Neue Ausbildungsstelle

Erwerbsleben mit einer CED? Hier der Austausch von Betroffenen darüber. Hier erfolgt keine Beratung durch den AK Sozialrecht!
Antworten
Thomcom24
neu hier
Beiträge: 1
Registriert: Do 4. Feb 2021, 23:06

Neue Ausbildungsstelle

Beitrag von Thomcom24 »

Hallo,

habe eine Frage wann ich von meinem MC erzählen soll?

Besuche aktuell nochmals die Schule weil ich nach meiner Ausbildung in der Industrie gemerkt habe, dass durch die Schichtarbeit mein Morbus Chron negativ beeinflusst wurde.

Habe mich für mehrere neue Ausbildungsstellen beworben, in denen ich einen geregelten Arbeitsablauf habe.

Jetz wurde ich zu Vorstellungsgesprächen und Praktikas eingeladen, soll ich nun vorher mit offen Karten spielen oder mich erst mal bedeckt halten?

Trüffel
könnte auch hier einziehen
Beiträge: 484
Registriert: Sa 3. Jun 2017, 18:52

Re: Neue Ausbildungsstelle

Beitrag von Trüffel »

Hallo und willkommen im Forum!

Ich sehe, dass dir noch niemand geantwortet hat, darum will ich es mal versuchen. ;)
Die Frage "Wann sage ich es dem Chef/Ausbilder/ec.?" wird hier im Forum immer wieder gestellt - und die entsprechenden Patienten gehen ganz unterschiedlich damit um und machen ihre individuellen Erfahrungen. Von daher wird es DIE Lösung wohl nicht geben. Du kannst dich einfach mal hier durchklicken und durchlesen. Da wirst du die unterschiedlichsten Erfahrungsberichte und Meinungen dazu lesen.

Ich möchte dir zwei Gedanken mit auf den Weg geben, die dir vielleicht helfen können, einzuschätzen, ob/wann du von deinem Crohn erzählen möchtest:
- Inwiefern bist du durch deinen Crohn (derzeit/langfristig) eingeschränkt, v.a. in Bezug auf die Tätigkeit in der Ausbildungsstelle?
- Was erwartest du dir, wenn dein Ausbilder davon weiß? - z.B. wirst du regelmäßig fehlen (z.B. durch Infusionen), sodass dein Arbeitgeber vorgewarnt ist und nicht ein "schlechter" Eindruck entsteht, weil du z.B. jeden ersten Montag im Monat krank bist,... oder wäre z.B. ein Büroplatz in Toilettennähe sinnvoll... etc.

Es dem Arbeitgeber zu erzählen, kann Fluch und Segen zugleich sein.
Hast du eigentlich einen GdB?

LG Trüffel
Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind;
wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat.

(Marie von Ebner-Eschenbach)

Leinelchi
Dauergast
Beiträge: 207
Registriert: Mi 2. Sep 2020, 11:28

Re: Neue Ausbildungsstelle

Beitrag von Leinelchi »

Hallo,

aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, Offenheit gegenüber dem Arbeitgeber nur wenn unbedingt notwendig. Bezüglich der Infusionen gibt es inzwischen ja auch Pens was die Anwendung erleichtert und die Fehltage reduziert.

Ich glaubte ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Arbeitgebern und Kollegen zu haben und informierte nachdem ich vier Jahre dort war offen meine Situation (Morbus Crohn). Nach OP und Reha und Wiedereingliederungsversuch war dann aber plötzlich kein Arbeitsplatz und für mich da, eine damals erforderliche ruhigere Schreibtischarbeit plötzlich nicht mehr vorhanden, obwohl eine andere Tätigkeit im Betrieb durchaus möglich gewesen wäre. Bin dann (bin schon älter) mit Teilerwerbsunfähigkeitsrente aus dieser Firma von einem Tag auf den anderen ohne Abschied ausgeschieden. War schwierig psychisch zu verdauen aber bin inzwischen darüber hinweg. Kranke wie wir sind halt ein Risiko für jede Firma und rechnen sich nicht immer.

Überleg Dir daher gut, was Du offenbaren willst und die eventuellen Folgen dadurch für Dich.

Leinelchi

Antworten