TV Beitrag "Die Ernährungsdocs"
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Re: TV Beitrag "Die Ernährungsdocs"
Ich fand "Die Ernährungsdocs" eine Zeitlang sehr faszinierend. Mittlerweile sehe ich sie deutlich kritischer.
Ich habe mir gestern Abend die aktuelle Sendung angeschaut. Die junge Frau mit CU leidet angeblich unter Fatigue. Das tue ich auch. Dann wird in der Sendung gezeigt, wie sie ihr Haus renoviert, mit Vorschlaghammer den Estrich rauskloppt, Grassoden im Garten in die Schubkarre schmeißt... Ehrlich gesagt, fühlte ich mich veräppelt. Wenn ich das so locker-flockig in meiner Freizeit machen könnte, würde ich nicht davon sprechen, dass ich unter einer Fatigue leide.
Nach ihrer Ernährungsumstellung berichtet die junge Frau, dass sie bei einer Antibiotika-Gabe (wegen eines Infekts) diesmal keine Probleme mit dem Darm hat. Richtig ist, dass Antibiotika einen negativen Einfluss auf die Dickdarm-Bakterien haben können und von daher bei CU Probleme verursachen können. Dass die Patientin diesmal keine Probleme bekommen hat, dürfte jedoch schlicht und einfach daran liegen, dass sie keinen Dickdarm mehr hat. Und eine Pouchitis wird bekanntermaßen meist erfolgreich mit Antibiotika behandelt. Von daher ist es irgendwie klar, dass sie keine Pouchitis bekommt durch irgendwelche Antibiotia-Einnahme. An dieser Stelle wirft die Ärztin mir viel zu vieles in einen Topf, was so einfach nicht korrekt ist. Und das fällt mir nicht zum ersten Mal bei den Ernährungsdocs kritisch auf.
Ich bin durchaus der Ansicht, dass die Ernährung einen Einfluss haben kann, auch auf CED. Ich habe manches in meiner Ernährung umgestellt seit meiner CU-Diagnose. Und ich bin sehr offen, neue Dinge auszuprobieren. Aber die Ernährungsdocs sind für mich eher nur Unterhaltungsprogramm und keine seriöse medizinische Informationsquelle.
Ich habe mir gestern Abend die aktuelle Sendung angeschaut. Die junge Frau mit CU leidet angeblich unter Fatigue. Das tue ich auch. Dann wird in der Sendung gezeigt, wie sie ihr Haus renoviert, mit Vorschlaghammer den Estrich rauskloppt, Grassoden im Garten in die Schubkarre schmeißt... Ehrlich gesagt, fühlte ich mich veräppelt. Wenn ich das so locker-flockig in meiner Freizeit machen könnte, würde ich nicht davon sprechen, dass ich unter einer Fatigue leide.
Nach ihrer Ernährungsumstellung berichtet die junge Frau, dass sie bei einer Antibiotika-Gabe (wegen eines Infekts) diesmal keine Probleme mit dem Darm hat. Richtig ist, dass Antibiotika einen negativen Einfluss auf die Dickdarm-Bakterien haben können und von daher bei CU Probleme verursachen können. Dass die Patientin diesmal keine Probleme bekommen hat, dürfte jedoch schlicht und einfach daran liegen, dass sie keinen Dickdarm mehr hat. Und eine Pouchitis wird bekanntermaßen meist erfolgreich mit Antibiotika behandelt. Von daher ist es irgendwie klar, dass sie keine Pouchitis bekommt durch irgendwelche Antibiotia-Einnahme. An dieser Stelle wirft die Ärztin mir viel zu vieles in einen Topf, was so einfach nicht korrekt ist. Und das fällt mir nicht zum ersten Mal bei den Ernährungsdocs kritisch auf.
Ich bin durchaus der Ansicht, dass die Ernährung einen Einfluss haben kann, auch auf CED. Ich habe manches in meiner Ernährung umgestellt seit meiner CU-Diagnose. Und ich bin sehr offen, neue Dinge auszuprobieren. Aber die Ernährungsdocs sind für mich eher nur Unterhaltungsprogramm und keine seriöse medizinische Informationsquelle.
Re: TV Beitrag "Die Ernährungsdocs"
Dann möchte ich mal wieder noch einen drauf setzen.
cu und Mangelernährung:
"Meist fehlen ihnen Eiweiß und Mikronährstoffe wie Kalzium, Eisen, Zink, Folsäure oder die Vitamine D und B12."
Wer lesen kann wird finden, die Ernährung und auch die Aufnahme der Salze findet im Dünndarm statt.
Ist das dort nicht bekannt?
"Die Chance einer Ernährungstherapie bei Colitis ulcerosa liegt darin, die beschwerdefreie Zeit so lange wie möglich zu erhalten."
Das ist, wie immer, ein ganz allgemein gültiger Hinweis, der nun gar nicht überrascht. Das gilt für die Remission, wie auch allgemein für das Körpergefühl und alle denkbaren Erkrankungen.
Vor allem, wenn dann noch dieses vollkommen allgemeine Statement dazu kommt:
"Lebensmittel und Zubereitungsverfahren, die häufig Beschwerden auslösen, sollten Sie meiden: etwa frittierte und fette Speisen wie Pommes frites, Geräuchertes, paniert Gebratenes, stark Gewürztes, zu heiße und zu kalte Speisen."
So gilt im übrigen auch der Standard aus einer jeglichen Reha. gesund ernähren, zumindest Normalgewicht halten oder erreichen, Lastern abschwören, zumindest für einige Zeit, viel Bewegung/Sport in Absprache mit Ärzten in sein Leben einbauen, damit man sich nicht überlastet.
Solch einen Beitrag der "Ernährungsdocs" braucht niemand.
LG Neptun
cu und Mangelernährung:
"Meist fehlen ihnen Eiweiß und Mikronährstoffe wie Kalzium, Eisen, Zink, Folsäure oder die Vitamine D und B12."
Wer lesen kann wird finden, die Ernährung und auch die Aufnahme der Salze findet im Dünndarm statt.
Ist das dort nicht bekannt?
"Die Chance einer Ernährungstherapie bei Colitis ulcerosa liegt darin, die beschwerdefreie Zeit so lange wie möglich zu erhalten."
Das ist, wie immer, ein ganz allgemein gültiger Hinweis, der nun gar nicht überrascht. Das gilt für die Remission, wie auch allgemein für das Körpergefühl und alle denkbaren Erkrankungen.
Vor allem, wenn dann noch dieses vollkommen allgemeine Statement dazu kommt:
"Lebensmittel und Zubereitungsverfahren, die häufig Beschwerden auslösen, sollten Sie meiden: etwa frittierte und fette Speisen wie Pommes frites, Geräuchertes, paniert Gebratenes, stark Gewürztes, zu heiße und zu kalte Speisen."
So gilt im übrigen auch der Standard aus einer jeglichen Reha. gesund ernähren, zumindest Normalgewicht halten oder erreichen, Lastern abschwören, zumindest für einige Zeit, viel Bewegung/Sport in Absprache mit Ärzten in sein Leben einbauen, damit man sich nicht überlastet.
Solch einen Beitrag der "Ernährungsdocs" braucht niemand.
LG Neptun
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Re: TV Beitrag "Die Ernährungsdocs"
Ich hab ihn mir auch angeschaut und war diesmal echt enttäuscht. Ich hatte mir mehr von der neuen Spezialistin versprochen. Dass es gut ist, möglichst wenig Zucker zu essen ist ja nun wahrlich nichts Neues.
Viele Grüße
Lucky
„Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.“
(Oscar Wilde)
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- Kaktusblüte
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Re: TV Beitrag "Die Ernährungsdocs"
Danke Neptun und Lucky für Eure Beiträge.
Neptun, Du triffst, wie so oft den Nagel auf den Kopf. Danke.
Zurzeit nervt es mich auch, dass mir im weiteren Umfeld öfter Leute begegnen, die von meiner Erkrankung hören und mir gleich wärmstens die Ernährungsdocs empfehlen und mir erklären wollen, wie viel man da doch mit Ernährung machen könnte...
Na, ich weiß mittlerweile, dass ich es besser weiß und mich definitiv besser mit meiner Erkrankung auskenne als die.
liebe Grüße
Kaktusblüte
Neptun, Du triffst, wie so oft den Nagel auf den Kopf. Danke.
Zurzeit nervt es mich auch, dass mir im weiteren Umfeld öfter Leute begegnen, die von meiner Erkrankung hören und mir gleich wärmstens die Ernährungsdocs empfehlen und mir erklären wollen, wie viel man da doch mit Ernährung machen könnte...
Na, ich weiß mittlerweile, dass ich es besser weiß und mich definitiv besser mit meiner Erkrankung auskenne als die.
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Re: TV Beitrag "Die Ernährungsdocs"
Ohja, die gut gemeinten Ratschläge kenne ich auch. Gepaart mit der Frage, woher die Krankheit kommt, was man denn nicht vertrage oder ob man viel Stress habe.Kaktusblüte hat geschrieben: ↑Mi 25. Jan 2023, 19:05Danke Neptun und Lucky für Eure Beiträge.
Neptun, Du triffst, wie so oft den Nagel auf den Kopf. Danke.
Zurzeit nervt es mich auch, dass mir im weiteren Umfeld öfter Leute begegnen, die von meiner Erkrankung hören und mir gleich wärmstens die Ernährungsdocs empfehlen und mir erklären wollen, wie viel man da doch mit Ernährung machen könnte...
Na, ich weiß mittlerweile, dass ich es besser weiß und mich definitiv besser mit meiner Erkrankung auskenne als die.
liebe Grüße
Kaktusblüte
Auf der einen Seite ist es gut, dass die Krankheit bekannter wird, aber auf der anderen Seite meinen viele, dass sie Bescheid wissen. Meist kann ich ganz gut mit umgehen, aber manchmal bin ich auch echt genervt.
Viele Grüße
Lucky
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(Oscar Wilde)
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Re: TV Beitrag "Die Ernährungsdocs"
Hallo,
hat sich schon mal jemand bei den Ernährungsdocs beschwert?
Ist ja nicht die erste sonderbare Sendung zu CU.
hat sich schon mal jemand bei den Ernährungsdocs beschwert?
Ist ja nicht die erste sonderbare Sendung zu CU.
- Kaktusblüte
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Re: TV Beitrag "Die Ernährungsdocs"
Vor längerer Zeit hatte ich das mal überlegt. Da wurde in einer Sendung erwähnt, dass Gerstengrassaft gegen die Entzündung bei CU wirkt. Da hatte ich gerade angefangen die Leitlinie zu studieren und dachte: Moment, Gesterngrassaft wird überhaupt nicht erwähnt. Nur Weizengrassaft und das auch nur unter der Rubrik: Einzelstudie ohne verlässliche Aussage...
Aber erhrlich gesagt glaube ich nicht, dass das viel bringt, sich dort zu beschweren. Ich habe den Eindruck, dass die ganze Sendung eh nicht als wirklich informative Medizinsendung angelegt ist.
Aber erhrlich gesagt glaube ich nicht, dass das viel bringt, sich dort zu beschweren. Ich habe den Eindruck, dass die ganze Sendung eh nicht als wirklich informative Medizinsendung angelegt ist.
- Kaktusblüte
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Re: TV Beitrag "Die Ernährungsdocs"
@Lucky: Jaha, das kann ich so unterschreiben. Die gut gemeinten Ratschläge und schlauen Fragen zu Krankheit. Mitunter bin ich da auch genervt. Aber ich sehe es wie Du: Ich finde es gut, wenn die CED-Erkrankungen bekannter werden und das Verständnis dafür steigt. Ich selber gehe sehr offen mit meiner Erkrankung um. Ich erzähle nicht jedem, der mir über den Weg läuft von meiner CU. Aber im engeren Umfeld wissen bei der Arbeit und im Privaten eigentlich alle davon. Da nehme ich dann auch die schlauen Ratschläge mit in Kauf.