Hallo
Ich habe da mal eine Frage.
Wenn ihr eure Remicade Infusion erhaltet, geht ihr an dem Tag arbeiten, oder laßt ihr euch krank schreiben?
Wenn ihr euch krank schreiben laßt, wie reagiert euer Arbeitgeber (Vorgesetzter)?
Remicade und Krankenschein
Re: Remicade und Krankenschein
Hallo Line,
ich hatte mich dafür entschieden, die Dienste an den betreffenden Tagen zu verschieben oder, wenn das mal nicht möglich war, Urlaub zu nehmen, obwohl ich auch am Tag danach noch nicht arbeiten konnte. Da ich gerade bei einem neuen Arbeitgeber angefangen hatte und sehr schnell wieder krank war, wollte ich so nicht noch mehr negativ auffallen. Da ich die Infusionen auch nur an einem bestimmten Wochentag bekommen konnte, hätte es auch etwas komisch ausgesehen, wenn ich diesen Tag krank mache, aber die Tage davor und danach ohnehin durch den Dienstplan frei habe.
Vielleicht kannst Du ja einen Kompromiss mit Deinem Arbeitgeber aushandeln. Dabei ist es natürlich ein Unterschied, ob Du nur ein paar Stunden oder länger ausfällst und wie flexibel die Arbeitszeiten geregelt werden können.
Viele Grüße
Carmen
ich hatte mich dafür entschieden, die Dienste an den betreffenden Tagen zu verschieben oder, wenn das mal nicht möglich war, Urlaub zu nehmen, obwohl ich auch am Tag danach noch nicht arbeiten konnte. Da ich gerade bei einem neuen Arbeitgeber angefangen hatte und sehr schnell wieder krank war, wollte ich so nicht noch mehr negativ auffallen. Da ich die Infusionen auch nur an einem bestimmten Wochentag bekommen konnte, hätte es auch etwas komisch ausgesehen, wenn ich diesen Tag krank mache, aber die Tage davor und danach ohnehin durch den Dienstplan frei habe.
Vielleicht kannst Du ja einen Kompromiss mit Deinem Arbeitgeber aushandeln. Dabei ist es natürlich ein Unterschied, ob Du nur ein paar Stunden oder länger ausfällst und wie flexibel die Arbeitszeiten geregelt werden können.
Viele Grüße
Carmen
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: Remicade und Krankenschein
Hallo Line,
das Thema an sich ist ein sensibles, das nicht nur CED-Erkrankte, sondern einen jeden während seiner beruflichen Laufbahn betrifft. Es gibt da meines Wissens keine einheitliche Regelung. Wir reden da ja über mindestens 30 bis weit über 40 Jahre Berufstätigkeit. Es gibt Termine zur Blutabnahme, beim Augenarzt (Tropfen zur Pupillenerweiterung), HNO, MRT, CT, Urologe, Frauenarzt, ... die jeder irgendwann in seinem Leben wahrnehmen muss, und die nicht in 1-2 Stunden zu erledigen sind, sondern noch einer Aufarbeitung bedürfen. Da können schon mal 1 oder 2 Tage, u.U.noch mehr ins Land gehen.
Wie damit umgegangen wird, ist individuell und auch fallweise zu entscheiden. Faktoren, die in die Überlegung einfließen sind:
- bin ich neu in der Firma
- stehe ich kurz vorm Austritt
- bin ich Leistungsträger und will das auch bleiben
- habe ich Probleme mit dem Vorgesetzten/den Kollegen
- macht's (mir, dem Projekt) was aus, wenn ich fehle zu der Zeit
- kann ich ev.Zeitguthaben einsetzen
- habe ich Fehlzeiten schon "ausgereizt"
- gehe ich bald in den Ruhestand
- muss ich noch 40 Jahre arbeiten
...
Das zu entscheiden kann Dir niemand abnehmen. Ich persönlich achte darauf, dass ich selber nicht zu viele Urlaubstage/Überstunden für solche "Aktivitäten" einsetze, sondern das 50/50 aufzuteilen versuche. Wenn möglich lege ich Arzttermine so, dass Arbeitsabläufe, die mir von "extern" bestimmt werden nicht dann ablaufen (akute Fälle kann man natürlich nicht voraussehen).
Ich habe das Glück, einen HA zu haben, der mich seit 30 Jahren begleitet und meine Situation kennt. Der würde mich noch wesentlich öfter arbeitsunfähig schreiben. Aber ich habe lieber noch etwas Reserve auch wg.der 6-Wochen Regel mit der Lohnfortzahlung. Die ist manchmal ganz schnell ausgenutzt, wenn eine OP ansteht, oder überraschend kommt.
LG Konrad
P.S.: Ich kenne Kollegen, die belästigen den Chef wegen allem Möglichem. Der kommt ins Grübeln, und muss dann ja auch eine Antwort geben. Meist will der das gar nicht. Dann ist die Antwort gar nicht das, was der MA hören will *ach seufz*. Ich selber mache Abwesenheiten so wie ich denke, ohne im Einzelfall zu übertreiben (alles ok, elektronische Zeiterfassung). Mein berufliches Umfeld ist natürlich informiert. Bisher kam noch nie eine Rückfrage/Klage.
das Thema an sich ist ein sensibles, das nicht nur CED-Erkrankte, sondern einen jeden während seiner beruflichen Laufbahn betrifft. Es gibt da meines Wissens keine einheitliche Regelung. Wir reden da ja über mindestens 30 bis weit über 40 Jahre Berufstätigkeit. Es gibt Termine zur Blutabnahme, beim Augenarzt (Tropfen zur Pupillenerweiterung), HNO, MRT, CT, Urologe, Frauenarzt, ... die jeder irgendwann in seinem Leben wahrnehmen muss, und die nicht in 1-2 Stunden zu erledigen sind, sondern noch einer Aufarbeitung bedürfen. Da können schon mal 1 oder 2 Tage, u.U.noch mehr ins Land gehen.
Wie damit umgegangen wird, ist individuell und auch fallweise zu entscheiden. Faktoren, die in die Überlegung einfließen sind:
- bin ich neu in der Firma
- stehe ich kurz vorm Austritt
- bin ich Leistungsträger und will das auch bleiben
- habe ich Probleme mit dem Vorgesetzten/den Kollegen
- macht's (mir, dem Projekt) was aus, wenn ich fehle zu der Zeit
- kann ich ev.Zeitguthaben einsetzen
- habe ich Fehlzeiten schon "ausgereizt"
- gehe ich bald in den Ruhestand
- muss ich noch 40 Jahre arbeiten
...
Das zu entscheiden kann Dir niemand abnehmen. Ich persönlich achte darauf, dass ich selber nicht zu viele Urlaubstage/Überstunden für solche "Aktivitäten" einsetze, sondern das 50/50 aufzuteilen versuche. Wenn möglich lege ich Arzttermine so, dass Arbeitsabläufe, die mir von "extern" bestimmt werden nicht dann ablaufen (akute Fälle kann man natürlich nicht voraussehen).
Ich habe das Glück, einen HA zu haben, der mich seit 30 Jahren begleitet und meine Situation kennt. Der würde mich noch wesentlich öfter arbeitsunfähig schreiben. Aber ich habe lieber noch etwas Reserve auch wg.der 6-Wochen Regel mit der Lohnfortzahlung. Die ist manchmal ganz schnell ausgenutzt, wenn eine OP ansteht, oder überraschend kommt.
LG Konrad
P.S.: Ich kenne Kollegen, die belästigen den Chef wegen allem Möglichem. Der kommt ins Grübeln, und muss dann ja auch eine Antwort geben. Meist will der das gar nicht. Dann ist die Antwort gar nicht das, was der MA hören will *ach seufz*. Ich selber mache Abwesenheiten so wie ich denke, ohne im Einzelfall zu übertreiben (alles ok, elektronische Zeiterfassung). Mein berufliches Umfeld ist natürlich informiert. Bisher kam noch nie eine Rückfrage/Klage.
Timschal
Re: Remicade und Krankenschein
Ich arbeite im Öffentlichen Dienst. Mir wurde erlaubt die Infusionen während der Arbeitszeit zu erhalten. Der Arzt ist gleich um die Ecke. Ich musste jeweils einen Schrieb mitbringen, dass die Infusion nicht zu einer anderen Zeit statt finden konnte + Ankomm- und Wieder gehen-Zeit.
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- ist öfter hier
- Beiträge: 27
- Registriert: Do 7. Jan 2016, 14:01
- Diagnose: CU
- Wohnort: Kölner Dunstkreis
Re: Remicade und Krankenschein
Kommt natürlich auch immer drauf an, wie viel Zeit dafür drauf geht.
Liegt die Praxis ums Eck und man verträgt die Infusion gut, sind es ja nur 3 Stunden. Das kann man durchaus flexibel lösen.
Bei längerer Anreise und Nebenwirkungen, die nach der Infusion länger andauern (Müdigkeit, Schwindel) ist eine AU Meldung nicht das verkehrteste. Jedesmal Urlaub zu nehmen, dezimiert auf Dauer - je nach Infusionsfrequenz - natürlich ziemlich die Urlaubstage.
Liegt die Praxis ums Eck und man verträgt die Infusion gut, sind es ja nur 3 Stunden. Das kann man durchaus flexibel lösen.
Bei längerer Anreise und Nebenwirkungen, die nach der Infusion länger andauern (Müdigkeit, Schwindel) ist eine AU Meldung nicht das verkehrteste. Jedesmal Urlaub zu nehmen, dezimiert auf Dauer - je nach Infusionsfrequenz - natürlich ziemlich die Urlaubstage.