CU Verbeamtung auf Lebenszeit

Erwerbsleben mit einer CED? Hier der Austausch von Betroffenen darüber. Hier erfolgt keine Beratung durch den AK Sozialrecht!
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Blossom_29
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CU Verbeamtung auf Lebenszeit

Beitrag von Blossom_29 »

Hallo Zusammen :-),

ich habe mich hier angemeldet, da ich letzten Monat erst die Diagnose CU bekommen habe. Es handelt sich um einen milden Verlauf und mir geht und ging es die ganze Zeit eigentlich sehr gut. Ich hatte weder Durchfall noch Schmerzen etc. Einzig Blut und Schleim im Stuhl hat dazu geführt, dass ich zum Arzt bin, welcher dann die CU diagnostiziert hat.
Nun ist es so, dass ich seit 2020 im Beamtenverhältnis auf Widerruf bin. Nun habe ich natürlich Angst, dass man mir aufgrund der Krankheit die Verbeamtung auf Lebenszeit nicht „geben“ wird. Ich bin NICHT im Polizeidienst.
(Ja, das sind noch ein paar Jahre, aber man hat natürlich trotzdem irgendwie jetzt schon Unruhe bei dem Gedanken)
Ich weiß es ist vom Amtsarzt abhängig … da wollte ich mal Fragen wie eure Erfahrungen (am besten in NRW) sind? Sehen die AÄ das eher kritisch oder kommt es auf das Krankheitsbild an oder ist es eventuell auch gar kein soo großes Thema mehr?
Natürlich erwarte ich nicht, dass mir hier jemand die Zukunft voraus sagt, aber vielleicht bin ich ja mit meiner Angst nicht alleine oder es gibt sogar positive Erfahrungen :-)
Liebe Grüße

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MCMorbyDick
hat sich häuslich eingerichtet
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Re: CU Verbeamtung auf Lebenszeit

Beitrag von MCMorbyDick »

Hey, hallo Blossom_29, :)

Ich bin auch auf Widerruf verbeamtet (Lehramt) allerdings in BW.
Mir wurde gesagt, dass man auch mit chronischen Krankheiten auf Lebenszeit verbeamtet werden könne.
Zumindest in BW bei Lehrkräfte ist es so, dass man auch mit bspw. Multipler Sklerose verbeamtet wird.
Hat man einen GdB von >50, muss der Amtsarzt nur ein Gutachten für die nächsten 5 Jahre ausstellen.
D.h. wenn der Arzt sagt: "Die scheint mir soweit fit. Die wird die nächsten 5 Jahre vermutlich problemlos im Dienst bleiben können.", dann wird man auf Lebenszeit verbeamtet. Hat man einen GdB von >30 ist es vllt ratsam eine Gleichstellung zu beantragen. Ist die erfolgreich durch, gelten die gleichen Voraussetzung wie für Menschen mit einem GdB >50.
Die Agentur für Arbeit ist aber durchaus knauserig mit solchen Gleichstellungen und zögert solche Anträge auch mal hinaus (persönliche Erfahrung).

Ich würde dir raten, in eine Gewerkschaft einzutreten und dich dort beraten und unterstützen zu lassen!
Ich bi bei der GEW und bin so froh, da ich sehr kompetent beraten und betreut werde und Unterstützung bei solchen Anträgen erhalte.

Ich hoffe, ich konnte dir damit etwas helfen :)


LG
Ellen

Caro113
beginnt sich einzuleben
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Re: CU Verbeamtung auf Lebenszeit

Beitrag von Caro113 »

Hallo Blossom_29,

ich bin 2017 in BW ins Referendariat (Lehramt berufliche Schulen) gestartet und wurde 2020 auf Lebenszeit verbeamtet. Ich habe seit 2008 MC und habe schon einige Therapien mitgemacht. Der Verlauf ist glücklicherweise relativ mild und daher hat der Amtsarzt keinen Grund gesehen, der gegen eine Verbeamtung spricht.

In Bayern hätte das anders ausgesehen, aber die Bayern sind auch immer etwas eigen ;)

Ich drücke dir die Daumen. Es ist auf jeden Fall kein pauschaler Ablehnungsgrund!

Liebe Grüße,
Caro

Venicebeach222
fühlt sich wohl hier
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Re: CU Verbeamtung auf Lebenszeit

Beitrag von Venicebeach222 »

Hallo zusammen,
ich bin heute zufällig auf den Beitrag gestoßen.
Ich kann meinen Erfahrungsbericht aus NRW schildern (hoffe das nützt zeitlich noch etwas, da es schon 6 Monate her ist):
- erster "Schub" mit Verdacht auf CU 2012, ab dann durchgängig Mesalazineinnahme, eigentlich von dort an keine/kaum Probleme, Spiegelungen unauffällig
- Verbeamtung auf Widerruf 2016
- Verbeamtung auf Probe 2018: Habe beim Amtsarzt alle Medikamente und Angaben über die CU korrekt gemacht und ein Gutachten meines Gastros mitgebracht, dass meine Situation seit 2012 beschreibt; Amtsarzt hat der Verbeamtung auf Probe zugestimmt, aber die Auflage gegeben, dass vor der Verbeamtung auf Lebenszeit nochmal alles überprüft wird und geschaut wird, wie sich alles so entwickelt hat
- Verbeamtung auf Lebenszeit Ende 2020 hat geklappt :); zuvor musste mein Arbeitsgeber allerdings genau ausfüllen, wie oft ich auf der Arbeit gefehlt habe und wie viele Tage ich krankgeschrieben war. Das waren bei mir zum Glück nur 4-5 Tage pro Jahr.
Auch eine Lebenszeitverbeamtung ist also möglich, auch wenn ich wirklich sagen muss, dass es wahrscheinlich leider sehr individuell vom Amtsarzt abhängt.
Viele Grüße
Venicebeach

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