Vorgesetzter hat meine Krankheit in der Firma rumerzählt
Vorgesetzter hat meine Krankheit in der Firma rumerzählt
Hallo Ihr,
ich brodel grad vor Wut über meinen Abteilungsleiter (nicht mein direkter disziplinarischer Vorgesetzter). Vorletzte Woche war ich krank geschrieben. Ich bin also nach dem Arztbesuch meiner Pflicht nachgekommen und habe auf der Arbeit angerufen. Mein Abteilungsleiter war am Telefon, und da ich ein recht großes Vertrauen in meine Vorgesetzten habe, hatte ich ihm erzählt, welcher Krankheits-Verdacht im Raum steht. So, nun bin ich also wieder zurück im Büro und werde von Hinz und Kunz auf meine ach so schwere Erkrankung angesprochen mit dem Hinweis, unser Abteilungsleiter hätte es ihnen erzählt. Richtig geschockt war ich, als mich auch noch Kolleginnen aus anderen Abteilungen sogar an anderen Standorten auf meine Krankheit ansprachen. Keiner wußte, daß dies nur ein Verdachtsmoment war, der sich nicht bestätigt hat. Alle waren der Meinung, ich hätte mir ne schwere Kinderkrankheit eingefangen. Fast jeder hat mir auf Nachfrage erklärt, mein Abteilungsleiter hätte es erzählt. Er hat einfach nur die 2 entscheidenden Worte "Verdacht auf" weggelassen Ich weiß, ich hätte keine Details nennen müssen, aber ich habs nunmal getan. Das heißt aber noch lange nicht, daß er die Tatsachen verdrehen und damit hausieren gehen darf! Das ist für mich ein sehr schwerer Vertrauensbruch! Ich will mich wehren und bin am überlegen, ob ich direkt zum Betriebsrat oder zu seinem Chef gehen und mich beschweren soll und ob es ggf. Sinn machen würde, meine Teamleiterin mit ins Vertrauen ziehen soll... Wir haben ein recht gutes Verhältnis, deswegen hätte ich grundsätzlich keine Bedenken, sie mit einzubeziehen. Wie gesagt, es geht hier krankheitstechnisch um nichts für mich gravierendes sondern "nur" um eine Kinderkrankheit, die er mir "untergeschoben", da der entsprechende Verdacht von Seiten meines Arztes im Raum stand.
Was würdet ihr tun?
Danke euch!
Catty
ich brodel grad vor Wut über meinen Abteilungsleiter (nicht mein direkter disziplinarischer Vorgesetzter). Vorletzte Woche war ich krank geschrieben. Ich bin also nach dem Arztbesuch meiner Pflicht nachgekommen und habe auf der Arbeit angerufen. Mein Abteilungsleiter war am Telefon, und da ich ein recht großes Vertrauen in meine Vorgesetzten habe, hatte ich ihm erzählt, welcher Krankheits-Verdacht im Raum steht. So, nun bin ich also wieder zurück im Büro und werde von Hinz und Kunz auf meine ach so schwere Erkrankung angesprochen mit dem Hinweis, unser Abteilungsleiter hätte es ihnen erzählt. Richtig geschockt war ich, als mich auch noch Kolleginnen aus anderen Abteilungen sogar an anderen Standorten auf meine Krankheit ansprachen. Keiner wußte, daß dies nur ein Verdachtsmoment war, der sich nicht bestätigt hat. Alle waren der Meinung, ich hätte mir ne schwere Kinderkrankheit eingefangen. Fast jeder hat mir auf Nachfrage erklärt, mein Abteilungsleiter hätte es erzählt. Er hat einfach nur die 2 entscheidenden Worte "Verdacht auf" weggelassen Ich weiß, ich hätte keine Details nennen müssen, aber ich habs nunmal getan. Das heißt aber noch lange nicht, daß er die Tatsachen verdrehen und damit hausieren gehen darf! Das ist für mich ein sehr schwerer Vertrauensbruch! Ich will mich wehren und bin am überlegen, ob ich direkt zum Betriebsrat oder zu seinem Chef gehen und mich beschweren soll und ob es ggf. Sinn machen würde, meine Teamleiterin mit ins Vertrauen ziehen soll... Wir haben ein recht gutes Verhältnis, deswegen hätte ich grundsätzlich keine Bedenken, sie mit einzubeziehen. Wie gesagt, es geht hier krankheitstechnisch um nichts für mich gravierendes sondern "nur" um eine Kinderkrankheit, die er mir "untergeschoben", da der entsprechende Verdacht von Seiten meines Arztes im Raum stand.
Was würdet ihr tun?
Danke euch!
Catty
Re: Vorgesetzter hat meine Krankheit in der Firma rumerzählt
Hallo Catty1,Catty1 hat geschrieben:........ und da ich ein recht großes Vertrauen in meine Vorgesetzten habe, hatte ich ihm erzählt, welcher Krankheits-Verdacht im Raum steht.
.....Das heißt aber noch lange nicht, daß er die Tatsachen verdrehen und damit hausieren gehen darf! Das ist für mich ein sehr schwerer Vertrauensbruch! .......
Was würdet ihr tun?y
mit dem Gang zum Betriebsrat, zu seinem Chef, etc. wirbelst Du die ärgerliche Angelegenheit immer noch mehr auf. Ihr müsst auch in Zukunft weiter zusammenarbeiten und das kann richtig schwierig werden, wenn dein Vorgesetzer disziplinarisch gerügt wurde, oder gar mehr daraus resultiert.
Ich würde zunächst in einem Gespräch auf den schweren Vertrauensbruch und deren Folgen hinweisen und ihm sagen, wie enttäuscht du darüber bist.
Das Allerwichtigste aber: Zu viel Vertraulichkeit hinsichtlich medizinischer Details ist im Berufsleben meist von Nachteil.
Die Quelle der Information warst du. Sicher ohne jede Notwendigkeit. In Zukunft also keinerlei Diagnosen mehr mitteilen! Dazu bist du nicht verpflichtet! Auch in einem relativ lockeren freundschaftlichen Arbeitsumfeld machen Details zu Krankheiten keinen Sinn. Gibst du diese trotzdem preis, musst du immer mit offenen oder versteckten Tuscheleien rechnen.
Zwei Nächte drüber schlafen und den ersten Dampf verpuffen lassen. Dann siehst du klarer. Nur du weißt am Ende, wie weit du in dieser Sachen gehen willst. Wir kennen weder das Betriebsklima noch das konkrete Arbeitsumfeld.
Gruß
Thilo
Re: Vorgesetzter hat meine Krankheit in der Firma rumerzählt
Hallo.
Ich seh das wie Thilo,
Würde die Sache jetzt sogar auf sich beruhen lassen und da gar nichts weiter machen.
Passiert ist passiert...
Die Lehren daraus ziehen und beim nächsten mal gar nichts erzählen.
Wird dann expliziet nachgefragt was denn los ist, sagste das trozdem keinem, mit dem Zusatz, dass dann wie beim letzten mal die ganze Firma bescheid weiß, oder einfach "..ich bin krank" ohne Zusatz
Ein Gedanke zum Abteilungsleiter, der das sicher nicht allen erzählt hat, die dich angesprochen haben.
Kann mir das nicht vorstellen.
Er hats sicher einer oder zwei Personen erzählt, aber nicht allen.
Die, denen er das erzählt hat, haben dann sicher dazu beigetragen, dass dort "Stille Post" gespielt wurde.
Einer erzählts dem anderen usw usw.... von dem Szenario würde ich ausgehen, wenn ich das so aus der Ferne beurteilen müßte.
Ich seh das wie Thilo,
Würde die Sache jetzt sogar auf sich beruhen lassen und da gar nichts weiter machen.
Passiert ist passiert...
Die Lehren daraus ziehen und beim nächsten mal gar nichts erzählen.
Wird dann expliziet nachgefragt was denn los ist, sagste das trozdem keinem, mit dem Zusatz, dass dann wie beim letzten mal die ganze Firma bescheid weiß, oder einfach "..ich bin krank" ohne Zusatz
Ein Gedanke zum Abteilungsleiter, der das sicher nicht allen erzählt hat, die dich angesprochen haben.
Kann mir das nicht vorstellen.
Er hats sicher einer oder zwei Personen erzählt, aber nicht allen.
Die, denen er das erzählt hat, haben dann sicher dazu beigetragen, dass dort "Stille Post" gespielt wurde.
Einer erzählts dem anderen usw usw.... von dem Szenario würde ich ausgehen, wenn ich das so aus der Ferne beurteilen müßte.
Re: Vorgesetzter hat meine Krankheit in der Firma rumerzählt
Hi Catty,
wie meine "Vorredner" schon geschrieben haben, würde ich auch in diesem Fall den Ball flach halten. Sprich: Der Fehler 'konkretisieren einer Krankheit' lag bei Dir unvorsichtigerweise. Das macht natürlich nicht wett, dass Dein Abteilungsleiter Dich mehr oder weniger bloss gestellt hat, das wohl auch vor der Mannschaft.
Ansprechen würde ich das im 4-Augengespräch mit ihm. Lass Dir dazu am Besten eine Termin geben. Von einer offenen Konfrontation möchte ich abraten, da Vorgesetzte 1.eh am längeren Hebel sitzen und 2.was wäre mit Eurer Zusammenarbeit weiterhin? Den Konsenz suchen, ihm Deine Position klarmachen was warum DIch gestört hat. Wenn Du es schaffst, dass ihr beide euer "Gesicht" wahren könnt, dann könnte ich mir sogar vorstellen, dass Du in seiner Achtung gestiegen bist. Wer weiss, wofür Du den noch mal brauchst...
Also wie gesagt, nicht sofort die grosse Keule rausholen, sondern versuchen das beste draus zu machen. Dies alles natürlich nur aus meiner Sicht ohne Kenntnis Deiner eigenen Situation, also alles Vermutung
LG Konrad
wie meine "Vorredner" schon geschrieben haben, würde ich auch in diesem Fall den Ball flach halten. Sprich: Der Fehler 'konkretisieren einer Krankheit' lag bei Dir unvorsichtigerweise. Das macht natürlich nicht wett, dass Dein Abteilungsleiter Dich mehr oder weniger bloss gestellt hat, das wohl auch vor der Mannschaft.
Ansprechen würde ich das im 4-Augengespräch mit ihm. Lass Dir dazu am Besten eine Termin geben. Von einer offenen Konfrontation möchte ich abraten, da Vorgesetzte 1.eh am längeren Hebel sitzen und 2.was wäre mit Eurer Zusammenarbeit weiterhin? Den Konsenz suchen, ihm Deine Position klarmachen was warum DIch gestört hat. Wenn Du es schaffst, dass ihr beide euer "Gesicht" wahren könnt, dann könnte ich mir sogar vorstellen, dass Du in seiner Achtung gestiegen bist. Wer weiss, wofür Du den noch mal brauchst...
Also wie gesagt, nicht sofort die grosse Keule rausholen, sondern versuchen das beste draus zu machen. Dies alles natürlich nur aus meiner Sicht ohne Kenntnis Deiner eigenen Situation, also alles Vermutung
LG Konrad
Timschal
Re: Vorgesetzter hat meine Krankheit in der Firma rumerzählt
Hallo Zusammen,
danke für die Anregungen Ja, ich werde auch den Sonntag noch nutzen und mich wieder einzukriegen. Wahrscheinlich ist wirklich es besser, ihn unter 4 Augen darauf hinzuweisen, daß er da übers Ziel hinausgeschossen ist.
Was die Sache noch unerfreulicher macht: Wir sind im Personalwesen und betreiben einen höllischen Aufwand, um die Daten unserer "Schützlinge" bestmöglich zu schützen damit nichts in unberechtigte Hände fällt etc. Und dann wird der Datenschutz ausgerechnet in den eigenen Reihen ignoriert. Schade! Lektion gelernt! Es ist kein nennenswerter Schaden für mich entstanden, außer daß ich eben die nächste Zeit öfter mal was klar stellen darf. Beim nächsten Mal werde ich sicherlich keine Details mehr nennen sondern wirklich nur noch sagen "Ich bin krank."
Schönen Sonntag noch
Catty
danke für die Anregungen Ja, ich werde auch den Sonntag noch nutzen und mich wieder einzukriegen. Wahrscheinlich ist wirklich es besser, ihn unter 4 Augen darauf hinzuweisen, daß er da übers Ziel hinausgeschossen ist.
Was die Sache noch unerfreulicher macht: Wir sind im Personalwesen und betreiben einen höllischen Aufwand, um die Daten unserer "Schützlinge" bestmöglich zu schützen damit nichts in unberechtigte Hände fällt etc. Und dann wird der Datenschutz ausgerechnet in den eigenen Reihen ignoriert. Schade! Lektion gelernt! Es ist kein nennenswerter Schaden für mich entstanden, außer daß ich eben die nächste Zeit öfter mal was klar stellen darf. Beim nächsten Mal werde ich sicherlich keine Details mehr nennen sondern wirklich nur noch sagen "Ich bin krank."
Schönen Sonntag noch
Catty
Re: Vorgesetzter hat meine Krankheit in der Firma rumerzählt
Hallo Catty,Catty1 hat geschrieben: Lektion gelernt! Es ist kein nennenswerter Schaden für mich entstanden, außer daß ich eben die nächste Zeit öfter mal was klar stellen darf. Beim nächsten Mal werde ich sicherlich keine Details mehr nennen sondern wirklich nur noch sagen "Ich bin krank."
gutes Resümee und gut, dass sich dein Ärger etwas verflüchtigt hat. Es ist nach meiner Erfahrung nie gut, am Arbeitsplatz zu viel von sich preiszugeben. Kollegen und die Zeiten ändern sich und das "im Vertrauen" erzählte, holt man nie mehr zurück.
Schönen Sonntag
Thilo
- froggy
- Administrator
- Beiträge: 744
- Registriert: Do 20. Dez 2012, 15:03
- Diagnose: MC seit 1999
- Wohnort: Thüringen
Re: Vorgesetzter hat meine Krankheit in der Firma rumerzählt
Hallo,Thilo hat geschrieben: Es ist nach meiner Erfahrung nie gut, am Arbeitsplatz zu viel von sich preiszugeben. Kollegen und die Zeiten ändern sich und das "im Vertrauen" erzählte, holt man nie mehr zurück.
ich sehe das ähnlich. Man muss zwar nicht jedem gleich das volle Misstrauen entgegenbringen und kann auch mal privat schwatzen. Ich würde die Themen aber auf Kino, Restaurantbesuche, Urlaubserlebnisse oder Technikanschaffungen begrenzen. Bei allem was finanzielle, partnerschaftliche oder gesundheitliche Probleme angeht, da wäre ich mehr als vorsichtig. Die stille Post funktioniert bei solchen Themen wunderbar.
Und selbst eine nettgemeinte SMS an den Kollegen "Kannst du der Sekretärin Bescheid sagen, dass ich krank bin, hab gestern ein wenig zu tief ins Glas geschaut" kann einem schon das Genick brechen. Man muss dann eben damit rechnen, dass der Text in der gesamten Länge bei der Sekretärin oder dem Chef landet und sich dann aber auch ein wenig selbst an die Nase fassen.
Viele Grüße
Christian
Die Welt ist das, was ich von ihr denke.