private Krankenversicherung als Beamtenanwärter

Erwerbsleben mit einer CED? Hier der Austausch von Betroffenen darüber. Hier erfolgt keine Beratung durch den AK Sozialrecht!
Matscher
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private Krankenversicherung als Beamtenanwärter

Beitrag von Matscher »

Moin Moin,

ich fange am 01.09. meinen Vorbereitungsdienst (3 Jahre) bei der Bundeswehr als zivil Angestellter im mittleren Verwaltungsdienst an (Beamtenanwärter also). Nun stellt sich für mich natürlich die Frage mit der privaten Krankenversicherung, eine Bekannte verwies mich an die Debeka. Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch war soweit alles geklärt und es ging nun zum Antrag. Die beiden Versicherungsvertreter der Debeka waren noch recht zuversichtlich was die Versicherbarkeit anging und dann schon einen Tag später kam der Bescheid aus der Zentrale -> Ablehnung des Versicherungsschutzes! Grund: meine Vorerkrankung, die wie folgt aussieht. Colitis Ulcerosa festgestellt 1996 (ich selbst bin Bj 1990), 1999 totale Kolektomie, Anlage Pouch -> GDB 70, seit 2009 perianale Fisteln (bis heute 3 Stück, jede operativ aufgedeckelt und abgeheilt) dazu noch Heuschnupfen und Asthma (quasi als dynamisches Duo). Ich habe es daraufhin bei diversen anderen Versicherungsgesellschaften versucht, überall mit dem gleichen Ergebnis. Die Leute von der Risikokalkulation lehnten bereits nach dem Wort Colitis ab. Bis jetzt habe ich Debeka, Axa, Allianz durch und Antworten von der DKV, Signal Iduna, Barmenia, Hansemerkur und Huk Coburg stehen noch aus obwohl ich mir fast schon denken kann, wie de Antwort aussehen wird. Daher nun meine Frage: Kennt wer noch eine private Versicherungsgesellschaft, die in der Sache Colitis Ulcerosa etwas offener ist?

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Thilo
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Re: private Krankenversicherung als Beamtenanwärter

Beitrag von Thilo »

Hallo Matscher,

leider habe ich keine guten Nachrichten für dich. Aufgrund deiner Vorerkrankungen wird dich aller Voraussicht nach keine private Gesellschaft versichern. Du wirst keine Gesellschaft finden, die "offener in Sachen Colitis Ulcerosa" ist, weil denen das aktuelle Risiko hoher Ausgaben zu groß ist. Profit geht vor versichern. :)

Sobald dich nur eine Versicherung ablehnt, brauchst du es eigentlich nicht mehr bei anderen versuchen, weil die Ablehnung in einer Datenbank vermerkt ist. ;)

Gruß

Thilo

Matscher
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Re: private Krankenversicherung als Beamtenanwärter

Beitrag von Matscher »

Moin Thilo,

danke für die Info, hab ich mir sogar fast schon gedacht, nachdem heute noch drei weitere Versicherungen abgesagt haben. Naja gut dann muss ich mal sehen ob ich mit meiner gesetzliche KV noch iwas hindrehen kann. Achja auch sehr schön fand ich die Anfragen von zwei Versicherungen die meinten "und die Bundeswehr hat Sie mit dem Krankheitsbild genommen?"....

Gruß Matscher

Konrad
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Re: private Krankenversicherung als Beamtenanwärter

Beitrag von Konrad »

Hallo Matscher,

rein aus Interesse:
Matscher hat geschrieben:"und die Bundeswehr hat Sie mit dem Krankheitsbild genommen?"
Normalerweise wird man da ausgemustert (damals hieß das Tauglichkeitsstufe 5). Gibt es diese Untersuchungen nach dem Wegfall der Wehrpflicht für Berufssoldaten auch nicht mehr, oder wie muss man sich die Bewerbung/Einstellung hier nun vorstellen?

LG Konrad
Timschal

Matscher
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Re: private Krankenversicherung als Beamtenanwärter

Beitrag von Matscher »

Hallo Konrad,

ich bin da für die zivile Schiene angestellt, sprich da wurde nix gemustert, ich musste lediglich zu einer Beamtentauglichkeitsuntersuchung :D .

Grüße
Matscher

Konrad
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Re: private Krankenversicherung als Beamtenanwärter

Beitrag von Konrad »

Hi Matscher,

verspätet, aber danke für die Antwort :-)

LG Konrad
Timschal

Dedo
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Re: private Krankenversicherung als Beamtenanwärter

Beitrag von Dedo »

Hi,
auch ich stehe vor dem Dilemma eine Krankenversicherung zu finden, die mich im Vorbereitungsdienst nimmt. Ich habe eine Colitis Ulcerosa (seit 16 Jahren diagnostiziert), aber ich bin recht stabil, hatte noch keine OP und komme mit Mutaflor und ab und an Mezavant aus. Da man als Kassenpatient ja oft keinen Arzt findet, der bereit ist einen zu behandeln finde ich die Vorstellung privat versichert zu sein prima. Zumal ja die Beihilfekasse den größten Teil übernehmen würde. Gibt es jemanden hier, der eine private Versicherung abschließen konnte?

Konrad
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Re: private Krankenversicherung als Beamtenanwärter

Beitrag von Konrad »

Moin Dedo,
Dedo hat geschrieben:Da man als Kassenpatient ja oft keinen Arzt findet, der bereit ist einen zu behandeln
Ist das so? Die meisten hier im Forum sind Kassenpatienten, und sie werden natürlich adäquat behandelt. Manchmal wird der "Status" Privatpatient eindeutig überschätzt.
Dedo hat geschrieben:...finde ich die Vorstellung privat versichert zu sein prima
Man darf da auch nicht nur den zunächst finanziellen Vorteil in der Jugend sehen, sondern muss das für sich auf das ganze Leben abbilden (Stichwort Familiengründung, dann ist für jedes Familienmitglied ein eigener Vertrag abzuschließen). Für das Alter müssen dann auch noch für die PKV schon früh Rücklagen gebildet werden.

Für Beamte-/Anwärter gelten da andere/modifizierte Regelungen. Inwieweit das für Dich relevant ist: Keine Ahnung. Mein Rat wäre, Dich an Deinen Dienstherrn zu wenden. Es muss da eine entsprechende Beratungsstelle geben, die neutral informiert. Alternativ ist da der Betriebsrat zu erwähnen. Grundsätzlich sind solch elementare Entscheidungen, die für Dich lebenslang gelten können sehr individuell, und in einem Forum wie diesem nur rudimentär zu beantworten. Daher auch meine Hinweise auf die (wichtige) örtliche Beratung.

Last but not least: Seit (ich glaube 2009?) gibt es keine "Nichtversicherung" mehr. Entweder die gesetzliche, oder die private muss Dich aufnehmen, allerdings kriegst Du bei der Privaten dann nur die sogenannte Grundversorgung, die der gesetzlichen gleichgestellt sein soll. Fakt ist aber, dass diese Grundversorgung eher minderwertig ist (Stichwort: Gewinnorientiert für den Versicherer)

LG Konrad
Timschal

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Uwe7
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Re: private Krankenversicherung als Beamtenanwärter

Beitrag von Uwe7 »

Dedo hat geschrieben:...Ich habe eine Colitis Ulcerosa (seit 16 Jahren diagnostiziert)...Da man als Kassenpatient ja oft keinen Arzt findet, der bereit ist einen zu behandeln finde ich die Vorstellung privat versichert zu sein prima. Zumal ja die Beihilfekasse den größten Teil übernehmen würde.
Moin Dedo,

ich war schon immer Kassenpatient. Die Aussage, man finde als Kassenpatient keinen Arzt, ist falsch - sonst würde ich mir die Radieschen schon lange von unten ansehen.

Du kannst die Vorstellung, privat versichert zu sein wäre prima, ja mal einem Wirklichkeitstest unterziehen. Es gibt z.B. Altersarmut durch die PKV. Und eins ist doch wohl klar: Die PKV ist keine karitative Organisation, die nur darauf wartet, einen chronisch Kranken optimal versorgen zu dürfen. Eine PKV ist ein Wirtschaftsunternehmen - und die wollen Geld verdienen, nicht draufzahlen.

Eine CU ist mit Sicherheit keine Eintrittskarte in ein versicherungstechnisches Schlaraffenland. Sorry, aber der Boden der Realität ist meist doch recht hart. Da sollte die Fallhöhe nicht zu groß sein.

LG Uwe
Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben - aber den Tagen mehr Leben

Dedo
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Re: private Krankenversicherung als Beamtenanwärter

Beitrag von Dedo »

Hi,
das mit der ärztlichen Versorgung ist wohl innerhalb Deutschlands sehr unterschiedlich. Ich habe am Montag in Darmstadt versucht einen Termin bei einem Kardiologen zu bekommen. Der bester Termin war einer am 30.10.. Im Frühjahr suchte ich einen Termin beim Hautarzt. Ich habe im Umkreis von 50 km gesucht. Die meisten Praxen haben neue Kassenpatienten abgelehnt. In meine alte Praxis kann ich nicht mehr, die nimmt genauso wie die Praxis meines ehemaligen Gynäkologen nur noch Privatpatienten. Der früheste Termin der mir angeboten wurde war knapp vier Monate nach meiner Anfrage. Mit einem sich stark verändernden Leberfleck ist das eine lange Zeit.
Wenn das bei Euch besser ist, dann habt Ihr Glück.
Die Idee beim Betriebsrat zu fragen ist gut, beim Dienstherrn will ich nicht darauf aufmerksam machen. Ich bin mit der Einstellung erstmal auf Probe.
Schöne Grüße
Dedo

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