AU oder nicht AU, das ist hier die Frage

Erwerbsleben mit einer CED? Hier der Austausch von Betroffenen darüber. Hier erfolgt keine Beratung durch den AK Sozialrecht!
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Miau1985
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Registriert: Fr 6. Mai 2022, 11:52

AU oder nicht AU, das ist hier die Frage

Beitrag von Miau1985 »

Hallo zusammen, ich weiß, im Zweifel muss es jeder selbst entscheiden, aber ich hoffe auf Menschen, die vielleicht in ähnlichen Situationen gesteckt haben: Ich bin mittlerweile seit 6 Wochen krank geschrieben. Ich habe einen leichten bis mittelschweren Schub seit April. Mittlerweile geht es mir deutlich besser. Mein Arzt ist vorsichtig, weil ich bei meinen anderen Schüben am Ende immer mehrere Wochen im Krankenhaus gelandet bin. Er überlässt das mit der Krankschreibung, also ob ich sie wie lange verlängere, mir. Insgesamt geht es mir wie gesagt deutlich besser, aber zwischendurch und immer mal wieder schwankt es. Vor allem, habe ich das Gefühl, ich merke Stress immer sofort und es wird wieder etwas schlechter. Ende der Woche läuft meine Krankschreibung aus und ich bin hin und hergerissen. Auf der einen Seite möchte ich nichts riskieren, aber ich weiß auch nicht, ob mein Zustand es rechtfertigt, dass ich hier monatelang krankgeschrieben bin. Was denkt ihr?

Miau1985
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Beiträge: 17
Registriert: Fr 6. Mai 2022, 11:52

Re: AU oder nicht AU, das ist hier die Frage

Beitrag von Miau1985 »

Mag niemand von seinen Erfahrungen berichten? Schade!

Lea09
ist öfter hier
Beiträge: 39
Registriert: Mo 22. Feb 2021, 11:45

Re: AU oder nicht AU, das ist hier die Frage

Beitrag von Lea09 »

Hey Miau:),
das Problem ist, wie du schon sagst, dass du es im Endeffekt selber wissen musst. Nur du kennst deinen Körper und wie er auf gewisse Situationen reagiert. Niemand hier weiß, welche Beschwerden, welchen Schweregrad und welche Umstände du hat. Niemand weiß, was du in deinem Job erledigen musst und wie stressig er ist.

Du schreibst lediglich Dinge wie "leicht bis mittelschwer" "im Krankenhaus gelandet" (da ist der Arzt besorgt, du nicht?), und "er überlässt das dir".
Das ist auch die einzig richtige Entscheidung, das sollte niemand besser einschätzen können, als du selbst. Selbst wenn wir mehrere Informationen hatten, können wir uns nicht in dich hineinversetzen. Du sagst ja auch selber, dass es schwankt und sich bei Stress sofort verschlimmert. Klingt für mich nach keinem Zustand, in dem man stabil arbeiten kann und sollte.

Ich bin momentan noch in der Ausbildung, deswegen kann ich hier leider nur große Töne spucken. Aber vielleicht könntest du ja einfach mal versuchen, eine ähnliche Situation zu simulieren (Stresssituationen, körperliche deiner Arbeit entsprechende Anstrengung) und deinen Körper beobachten. Oder du gehst wieder auf Arbeit, versuchst es und redest mal mit deinem Chef. Wenn es nicht sein soll, kannst du dich immer noch (rechtzeitig!) wieder krank schreiben lassen.
Andauernd im Krankenhaus zu landen ist jedenfalls keine sehr gute Option. Achte lieber auf deinen Körper als dich in Gefahr zu bringen.

Liebe Grüße, Lea

Miau1985
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Beiträge: 17
Registriert: Fr 6. Mai 2022, 11:52

Re: AU oder nicht AU, das ist hier die Frage

Beitrag von Miau1985 »

Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt, ich wollte keine Entscheidung von euch, ich wollte lediglich wissen, ob jemand ähnliche Erfahrungen hat und wie ihr das so händelt.

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Kaktusblüte
Dauergast
Beiträge: 124
Registriert: Sa 26. Feb 2022, 11:52

Re: AU oder nicht AU, das ist hier die Frage

Beitrag von Kaktusblüte »

Hallo Miau,

hast Du mit Deinem Arzt mal über eine Wiedereingliederung gesprochen? Für mich war das die beste Option, um langsam wieder ins Arbeiten zu kommen.
Insgesamt gebe ich Lea recht: Nur Du selber im Gespräch mit Deinem Arzt kanst das entscheiden. Es gibt viele Faktoren, die wir von außen nicht einschätzen können. Z.B. Was arbeitest Du. Hast Du eine volle Stelle. Ist die Arbeit mit körperlicher Anstrengung verbunden. Und, und und. Es ist ja ein riesiger Unterschied, ob Du als Handwerker auf dem Bau arbeitest oder im Homeoffice, wo Du Dir Deine Arbeitszeiten mehr einteilen und zwischendurch Pausen einlegen kannst.
Wie stressig empfindest Du Deine Arbeit? Würdest Du vom Wollen gerne wieder arbeiten? Oder ist es mehr ein Pflichtgefühl: Eigentlich müsste ich wieder. Aber kräftemäßig traust Du es Dir nicht wirklich zu?
Bei mir war es Anfang des Jahres so: Die ersten vier Wochen Krankschreibung war ich so platt und erschöpft, da stellte sich die Frage nach Arbeiten überhaupt nicht. Ich war froh, wenn ich so was wie Einkaufen, Arztbesuche auf die Reihe gekriegt habe. Als es mir besser ging, wollte ich auf alle Fälle wieder arbeiten. Ich mag meinen Beruf sehr und auf Dauer ist es mir auf die Psyche geschlagen, nur zuhause herumzuhocken. Gleichzeitig haben meine Kräfte nicht aufgereicht für meinen Vollzeit Job. Da war für mich die Wiedereingliederung ideal. Auch wenn es bei mir superlange gedauert hat: Ich werde erst in zwei Wochen wieder auf den vollen Arbeitsumfang gehen.

Alles Gute für Dich
Kaktusblüte

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