Beziehungen
Verfasst: Sa 27. Apr 2019, 22:04
Hallo zusammen!
Ich nehme zur Zeit Entyvio und damit geht es mir derzeit gut. Habe ein so gutes "Bauchgefühl" wie lange nicht mehr (noch nie).
Das schreibe ich vorab, weil das zu Gedanken führt (diese "hochkommen"), zu denen ich gerne ein paar Meinungen/Tipps hätte:
Ich bin immer sehr angespannt gewesen schon als Jugendlicher. Zwar ist die CU "erst" mit 18 diagnostiziert worden, aber in
der Pupertät hatte ich einige psychosomatische Sachen.
Nun hat das in dieser Zeit dazu geführt, dass ich sehr große Probleme damit hatte, was mit Mädchen zu machen. Im Prinzip
ging das gar nicht, denn da war ich aufgeregt und das hat sich bei mir dann sofort in körperlichem Unwohlsein und Abblocken
geäußert.
Als ich dann die Medikamente (Mesalazin) bekommen habe nach der Diagnose und es mir besser ging, hatte ich zwei auch gute
Beziehungen in diesen Jahren im jungen Erwachsenenalter (und auch andere gute Erfahrungen), Probleme gab es auch,
aber das war trotzdem natürlich schön.
Nun - nach Schübern und Problemen in den letzten ca. 2 Jahren - bin ich seit kurzem mit Entyvio "bauchmäßig" gut drauf (es wird
sich zeigen, ob das längerfristig für mich hilfreich ist), denke aber nun nach, ob ich wieder mehr Nähe und kurzgesagt eine Beziehung will.
Und dazu jetzt einige Gedanken:
1.) Ich habe glaube ich ein körperlich-psychisches Problem mit Nähe. Beides, Geist (Aufregung, Gedanken, Selbstbewusstsein) als
auch Körper (Unwohlsein, Bauchschmerzen) spielen dabei eine Rolle. Das ist glaube ich durch die Empfindungen in den Teenager Jahren
irgendwie auch recht gefestigt. Ich hatte früher schonmal eine Therapie nach Beginn der Krankheit, also vor 18 Jahren, die hilfreich
war, aber das Problem mit Nähe blieb bestehen.
2.) Tendenziell ist meine Tendenz eher vor all dem zu flüchten (in Arbeit, Hobbies etc.)
3.) Das führt aber auch zu Einsamkeit. (Nicht unbedingt was das Soziale angeht, da ich bisher Arbeiten konnte und auch Freundschaften
pflege, aber was einen Partner angeht.).
4.) Ich weiß zwar kopfmäßig, dass es wichtig ist auf die eigenen Bedürfnisse zu hören, aber das lässt mich nicht so handeln, da
alte Muster / das Unterbewusste dort stärker sind.
5.) Außerdem weiß ich, dass ich in Schüben etc. dann auf jeden Fall stärkere Porbleme mit Nähe usw. habe.
Hinzu kommt dabei auch, dass es dann auch mit der Potenz - ich hatte schonmal vor längerer Zeit darüber etwas geschrieben und
auch interessante Beiträge dazu bekommen - schlecht aussieht. Ok, das ist bei Weitem nicht alles, klar. Aber ich habe generell die Tendenz mich
dann zurückzuziehen.
In einem anderen "Thema" vor längerer Zeit habe ich auch mal gelesen, dass eine Userin geschrieben hatte etwas in dem Sinne von
"klar, Frauen wünschen sich halt einen starken Mann etc.". Das soll nicht falsch herüberkommen, ich möchte nicht implizieren, dass
Frauen es mit der Krankheit einfacher haben was Partnerschaft angeht, das kommt auf die individuelle Person an
als auf das Geschlecht.
Aber was ich schon festgestelt habe als Mann:
Es ist nicht einfach auszubalancieren, wie sehr man über Dinge sprechen soll, die eigene Schwäche thematisieren. Klar, das lässt sich
ja oft gar nicht vermeiden, aber es sollte auch nicht bestimmend werden, was schwer ist, wenn es einem lange nicht gut geht.
Unterbewusst denke ich glaube ich auch, ob ich das jemandem zumuten sollte. Zwar kann ich mir rational sagen, dass natürlich auch
chronisch kranke Mensche wie Ich genauso liebenswert sind, aber eine gewisse Rolle spielt das auch. Ich müsste was das angeht
wahrscheinlich einfach weniger nachdenken und auch etwas "egoistischer" sein.
Kurz: Es wird ja oft - auch hier im Forum - diskutiert, ob langfristige Lebensumstände / Belastungen zur Krankheit beitragen. Ich glaube
für mich, dass weniger Einsamkeit bestimmt nicht schlecht wäre. Aber aufgrund oben beschriebener Ängste / Gedanken etc. fällt es mir
schwer daran etwas zu ändern. Ok, wenn die Frau mich quasi überwältigt dann läuft was, aber ich hätte auch gern selbst dort mehr
"Lockerheit" /Entscheidungsfreiheit.
Konkrete Fragen:
1.) Wie geht ihr mit der Krankheit in Beziehungen um? Insbesondere wie lasst ihr euch auf solche ein? Oder habt ihr gar keine Probleme damit?
2. ) In meinem Fall denke ich, eine weitere Therapie wäre glaube ich gut.
Ich denke zwar nicht, dass das "weggezaubert" werden kann, aber dennoch belastet es mich - und ignorieren/weglaufen ist denke ich nicht gut.
Hat jemand mit Therapie in einem solchen Fall gute Erfahrungen gemacht?
Vielen Dank für etwaige Erfahrungen & viele Grüße,
Balin
Ich nehme zur Zeit Entyvio und damit geht es mir derzeit gut. Habe ein so gutes "Bauchgefühl" wie lange nicht mehr (noch nie).
Das schreibe ich vorab, weil das zu Gedanken führt (diese "hochkommen"), zu denen ich gerne ein paar Meinungen/Tipps hätte:
Ich bin immer sehr angespannt gewesen schon als Jugendlicher. Zwar ist die CU "erst" mit 18 diagnostiziert worden, aber in
der Pupertät hatte ich einige psychosomatische Sachen.
Nun hat das in dieser Zeit dazu geführt, dass ich sehr große Probleme damit hatte, was mit Mädchen zu machen. Im Prinzip
ging das gar nicht, denn da war ich aufgeregt und das hat sich bei mir dann sofort in körperlichem Unwohlsein und Abblocken
geäußert.
Als ich dann die Medikamente (Mesalazin) bekommen habe nach der Diagnose und es mir besser ging, hatte ich zwei auch gute
Beziehungen in diesen Jahren im jungen Erwachsenenalter (und auch andere gute Erfahrungen), Probleme gab es auch,
aber das war trotzdem natürlich schön.
Nun - nach Schübern und Problemen in den letzten ca. 2 Jahren - bin ich seit kurzem mit Entyvio "bauchmäßig" gut drauf (es wird
sich zeigen, ob das längerfristig für mich hilfreich ist), denke aber nun nach, ob ich wieder mehr Nähe und kurzgesagt eine Beziehung will.
Und dazu jetzt einige Gedanken:
1.) Ich habe glaube ich ein körperlich-psychisches Problem mit Nähe. Beides, Geist (Aufregung, Gedanken, Selbstbewusstsein) als
auch Körper (Unwohlsein, Bauchschmerzen) spielen dabei eine Rolle. Das ist glaube ich durch die Empfindungen in den Teenager Jahren
irgendwie auch recht gefestigt. Ich hatte früher schonmal eine Therapie nach Beginn der Krankheit, also vor 18 Jahren, die hilfreich
war, aber das Problem mit Nähe blieb bestehen.
2.) Tendenziell ist meine Tendenz eher vor all dem zu flüchten (in Arbeit, Hobbies etc.)
3.) Das führt aber auch zu Einsamkeit. (Nicht unbedingt was das Soziale angeht, da ich bisher Arbeiten konnte und auch Freundschaften
pflege, aber was einen Partner angeht.).
4.) Ich weiß zwar kopfmäßig, dass es wichtig ist auf die eigenen Bedürfnisse zu hören, aber das lässt mich nicht so handeln, da
alte Muster / das Unterbewusste dort stärker sind.
5.) Außerdem weiß ich, dass ich in Schüben etc. dann auf jeden Fall stärkere Porbleme mit Nähe usw. habe.
Hinzu kommt dabei auch, dass es dann auch mit der Potenz - ich hatte schonmal vor längerer Zeit darüber etwas geschrieben und
auch interessante Beiträge dazu bekommen - schlecht aussieht. Ok, das ist bei Weitem nicht alles, klar. Aber ich habe generell die Tendenz mich
dann zurückzuziehen.
In einem anderen "Thema" vor längerer Zeit habe ich auch mal gelesen, dass eine Userin geschrieben hatte etwas in dem Sinne von
"klar, Frauen wünschen sich halt einen starken Mann etc.". Das soll nicht falsch herüberkommen, ich möchte nicht implizieren, dass
Frauen es mit der Krankheit einfacher haben was Partnerschaft angeht, das kommt auf die individuelle Person an
als auf das Geschlecht.
Aber was ich schon festgestelt habe als Mann:
Es ist nicht einfach auszubalancieren, wie sehr man über Dinge sprechen soll, die eigene Schwäche thematisieren. Klar, das lässt sich
ja oft gar nicht vermeiden, aber es sollte auch nicht bestimmend werden, was schwer ist, wenn es einem lange nicht gut geht.
Unterbewusst denke ich glaube ich auch, ob ich das jemandem zumuten sollte. Zwar kann ich mir rational sagen, dass natürlich auch
chronisch kranke Mensche wie Ich genauso liebenswert sind, aber eine gewisse Rolle spielt das auch. Ich müsste was das angeht
wahrscheinlich einfach weniger nachdenken und auch etwas "egoistischer" sein.
Kurz: Es wird ja oft - auch hier im Forum - diskutiert, ob langfristige Lebensumstände / Belastungen zur Krankheit beitragen. Ich glaube
für mich, dass weniger Einsamkeit bestimmt nicht schlecht wäre. Aber aufgrund oben beschriebener Ängste / Gedanken etc. fällt es mir
schwer daran etwas zu ändern. Ok, wenn die Frau mich quasi überwältigt dann läuft was, aber ich hätte auch gern selbst dort mehr
"Lockerheit" /Entscheidungsfreiheit.
Konkrete Fragen:
1.) Wie geht ihr mit der Krankheit in Beziehungen um? Insbesondere wie lasst ihr euch auf solche ein? Oder habt ihr gar keine Probleme damit?
2. ) In meinem Fall denke ich, eine weitere Therapie wäre glaube ich gut.
Ich denke zwar nicht, dass das "weggezaubert" werden kann, aber dennoch belastet es mich - und ignorieren/weglaufen ist denke ich nicht gut.
Hat jemand mit Therapie in einem solchen Fall gute Erfahrungen gemacht?
Vielen Dank für etwaige Erfahrungen & viele Grüße,
Balin