Infiliximab-Infusion während eines Auslandssemesters

Erwerbsleben mit einer CED? Hier der Austausch von Betroffenen darüber. Hier erfolgt keine Beratung durch den AK Sozialrecht!
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Pomo
beginnt sich einzuleben
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Registriert: Do 23. Jan 2020, 13:01

Infiliximab-Infusion während eines Auslandssemesters

Beitrag von Pomo »

Hallo zusammen,

ich möchte im Herbst ein Auslandssemester in Frankreich machen, deshalb versuche ich gerade zu klären, wie meine aktuelle Behandlung (Infliximab, 10 mg, alle 6 Wochen + Azathioprin) vor Ort fortgesetzt werden kann. Das ist allerdings trotz einiger Recherche gar nicht so leicht herauszufinden, deshalb hoffe ich, dass hier jemand aus eigener Erfahrung berichten kann. Für mich sind gerade folgende Fragen entscheidend:

- Wie erfolgt die Leistung der Krankenkasse? Auslandskrankenversicherungen leisten bei chronischen Erkrankungen nicht, wie mir mehrfach bestätigt wurde. Die gesetzliche Krankenversicherung (bei mir TK) sollte grundsätzlich die Behandlungskosten im Ausland übernehmen. Mir wurde seitens der TK allerdings gesagt, dass ich zunächst nach den Bestimmungen des Ziellandes (Frankreich) zahlen müsste und mir dann das Geld von der TK erstatten lassen muss. Hat jemand mit diesem Prozess Erfahrung gemacht und kann bestätigen, dass das so funktioniert?

- Ist Infliximab in Frankreich überhaupt verfügbar? Kann ich dazu in eine Gastro-Praxis, oder muss ich ins Krankenhaus? Hat jemand Tipps, wie man am Besten vorab den Kontakt zum ärztlichen Personal herstellt?

Würde mich sehr über Hinweise und Erfahrungsberichte freuen!

Beste Grüße!

Avocado
hat sich häuslich eingerichtet
Beiträge: 96
Registriert: Mi 1. Dez 2021, 13:27

Re: Infiliximab-Infusion während eines Auslandssemesters

Beitrag von Avocado »

Hallo Pomo,

ich kann dir nicht wirklich weiterhelfen, wollte aber zumindest darauf hinweisen, dass es Infliximab mittlerweile auch in Spritzenform gibt. (Falls es an der Infusion scheitern könnte.) Allerdings müsstest du auf die Dosierung achten, du bekommst aktuell ziemlich viel Infliximab.

Infliximab ist über die Europäische Arzneimittel-Agentur zugelassen, also auch in Frankreich.

Ich wäre vorsichtig optimistisch, das Gesundheitssystem in Frankreich ist ähnlich dem deutschen. Die Versorgung sollte eigentlich überall gewährleistet sein.

LG + Bonne chance ;)
Avocado

Arzo
ist öfter hier
Beiträge: 25
Registriert: Do 16. Jan 2020, 21:41

Re: Infiliximab-Infusion während eines Auslandssemesters

Beitrag von Arzo »

Hallo Pomo,

Leider kann ich auch deine Fragen nicht genau beantworten. Wenn ich in deiner Situation wäre, würde ich versuchen, mich an die Caisse Primaire d‘Assurance Maladie (CPAM) zu wenden. Sie ist die nationale Krankenkasse in Frankreich (in Frankreich gibt es nicht so viele KK wie in Deutschland: die CPAM bietet dort eine Grundversorgung, die durch eine kostenpflichtige Mitgliedshaft bei einer zusätzlichen Krankenversicherung -une Mutuelle- ergänzt werden kann). Ich habe folgende Kontaktdaten gefunden: +33 1 84 90 36 46, https://lannuaire.service-public.fr/cen ... act/R19040, siehe auch Ameli.fr). Vielleicht erreichst du dort jemanden, der deine Fragen sachlich beantworten kann.
Infliximab ist in Frankreich zugelassen. Soweit ich weiß, werden solche Behandlungen (nur) im Krankenhäusern durchgeführt. In Frankreich gilt generell der sogenannte Parcours de Soins. Das heißt, bevor man zu einem Facharzt geht, soll man (fast) immer zuerst einen Hausarzt besuchen, um eine Überweisung zu bekommen. Wenn dies auch in deiner Fall zutrifft (das würde ich auch mit der CPAM abklären), könnte dir der Hausarzt auch wahrscheinlich sagen, wo du deiner Infusion am besten bekommst.
Medikamente sind in Frankreich generell günstiger (oft ca. 30% billiger), ich hoffe, dass deine KK die kosten gerne übernimmt 😉.

LG et bon séjour en France 😉
Arzo

Pomo
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Beiträge: 10
Registriert: Do 23. Jan 2020, 13:01

Re: Infiliximab-Infusion während eines Auslandssemesters

Beitrag von Pomo »

Hey ihr beiden,

Vielen Dank für eure Antworten:)

Das mit der Dosierung spreche ich beim nächsten Mal mit meinem Gastroenterologen ab. Grundsätzlich sind doch 10 mg aber im normalen Rahmen, wenn auch am oberen Ende, oder?

Ich versuche es mal bei der CPAM, vielen Dank für den Hinweis :)

Beste Grüße!

Lane
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Registriert: Fr 26. Apr 2019, 17:18

Re: Infiliximab-Infusion während eines Auslandssemesters

Beitrag von Lane »

Hallo,
weiß nicht ob das Thema noch aktuell ist, aber ja, die Infliximap infusion kriegst du auch in Frankreich. Du kannst deine EU auslandkrankenversicherung dafür nehmen, die übernimmt 80% der kosten. Und wenn du da an einer uni bist, solltest du eine sozialversicherungsnummer kriegen und die sollte dann auch dafür aufkommen. Außerdem kannst du dann noch zusätzlich der mutal krankenkasse beitreten die die restlichen 20% zahlt. Damals hat die etwa 60 Euro im monat gekostet. Normalerweise müsste aber deine Uni in Frankreich wissen, wie du dich in Frankreich krankenversichern kannst. Für die infusion selber war ich damals im normalen stätichen krankenhaus, aber du kannst auch Gastroenterologien fragen. In Frankreich ist das mit den Arzt Terminen auch viel einfacher, die mann man einfach über doctorlib im Internet vereinbaren.

Liebe Grüße,

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