Krankschreibung wegen Corona

Erwerbsleben mit einer CED? Hier der Austausch von Betroffenen darüber. Hier erfolgt keine Beratung durch den AK Sozialrecht!
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Hurz
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Registriert: Sa 7. Jan 2017, 23:06

Krankschreibung wegen Corona

Beitrag von Hurz »

Hallo zusammen,

Ich habe am Freitag eine Meldung von meinem Gastrologen bekommen, dass ich auf Grund meiner Behandlung mit Infliximab die nächsten Wochen zu Hause bleiben sollte. Dafür hat er mir auch eine AU ausgestellt.

Nun weiß ich allerdings nicht, wie ich mich verhalten soll.

Mein Plan ist, dass ich am Montag mit meinem Arbeitgeber spreche und erst Mal von zu Hause aus arbeite. Der Arbeitgeber bereitet z.Z. sowieso alles vor, dass wir von zu Hause arbeiten können, sollte der Betrieb geschlossen werden.

Damit müsste ich allerdings offen mit meiner Krankheit umgehen, bis jetzt weiß mein Arbeitgeber nichts von meiner Krankheit. Das ist wohl ein saurer Apfel in den ich beißen muss.

Nur was mach ich mit der AU? Soll ich die in jedem Fall abgeben oder steht das dem Home-Office entgegen?
Spricht was dagegen, wenn ich am Abend, wenn die meisten schon gegangen sind, kurz in die Arbeit gehe, um das zu regeln was nicht von zu Hause aus möglich ist? Oder spricht die AU dagegen?

Ich gehe nämlich nicht davon aus, dass es sich nach ein paar Wochen beruhigt hat. Ich möchte aber auch nicht die ganze Zeit nichts tuend zu Hause bleiben.

lg

Geai_Mouette
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Registriert: Fr 13. Mär 2020, 15:26
Diagnose: CU seit 2007

Re: Krankschreibung wegen Corona

Beitrag von Geai_Mouette »

Hallo Hurz -
Ich habe einen Thread zu einer ähnlichen Fragestellung aufgemacht, da mich das Thema auch umtreibt.
Grundsätzlich kann man, wenn man offiziell AU ist, in der Regel nicht arbeiten, auch nicht Home Office. Wenn das grundsätzlich möglich ist, erscheint mir das ein sinnvoller Weg. Ist beim Arbeitgeber von der Erkrankung gar nichts bekannt oder ‚nur keine Details‘? Das Öffentlichmachen ist natürlich ein Thema und will gut überlegt sein.
Hier gibt es noch einen Thread, da schreibt eine Person, dass sie aus eben dem Grund ein Beschäftigungsverbot erwirken will - tatsächlich ist man ja nicht wirklich AU, sondern will/sollte sich wegen des erhöhten Risikos erst krank zu werden fernhalten.
Mir wurde auch empfohlen mich diesbezüglich an das örtliche Gesundheitsamt zu wenden - die können Dir möglicherweise auch weiterhelfen.
Viele Grüße

Hurz
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Beiträge: 17
Registriert: Sa 7. Jan 2017, 23:06

Re: Krankschreibung wegen Corona

Beitrag von Hurz »

Danke Geai,

das heißt, die Situation ist wirklich sehr unbefriedigend. Letztendlich sorgen solche Situationen nur, dass man weiter wie gewohnt zur Arbeit geht.

Ich halte meine Krankheit möglichst geheim, da ich nicht möchte, dass bewusst oder unbewusst Entscheidung auf Grund meiner Krankheit getroffen werden. Ansonsten halte ich meinen Arbeitsplatz für sehr sicher und habe auch großes Vertrauen in meinen Arbeitgeber. Dennoch würde ich es gerne weiter für mich behalten. Ich war auch kurz davor meinen Arbeitgeber zu wechseln, in dem Fall hätte ich jetzt wahrscheinlich ein echtes Problem.
Andere haben allerdings keinen sicheren Arbeitsplatz, zusammen mit den Auswirkungen auf die Wirtschaft ist ein GdB von 30 zur Zeit wirklich unzureichend. Insgesamt also sehr unbefriedigend.

Dann werde ich mich am Montag erst Mal krank melden und versuchen, ob mir das Gesundheitsamt weiter helfen kann.

Ich fände es allerdings sehr wünschenswert, wenn der DCCV für solche oder ähnliche Fälle nachstochert, um Klarheit zu schaffen.

Lg

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neptun
Inventar - wird täglich mit abgestaubt
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Re: Krankschreibung wegen Corona

Beitrag von neptun »

Hallo Hurz,

ein erstaunlicher Thread.

Wenn Du damit nicht bundesweit ein Alleinstellungsmerkmal hast.

Was Dir zu denken geben sollte.

Mir erscheint es absolut merkwürdig, daß sich der Gastro initiativ an Dich wendet, also ohne Deine Intervention.
Dann hast Du ja anscheinend keinen aktuellen Verlauf, der durch Entzündungsgeschehen eine Arbeitsunfähigkeit begründen würde und in der Folge eine AU rechtfertigen würde.
Dann würde normal eine AU doch erst mal nur für 1 oder 2 Wochen ausgestellt und in der Folge bei langwierigem Krankheitsverlauf dann auf 4 Wochen erhöht jeweils. So zumindest kenne ich es.

Findest Du es nicht selbst auch merkwürdig, daß Dir so etwas widerfährt, wo es doch allein schon bei den CED so viele Leute gibt, die Immunsuppressiva oder Biologicals nehmen. Und dann gibt es ja auch noch eine Palette weiterer Erkrankungen, wo Betroffene ebenfalls so behandelt werden.
Googelt man danach, ich konnte zumindest in der Richtung prophylaktischer AU aus diesem Grunde nichts finden.

Ich bin gespannt, ob noch jemand mit solcher Geschichte aufqartet.

LG Neptun

Hurz
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Beiträge: 17
Registriert: Sa 7. Jan 2017, 23:06

Re: Krankschreibung wegen Corona

Beitrag von Hurz »

Da es heute für meine komplette Abteilungen die Anweisung gab zu Hause zu bleiben, sind die Karten auf einmal komplett neu gemischt.

Ich werde also erst Mal der Anweisung folgen und hab erst Mal genügend Zeit mich entsprechend zu informieren.

lg

Kaja
könnte auch hier einziehen
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Re: Krankschreibung wegen Corona

Beitrag von Kaja »

Hallo Hurz,

ich erstehe nicht ganz:

"Da es heute für meine komplette Abteilungen die Anweisung gab zu Hause zu bleiben" - sprich Du bzw. die ganze Abteilung arbeitet im Homeoffice?

Wenn ja, dann ist ja alles gut.....

Viele Grüße

Kaja

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