Aufgedrückter Job und nun...

Erwerbsleben mit einer CED? Hier der Austausch von Betroffenen darüber. Hier erfolgt keine Beratung durch den AK Sozialrecht!
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Suelein
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Aufgedrückter Job und nun...

Beitrag von Suelein »

Hallo zusammen,

ich fand mal mit den Details an. 2005 worde bei mir eine Colitis diagnotisiert. Soweit so gut. Nach diesen heftigen Schub war ich gut mit meinen Medikamenten eingestellt. Nun hat mir das Jobcenter quasi einen Job aufs Auge gedrückt. Call-Center war eigentlich nie was für mich. Da es mir aber gut ging und ich mir auch schlimmere Stellen vorstellen konnte, wollte ich es mal probieren, zumal ich jederzeit die Gelegenheit habe, die Toilette aufzusuchen zwischen den Anrufen. Alles besser als wieder arbeitslos zu sein oder Sanktionen zu bekommen, weil ich einen zumutbaren Job abgelehnt habe.

Nun war ich die letzte Woche krankgeschrieben wegen meinen Darm, hatte sich wieder leicht entzündet trotz Medis. Arzt schätzt das der Stress wegen den neuen Job doch ein wenig auf einmal war. Ich hab mich jetzt zwar wieder erholt und die Schmerzen sind weg, aber ich habe Angst, dass es wieder so kommt. Die Stelle ist nur befristet, weil über Zeitarbeitsfirma, bis Ende November. Danach muss ich schauen, ob die Firma mich übernimmt. Ich möchte die Stelle eigentlich nicht, weil ich heut schon Angst habe, dass mein Darm sich in ein paar Tagen wieder rächen wird.

Nun meine eigentlich Frage: weiß jemand, ob ich das Angebot der Ausleihfirma annehmen MUSS, wenn sie mir November anbieten mich zu übernehmen? Oder kann ich es irgendwie mit meiner Krankheit ablehnen?

Versteht mich nicht falsch, ich arbeite wirklich gern, aber Call-Center ist wirklich stressig auf Dauer und es gibt noch andere Dinge, die mir bei der Firma nicht gefallen (Schicht, WE-Arbeit usw.)

LG Sue.

Angela1968
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Re: Aufgedrückter Job und nun...

Beitrag von Angela1968 »

Ich gehe von aus aus die ZAF von Deiner Erkrankung evtl. anerkanntr Schwerbehinderung weis. Dann sag denen das Dir gesundheitlich die Arbeit im Call Cwnter nicht gut tut und sage ihnen wo Du eingesetzt werden möchtest bzw. kannst.

Solte Deine Forderung eine Kündigug nach sich ziehen hoffe ich das dem JC Deine Erkrankung bekannt ist damit Du keine Sanktion erhälst.

Angela

Lichtenstein
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Re: Aufgedrückter Job und nun...

Beitrag von Lichtenstein »

Ich hoffe du hast dich schon arbeitssuchend gemeldet bei der Agentur für Arbeit ?

Falls du das vergessen hast gibt es erstmal ne Sperrzeit !

Aber zu deinem Problem:

Da dein Vertrag bald endet wird in naher Zukunft die ZA auf dich zukommen
und dir mitteilen ob Sie deinen Vertrag verlängern oder nicht.

In deinem Fall wäre die Nichtverlängerung die einfachste Lösung- dein Vertrag läuft aus - du meldest dich arbeitslos - fertig !

Im Falle einer angebotenen Verlängerung sagst du einfach wie es ist: Du kannst es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weitermachen.
Dann wird ebenfalls dein Vertrag auslaufen und die Sache ist für dich erledigt.

Grüsse

Suelein
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Re: Aufgedrückter Job und nun...

Beitrag von Suelein »

@angelina: Die ZA weiß nichts von meiner Krankheit (schwerbehinderung hab ich nicht) , worde ich nicht nach gefragt und ich dachte die tätigkeit wäre was für mich. hatte beim bewerbungsgespräch auch kurz zusehen dürfen bei der arbeit, aber da sah es nicht so stressig aus, wie sie jetzt ist :(

mein JC weiß von der Krankheit.

@lichtenstein: arbeitssuchend hab ich mich noch nicht gemeldet, da ich einen einsatzbegleitschein habe, wo von einer befristung über 18monate die rede ist, obwohl die Anstellung bei der ZA nur bis 29.11 befristet ist. versteh ich selbst nicht so ganz, wie man länger im einsatz sein kann, obwohl man nur bis zum 29.11 dort ist. naja und mein JC ist so lahm und hat mich noch nicht mal abgemeldet. keine ahnung, was ich tun soll.

lg
sue

Lichtenstein
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Re: Aufgedrückter Job und nun...

Beitrag von Lichtenstein »

hallo sue !

was ist ein einsatzbegleitschein ?

Hmm vielleicht solltest du mal am JC vorstellig werden und die Situation schildern.

Grüsse

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Thilo
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Re: Aufgedrückter Job und nun...

Beitrag von Thilo »

Sue hat geschrieben:......Nun meine eigentlich Frage: weiß jemand, ob ich das Angebot der Ausleihfirma annehmen MUSS, wenn sie mir November anbieten mich zu übernehmen? Oder kann ich es irgendwie mit meiner Krankheit ablehnen?......
Hallo Sue,

grundsätzlich m u s s t du gar nichts; lediglich die Folgen eigener Entscheidungen tragen und das wäre ggf. eine Sperrzeit beim Arbeitslosengeld, etc.

Jeder Neuanfang ist schwer und jeder neue Job bringt zu Beginn "Bauchgrummeln" mit sich. Es dauert halt eine gewisse Zeit, bis man sich nach möglicherweise längerer Arbeitslosigkeit, an die neuen Arbeitsbedingungen gewöhnt hat.

Eine diagnostizierte Colitis, die sich über zehn Jahre doch äußerst ruhig verhalten hat, solltest du jetzt nach nur kurzer Arbeitsunfähigkeit nicht als Grund für dein Ablehnungsverhalten aufführen. Aber hier siehst du offensichtlich deine Chance, ggf. ohne Sanktionen, aus dem ungeliebten Job herauszukommen. Genau betrachtet, sind es doch in erster Linie die Arbeitsbedingungen wie Schicht- und Wochenendarbeit, die nicht in deine Planung passen; nicht deine Colitis.

Ein Tipp, wie du aus der Situation herauskommst: Bei Vorlage eines amtsärztlichen Attestes beim Jobcenter, welche die Gesundheitsgefährdung bei Fortführung der Tätigkeit im Callcenter nachweist, entfällt zumindest eine mögliche Sperrzeit beim ALG. Da ich aufgrund deiner Schilderungen eher einen recht milden Krankheitsverlauf erkenne, weiß ich nicht ob du einen Mediziner von der Notwendigkeit eines solchen Anliegens überzeugen kannst.

Gruß

Thilo

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