Schwerbehinderte haben das Nachsehen

Schwerbehinderung, Rente, Kur etc. Austausch unter Betroffenen. Hier erfolgt keine Beratung durch den AK Sozialrecht!
Angela1968
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Re: Schwerbehinderte haben das Nachsehen

Beitrag von Angela1968 »

Hallo Thilo,

ich diskutiere gerade auf einem anderen Forum mit jemandem der MC hat. Er will gar nicht jede Arbeit. Er ist offenbar schon lange auf der Suche nach einer Arbeit und möchte mindestens 15 Euro Stundenlohn haben. Er verkennt seine Lage auf dem Arbeitsmarkt völlg. Er meint oder hofft das ihm AG nun Tür und Tor öffnen und bemerkt gar nicht das er froh sein kann wenn er als Langzeitarbeitsloser mit Schwerbehinderung eine Arbeit mit Mndestlohn findet. Wenn man dann in der Stution auch noch so auftritt , dann kann ich de AG´s verstehen keine Behinderten einzustellen.

Ich war da anders. Habe meine Behinderung offengelegt und klar gemacht das ich erstmal bereit bin, auch zu für mich nachteiligen Lohnkonditionen zu arbeiten, aber dann möchte ich schon anständig und entsprechend meiner Arbeit entlohnt werden. Meine AGín war offenbar so überzeugt von meienr Arbeit das ich obwohl ich erst ab Oktober 2015 den Pflegemindestlohn bekommen müsste lt. Gesetz diesen nun 2 Jahre früher schon erhalte. Bin Alltagsbegleiter/Betreuungsfachkraft in der Seniornebetreuung.

Man sollte zwar immer selbstbewusst auftreten, aber dabei nicht übers Ziel hinausschiessen.

Dann ist es doch so das einem vieles als vom Gesetz her zustehend propagiert wird und wenn man dieses Recht einklagen möchte, hat man auf einmal kein Recht mehr drauf. Habe z.B. in unserer Tageszeitung gelesen das Mütter nun ein Schadenserstz für den nicht zu bekommenden aber dem Gesetz her zustehenden Kitaplatz einklagen wollten. Das wurde abgelehnt.

Wie wurde das Budget für Behinderte hoch gehoben und beworben. Heute schreibt keine Sau mehr drüber und ob überhaupt jemand so etwas bekommt weis man auch nicht. Da fämgt es schon an.

Angela

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Uwe7
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Re: Schwerbehinderte haben das Nachsehen

Beitrag von Uwe7 »

Angela1968 hat geschrieben:ich diskutiere gerade auf einem anderen Forum mit jemandem der MC hat. Er will gar nicht jede Arbeit. Er ist offenbar schon lange auf der Suche nach einer Arbeit und möchte mindestens 15 Euro Stundenlohn haben.
Na ja, wenn er sich's leisten kann, Jobs mit weniger Stundenlohn abzulehnen, dann geht's ihm doch gut. Das ist keine Frage des Schwerbehindertenrechtes, wenn man überzogene Forderungen nicht durchsetzen kann. Da sollte man immer gut unterscheiden.
Angela1968 hat geschrieben:...wenn er als Langzeitarbeitsloser mit Schwerbehinderung eine Arbeit mit Mndestlohn findet. Wenn man dann in der Stution auch noch so auftritt , dann kann ich de AG´s verstehen keine Behinderten einzustellen.
Nee, das kann ich nicht verstehen. Denn nur weil ein Schwerbehinderter überzogene Forderungen stellt, kann man nicht auf alle Schwerbehinderten schließen.

Denn es ist keine originäre Eigenschaft Schwerbehinderter, mit Forderungen zu überziehen - das gibt es auch unter völlig gesunden Menschen. Insofern kann ich derartige Verallgemeinerungen nicht verstehen.

LG Uwe
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Angela1968
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Re: Schwerbehinderte haben das Nachsehen

Beitrag von Angela1968 »

Uwe,

ok, nehme ich zurück.

Ich wollte das eigentlich nur als Beispiel für Deine Frage nehmen warum keine Schwerbehinderten gern eingestellt werden. Und ich wollte auch überzogene Forderugen als evtl. Ursachen dafür benennen. Es lag nicht in meiner Absicht zu verallgemeinern.

Angela

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Thilo
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Re: Schwerbehinderte haben das Nachsehen

Beitrag von Thilo »

Angela,

nicht jeder schwerbehinderte Arbeitslose verlangt einen Einstiegslohn von 15 Euro in der Stunde. Viele sind bereit zu wesentlich schlechteren Konditionen zu arbeiten, wenn sie nur wieder einer geregelten Tätigkeit mit sozialen Kontakten und einem strukturierten Tagesablauf nachgehen können. Die große Zahl arbeitsloser schwerbehinderter Menschen hängt keineswegs mit überzogenen Lohnforderungen zusammen.

Warum lässt du dich argumentativ nur von Darstellungen einzelner leiten, anstatt auf die Problematik insgesamt zu schauen? Die Gründe für für die hohe Zahl arbeitloser Schwerbehinderter liegen auf der Hand. Eine immer wiederkehrende Darstellung von Einzelbeispielen bringt uns in der Diskussion keinen einzigen Schritt weiter. Ich denke wir sollten das hier beenden - ist einfach nur nervig.

Thilo

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