Grund Schwerbehinderung mitteilen und BEM

Schwerbehinderung, Rente, Kur etc. Austausch unter Betroffenen. Hier erfolgt keine Beratung durch den AK Sozialrecht!
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LisaH
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Grund Schwerbehinderung mitteilen und BEM

Beitrag von LisaH »

Guten Morgen :)

Da ich nun einen GdB von 70 habe, habe ich dies auch meinem Arbeitgeber mitgeteilt; ich bin noch in der Ausbildung. Ich hatte nun ein Gespräch mit meiner Ausbildungsleiterin, die ungefähr drei mal erwähnte, dass man ja nun nicht wüsste, warum ich schwerbehindert bin (vermutlich, um zu verstehen, welche Hilfsmittel ich evtl. benötige. Aber ich sagte ihr, dass ich nichts brauche) und die Personalabteilung ggf nachfragt, soweit ich das nun verstanden habe.

Daher meine Frage: Muss ich es sagen?
Normalerweise mache ich kein Geheimnis um meine CU bzw meine Krankheiten, aber meiner Meinung nach wissen es die Menschen, die es wissen müssen. Die Leiter der Personalabteilung, auf die ich nicht gut zu sprechen bin, gehören nicht unbedingt dazu. Die Betriebsärztin weiß von meinen Krankheiten, wurde anfangs auch als "tauglich" eingestuft (aber da meine CU während meiner Probezeit wirklich schlimm war, stand ich trotzdem kurz vor der Kündigung, weil die davon ausgingen, ich schaff die Ausbildung nicht. Das bleibt natürlich im Hinterkopf).

Außerdem bekam ich Post vom Arbeitsgeber für ein "betriebliches Eingliederungsmanagement" (da ich schon über 6 Wochen krank war). Auf der Arbeit habe ich nun zwei Meinungen: Ja, mach es oder Nein, lass es. Da deren Ziel ist, herauszufinden, was am Arbeitsplatz für Probleme herrschen, die mach krank machen, sehe ich es als nicht notwendig an. Die Arbeit macht mich nicht krank, im Gegenteil. Natürlich zeugt das von Bereitschaft, allerdings werden meine Daten für 3 Jahre gespeichert und auch da möchte ich ungern, dass meine Krankheiten auf den Tisch kommen. Es spielt immer die Sorge mit, dass man mir daraus einen Strick drehen kann, eben weil ich schon "aufgefallen" bin. Hat jemand Erfahrungen damit gemacht?
Ab wann werden die 6 Wochen "neu gezählt" - ein Jahr nach Einstellung? Natürlich hab ich Hoffnung, es bis dahin ohne weitere Krankschreibung zu schaffen, aber alleine für eine Darmspiegelung werde ich ja schon krank sein. Da frage ich mich, ob erneut Post kommt?

Tut mir Leid für den langen Text!
LG
LisaH

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Thilo
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Re: Grund Schwerbehinderung mitteilen und BEM

Beitrag von Thilo »

Hallo Lisa,

den Grund für deine Schwerbehinderung musst du nicht offenbaren.

Du könntest aber bspw. sagen, dass du mit Arbeiten unter Zeitdruck schlecht zurecht kommst,
dass bspw. eine Toilette in unmittelbarer Nähe deines Arbeitsplatzes erreichbar sein muss, usw.
Also Probleme benennen, deren Abstellung möglicherweise weitere Arbeitsunfähigkeit vermeiden könnte.

Folgende Broschüre

https://www.vwt.de/vwt/Ressources.nsf/( ... RVBund.pdf

beantwortet dir viele Fragen zum BEM.

Gruß

Thilo

LisaH
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Registriert: Mo 10. Apr 2017, 16:03
Diagnose: CU seit 2003

Re: Grund Schwerbehinderung mitteilen und BEM

Beitrag von LisaH »

Hallo Thilo,

super, vielen Dank für deine Antwort!

Ich habe das Glück, dass die Toilette grundsätzlich schon gut erreicherbar ist und Stress bzw Zeitdruck kennt man hier sowieso nicht :) Aber wenn ich doch mal den Arbeitgeber wechsel, merke ich mir das. Danke!

LG
Lisa

Cascada2017
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Re: Grund Schwerbehinderung mitteilen und BEM

Beitrag von Cascada2017 »

Hallo

Leider kann man den Link nicht öffnen

Mich interessiert das auch ;-)

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Thilo
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Registriert: Sa 22. Dez 2012, 21:17

Re: Grund Schwerbehinderung mitteilen und BEM

Beitrag von Thilo »


morino
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Re: Grund Schwerbehinderung mitteilen und BEM

Beitrag von morino »

LisaH hat geschrieben:Guten Morgen :)

Da ich nun einen GdB von 70 habe, habe ich dies auch meinem Arbeitgeber mitgeteilt; ich bin noch in der Ausbildung. Ich hatte nun ein Gespräch mit meiner Ausbildungsleiterin, die ungefähr drei mal erwähnte, dass man ja nun nicht wüsste, warum ich schwerbehindert bin (vermutlich, um zu verstehen, welche Hilfsmittel ich evtl. benötige. Aber ich sagte ihr, dass ich nichts brauche) und die Personalabteilung ggf nachfragt, soweit ich das nun verstanden habe.

Daher meine Frage: Muss ich es sagen?
Normalerweise mache ich kein Geheimnis um meine CU bzw meine Krankheiten, aber meiner Meinung nach wissen es die Menschen, die es wissen müssen. Die Leiter der Personalabteilung, auf die ich nicht gut zu sprechen bin, gehören nicht unbedingt dazu. Die Betriebsärztin weiß von meinen Krankheiten, wurde anfangs auch als "tauglich" eingestuft (aber da meine CU während meiner Probezeit wirklich schlimm war, stand ich trotzdem kurz vor der Kündigung, weil die davon ausgingen, ich schaff die Ausbildung nicht. Das bleibt natürlich im Hinterkopf).

Tut mir Leid für den langen Text!
LG
LisaH
Meines Wissens nach muss man es schon sagen, aber ich bin kein Jurist. Vielleicht hilft dir das hier weiter. Im Zweifel kannst du auch direkt einen Anwalt fragen, die sollten dir eine verbindliche Auskunft geben können, event. sogar die Krankenkasse.

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