Mit Humira im Krankenhaus arbeiten

Erwerbsleben mit einer CED? Hier der Austausch von Betroffenen darüber. Hier erfolgt keine Beratung durch den AK Sozialrecht!
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shubiduu
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Mit Humira im Krankenhaus arbeiten

Beitrag von shubiduu »

Hallo,
ich bin 23 Jahre alt und habe seit meinem 7.Lebensjahr MC. Nun ist es so das ich im Mai die Therapie auf Humira (Adalimumab) umstellen musste, da nichts weiter geholfen hat. Ich bin Krankenschwester und arbeite auf einer urologischen Station. Es steht jetzt jedoch im Raum ob ich den Bereich wechseln sollte aufgrund der hohen Keimbelastung. Hat jemand von euch damit schon Erfahrungen gemacht? Bin seit Mai minimal anfälliger. Bekomme leicht Schnupfen aber sonst ist alles gut. Mein Internist hat mir ein bisschen Angst gemacht, da er meinte ich soll auf jeden Fall dort weg, da ich mir sonst irgendwas einfangen kann. Es sagt aber auch jeder etwas anderes zu diesem Thema.
Vielen Dank euch schonmal.

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Carmen
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Registriert: Do 20. Dez 2012, 21:32
Diagnose: Morbus Crohn

Re: Mit Humira im Krankenhaus arbeiten

Beitrag von Carmen »

Hi,

herzlich willkommen im Forum!

Ich arbeite im Rettungsdienst, seit 2009 mit Prednisolon, Azathioprin, Remicade bzw. jetzt Humira in der Dauermedikation. In diesem Arbeitsfeld ist der Kontakt zu Patienten mit Infektionskrankheiten (meistens Gastroenteritis, MRSA, Clostridien, selten auch Meningitis und Tuberkulose) an der Tagesordnung. Regelmäßig kommt es auch zu ungeschütztem Kontakt, wenn keine Diagnose besteht oder Informationslücken vorliegen. Bei mir persönlich habe ich generell eine höhere Anfälligkeit für Atemwegsinfekte festgestellt. Die zwei Situationen, wo ich mir nachweislich auf der Arbeit eine Infektion geholt habe (1x MRSA von Patient, 1x Gastroenteritis von Kollege), hätten sicher jedem passieren können. Die beiden Internisten, die ich zum beruflichen Risiko befragt hatten, hielten es für vertretbar. Allerdings war ich beim ungeschützten Kontakt mir offener Lungentuberkulose sicher deutlich unentspannter als meine betroffenen Kollegen, bis endlich die Entwarnung kam. Da der Kontakt in keinster Weise planbar ist, musste ich mich entscheiden, generell das Risiko einzugehen oder nicht - alternative, aber vergleichbare, Arbeitsplätze gibt es nicht.

Wenn ich im Krankenhaus arbeiten würde, würde ich mich für eine Station entscheiden, wo der Kontakt zu infektiösen Patienten selten, gut planbar und bei schwerwiegenden Sachen ggf. zu umgehen ist. Eine urologische Station fände ich - nach meinen Vorerfahrungen, aber das kannst Du besser beurteilen - sogar ziemlich gut geeignet. Nicht sinnvoll wäre hingegen eine gesonderte Station für Infektpatienten.

Welche Arbeitsbereiche sind denn im Gespräch?

Viele Grüße
Carmen
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Johann Wolfgang von Goethe)

Bettstroh
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Registriert: Do 7. Jul 2016, 16:12

Re: Mit Humira im Krankenhaus arbeiten

Beitrag von Bettstroh »

Hallo :-)

ich werde auch mit Humira behandelt und arbeite im Krankenhaus -> dort überall (Chirurgie, Innere, Palliativ, Intensiv) und täglich.
Ich habe bislang keine Probleme, heuer 1x Noro (war aber familiär angesteckt) und paar Erkältungen. Es stimmt schon, dass ich öfter Schnupfen und Halsweh habe, was ich dann sofort behandle, aber mal ehrlich, man kann das nicht vermeiden. Man geht ja auch auf Geburtstage, Einkaufen usw. und küsst sich in der Beziehung, da kriegt man die Keime automatisch!! ;-) Nur versuche ich im Krankenhaus zu den Härtefällen in Isolation nicht häufig zu gehen wie Clostridien, TBC usw. aber da helfen meine Kollegen meistens, sodass ich das umgehen kann.
Und wenn jemand im Zimmer hustet kommt eben einmal mehr ein Mundschutz (da hab ich immer frische einstecken) drauf! Lieber einmal mehr erstickt als nächsten Tag gehustet :-)

VG. Michael

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