ist, dass jeder Arzt ihn gerne einen Termin gibt. Er muss auch nirgends warten und der Arzt nimmt sich immer viel Zeit. Im Krankenhaus kommt auch immer der Chefarzt vorbei und fragt nach seinem Befinden. Ein Einzelzimmer bekommt er aber nicht immer.

Konrad
könnte auch hier einziehen
Beiträge: 1027
Registriert: Do 20. Dez 2012, 22:08

Re: MC - Wechseloption zu PKV Debeka

Beitrag von Konrad »

Hallo,
Sandbox hat geschrieben:
Mi 5. Jan 2022, 13:00
Ich sehe bei meinem Vater, was die PKV im Alter mit Behinderung bedeutet
"Mit Behinderung" kann man in dem Zusammenhang streichen. Es ist der PKV egal, wer Kostenerstattung zu einem bestehenden Vertrag beantragt.
Sandbox hat geschrieben:
Mi 5. Jan 2022, 13:00
Er hat einen Vertrag unterschrieben, den er in jüngeren Jahren nicht verstanden hat.
Das hört sich für mich nach einer schlechten Beratung an. Dein Vater war selbstständig, gesund und hat damals wohl absolut nur auf die Kosten geachtet.
Sandbox hat geschrieben:
Mi 5. Jan 2022, 13:00
Stichwort Hilfsmittel: das hörte sich im Vertrag nach Vollabsicherung, ist aber in Wahrheit extrem eingeschränkt
Man kann sich den Vertrag so "zurechtschnitzen" wie man ihn braucht. Von Medikamentenzuzahlung, Eigenbeteiligung, Chefarztbehandlung, Einzelzimmer (die tatsächlich nicht immer verfügbar sind, je nach Klinik) über Hilfsmittel, Prothesen, Brillen ... ist alles möglich. Das steht dann im Dokument auch so drin und muss von jedem der Vertragspartner eingehalten werden. Ich weiß nicht, wo Dein Vater versichert ist und auch nicht, was da schief gegangen ist. Ich kann nur sagen, dass ich seit 1987 privat versichert bin, und niemals rechtlichen Beistand brauchte. Das mit dem Zivilgericht hört sich für mich wie eine Horrorgeschichte an
Sandbox hat geschrieben:
Mi 5. Jan 2022, 13:00
Zum anderen zahlt er mittlerweile einen hohen monatlichen Betrag
Eine PKV ist kein Selbstläufer, ohne Frage, man muss sich drum kümmern. Es gibt z.B.: die Möglichkeit, innerhalb des Unternehmens in einen anderen Tarif zu wechseln (mit(!) Mitnahme der Rückstellungen). Der Grund dafür: Alte Tarife "vergreisen" und werden neuen Kunden nicht mehr angeboten, daher bleibt dort der Bestand an Versicherten konstant, und altert. Auf Grund der höheren Kosten von älteren Menschen werden die Tarife dort dann "angepasst". Für junge Menschen wird ein neuer Tarif generiert, der günstiger angeboten werden kann, und das Spiel beginnt von vorne. Man kann aber durchaus in günstigere Tarife mit gleichen Leistugen wechseln, allerdings wird das von den Unternehmen natürlich nicht beworben, da mit jedem Wechsel die "jungen" Tarife belastet werden, damit werden sie für Neueinsteiger uninteressanter. Ist ein Dschungel zugegebernermassen. Wer sich da nicht selbst rantraut, kann unabhängige Dienstleister damit beauftragen. Kann man über Gooogle leicht finden und lohnt sich unbedingt
Sandbox hat geschrieben:
Mi 5. Jan 2022, 13:00
Der Weg zurück ist schwierig
Man hat sich in jungen Jahren für diesen Weg (mit einigen Vorteilen) entschieden, und das ist auch OK so. Nicht umsonst wurden zur Rückkehr in die "Solidargemeinschaft" einige Hürden eingebaut: Dein Vater braucht dafür eine abhängige Beschäftigung mit einem Gehalt unter der Beitragsbemessungsgrenze für einige (3?) Monate. Im Falle, dass er > 55 Jahre alt ist, ist ein Wechsel in die GKV sowieso nicht mehr möglich, da bleibt nur der Grundtarif der PKV, wenn Beitragszahlungen im höheren Tarif nicht mehr leistbar sind
MCMorbyDick hat geschrieben:
Mo 11. Okt 2021, 14:54
Fait: Ich finde die GKV stressfreie. Für mich als angehende Beamtin ist sie allerdings tatsächlich teurer als die PKV.
Die PKV Debeka selbst ist von den Leistungen super und ich habe keinerlei Probleme mit ihr.

Klar kriegt man die Rechnungen nach Hause, und muss die dann einreichen. Das bedeutet Mehraufwand. Mit Excel hat man das aber jederzeit im Griff, und bei größeren Rechungen langt ein Telefon, um sich den Betrag stunden zu lassen

LG Konrad
Timschal

Sandbox
beginnt sich einzuleben
Beiträge: 6
Registriert: Mo 3. Jan 2022, 14:34

Re: MC - Wechseloption zu PKV Debeka

Beitrag von Sandbox »

Hallo Konrad,
Natürlich ist der PKV egal, wer die Kostenerstattung beantragt. Mit Behinderung war so gemeint, dass er auf Hilfsmittel wie Rollstuhl etc. angewiesen ist. Nein mein Vater hat nicht auf die Kosten geachtet, sondern seiner Meinung nach ein Runumsorglospaket unterschrieben. Welcher Berater kennt sich denn mit Hilfsmittelns aus?
Hilfsmittel sind seinem Runumsorglospaket nahezu alles gedeckelt (auf dem technischen Niveau von annoduzumals) oder nicht abgesichert.

Konrad
könnte auch hier einziehen
Beiträge: 1027
Registriert: Do 20. Dez 2012, 22:08

Re: MC - Wechseloption zu PKV Debeka

Beitrag von Konrad »

Hallo Sandbox,
Sandbox hat geschrieben:
So 9. Jan 2022, 12:16
Welcher Berater kennt sich denn mit Hilfsmittelns aus?
Das ist deren Job. Die müssen beraten können für ambulant, stationär und eben auch über Hilfsmittel/Medikamentenzuzahlung, … Ich habe vor ca.6 Jahren innerhalb meiner Gesellschaft mit Hilfe eines Dienstleisters gewechselt. Dabei habe ich meine Beiträge um etwa 35% senken können. Ich schicke Dir eine PN mit dem Namen, damit findest Du die im Netz. Werbung ist hier im Forum nicht erlaubt. Angucken kostet nichts, Du gehst keinerlei Verpflichtung ein, wenn Du Dir ein Angebot erstellen lässt. Es wird erst dann eine Gebühr fällig, wenn es tatsächlich zu einem Abschluss/Wechsel kommt. Die Gebühr ist, wenn ich mich recht erinnere, 6 x der monatlich eingesparten Beiträge. Finde ich fair.

LG Konrad
Timschal

Avocado
hat sich häuslich eingerichtet
Beiträge: 96
Registriert: Mi 1. Dez 2021, 13:27

Re: MC - Wechseloption zu PKV Debeka

Beitrag von Avocado »

Hallo zusammen,

was Sandbox beschreibt, liegt an den oft geschlossenen Hilfsmittelkatalogen der PKV. Wenn du 1980 eine PKV abgeschlossen hast, sind auch nur alle zu diesem Zeitpunkt im Katalog aufgeführten Hilfsmittel versichert. Abschließend! Weiterentwicklungen in der Technik - zum Beispiel moderne teure Elektrostühle o.ä. - sind dann ggf. nicht versichert. In diesem Punkt ist die GKV in der Regel besser.

LG
Avocado

Konrad
könnte auch hier einziehen
Beiträge: 1027
Registriert: Do 20. Dez 2012, 22:08

Re: MC - Wechseloption zu PKV Debeka

Beitrag von Konrad »

Hallo,
Avocado hat geschrieben:
So 9. Jan 2022, 22:37
Wenn du 1980 eine PKV abgeschlossen hast, sind auch nur alle zu diesem Zeitpunkt im Katalog aufgeführten Hilfsmittel versichert. Abschließend! Weiterentwicklungen in der Technik - zum Beispiel moderne teure Elektrostühle o.ä. - sind dann ggf. nicht versichert
OK, erinnert mich an meinen "Brillentarif", der mir 1 Brille mit max.250,-€/2 Jahre gestattet. Nur mal als Beispiel, dafür habe ich mich seinerzeit aktiv so entschieden. Ich habe auch mal bei meinen weiteren Hilfsmitteln nachgeschaut. Das Beispiel Rollstuhl wird bei mir mit 1600,-€ bezuschusst, den Rest müsste ich selber tragen. Ob das vor meinem Wechsel des Tarifs in meiner Versicherungsgesellschaft auch so war, kann ich nicht mehr nahvollziehen. Aber in dem Katalog stehen noch viele andere Dinge drin, die die GKV nicht zahlt. Was ich davon je brauchen werde steht in den Sternen, also ist eine Diskussion darüber müssig

Aber ich schrieb auch:
Konrad hat geschrieben:
Do 6. Jan 2022, 15:04
...Eine PKV ist kein Selbstläufer, ohne Frage, man muss sich drum kümmern
Ich denke, es ist sehr wichtig, eine PKV nicht jahrzehntelang einfach laufen zu lassen. Man muss sich regelmäßig darum kümmern. Tatsächlich ist man meist lebenslang daran gebunden, da eine Rückkehr ins "Solidarsystem" GKV ausgeschlossen ist. Wer sich aber mit den "Fallstricken" und Besonderheiten auseinandersetzt lebt mit der Alternative zur GKV gut

@avocado: Vllt.macht sandbox ja mal Erfahrungen mit einem "Wechselservice", wie von mir vorgeschlagen. Eine Rückmeldung hierzu wäre sehr hilfreich für uns, kann aber wohl dauern

LG Konrad

P.S.: Die GKV ist die bequeme Variante. Die PKV ist auf Dauer schon herausfordernder, aber reizvoll wenn man die Möglichkeit dazu hat. Muss jeder für sich entscheiden
Timschal

Avocado
hat sich häuslich eingerichtet
Beiträge: 96
Registriert: Mi 1. Dez 2021, 13:27

Re: MC - Wechseloption zu PKV Debeka

Beitrag von Avocado »

Hallo Konrad,

ich glaube, du bist wirklich die positive Ausnahme. Die meisten Menschen schauen sich ihre Versicherungsverträge nicht im Detail an.

Ein Rollstuhl kann übrigens leider deutlich mehr kosten als 1600 Euro.

Hat dich die PKV trotz Darmerkrankung den Tarif wechseln lassen? Normalerweise steht ja vor einem Wechsel eine Gesundheitsprüfung, oder?
Zumindest denke ich, dass es mit CED nicht so einfach ist, seinen Versicherungsumfang zu erweitern. Das wäre für die PKV ein schlechtes Geschäft, das macht sie nicht.

LG
Avocado

Antworten