Antientzündliche Ernährung = keine Schonkost

Alles zum Thema Essen und Ernährungstherapie.
Antworten
Pustekuchen-3
fühlt sich wohl hier
Beiträge: 71
Registriert: Do 7. Apr 2022, 13:14

Antientzündliche Ernährung = keine Schonkost

Beitrag von Pustekuchen-3 »

Hallo.
Ich bin gerade auf der Suche nach Lebensmitteln, die antientzündlich sind.
Gefunden hab ich: Zitrone, Spinat, Zwiebel, und vieles mehr, was gerade im Schub nicht vertagen wird...
Welche Lebensmittel passen zu beiden Kriterien, also antientzündliche und Schub/ Schonkost - geeignet?

Curcuma steht wohl ganz oben auf der Liste, wie verarbeitet ihr Curcuma?
Ist die Wurzel besser oder bekommt man die richtige Dosis besser über Tabletten aus der Apotheke hin?

Im Schub soll man ja eher kein VK-Brot essen, aber Weizen verschlechtert Entzündungen. Was sind eure Brot Favoriten im Schub?
Danke schon mal

M7_♂
beginnt sich einzuleben
Beiträge: 5
Registriert: Sa 28. Mai 2022, 11:09

Re: Antientzündliche Ernährung = keine Schonkost

Beitrag von M7_♂ »

Der Nutzen von Kurkuma darf bezweifelt werden.
Kurkuma reagiert zwar mit einigen Enzymen die für Entzündungen zuständig sind, aber Kurkuma reagiert mit allem, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist.

Zum Glück ist die Bioverfügbarkeit von Kurkuma so schlecht, dass es im menschlichen Körper kaum Schaden anrichten kann.
Siehe Video von MaiLab

https://m.youtube.com/watch?v=TjqhsbGUoJw

Die AOK schlägt einiges vor:

https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrun ... ensmittel/

Entzündungshemmende Lebensmittel Darm
Sauerkraut, Kimchi Kombucha Kefir

Entzündungshemmende Lebensmittel Haut
Zimt, Ingwer, Kurkuma, Tymian

Entzündungshemmende Lebensmittel Gelenke
Spinat Wallnüsse Fisch Knoblauch

Ich setze eher auf Magen-Leber-Darm-Schonkost.

Kartoffel, Ei, Nudel, Spinat, schwarzen Tee,
Apfelmus (auch als Saucengrundlage so ein wenig in die Asia süßsauer Richtung.Tipp von einer Leidensgenossin aus der Kur)

Mehl, das nicht Hochverarbeitung und mit unzähligen Zusatzstoffen behandelt wurde, macht bei mir kaum Probleme. Allerdings übertreibe ich es auch nicht in der Menge. Nudeln, Pfannkuchen, Hefegebäck (wenig Fett, wenig Zucker) wirken sich daher nicht negativ bei mir aus. Leider gibt es in meiner Nähe keinen Bäcker mit Hefeteig und Sauerteigprodukten mit langer Gehzeit. Dagegen gibt es eine türkische Piede-Bude und eine türkisch geführte italienische Pizza, die den Teig über Nacht gehen lässt. Ich muss da nur auf den Belag achten, doch ich finde ein paar Sachen, die ich mir mal außer Haus gönnen kann, ohne dass es hinterher Probleme gibt. 🚽🧻🧻

Haferflocken mit Zimt (spart Zucker) funktioniert gut.

Gut gekochtes Gemüse, u.a. rote Beete. Blattsalate.

Eis selber gemacht aus Tiefkühlbeeren, oder Tiefkühlobst und Joghurt mit etwas Zucker oder Honig.

Geflügel oder Fisch unverarbeitet gerne mit Reis.

Die halbfertigen Gnocchi haben sich bewährt, wenns mal sehr schnell gehen soll.

Quark mit gekochtem Obst.

Wegen chronische Durchfälle fällt bei mir aber einiges weg, was zu Blähungen führen könnte, daher ist es etwas einseitig.

Gruß M7

Ps.: Noch was gefunden. An viele Infos hieraus erinnere ich mich noch aus den Vorlesungen aus der Kur

https://www.xbyx.de/magazin/entzuendung ... ensmittel/

Benutzeravatar
Kaktusblüte
Dauergast
Beiträge: 127
Registriert: Sa 26. Feb 2022, 11:52

Re: Antientzündliche Ernährung = keine Schonkost

Beitrag von Kaktusblüte »

zum maiLab-Video: Ich mag die Videos und schätze Mai Thi Nguyen-Kim als Wissenschaftlerin. Ich selber habe medizinisch-biochemisch viel zu wenig Ahnung, um wirklich etwas beurteilen zu können. In der aktuellen Leitlinie CU wird Kurkuma aber sehr wohl unter den komplementären Mitteln aufgeführt, die wissenschaftlich untersucht sind. Es ist dort eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie aufgeführt. Vielleicht hat sich seit dem maiLab Video von 2019 ja was in der Wissenschaft getan? Oder Mai hat auch mal was übersehen? Jedenfalls halte ich die medizinischen Leitlinien auf alle Fälle für seriös - wissenschaftlich.
Aber klar ist natürlich auch, dass Kurkuma kein Wundermittel ist. Und wenn dann nur ergänzend/unterstützend bei einer CED helfen kann.

Viele Grüße
Kaktusblüte

mariof
neu hier
Beiträge: 4
Registriert: Mi 16. Feb 2022, 09:15

Re: Antientzündliche Ernährung = keine Schonkost

Beitrag von mariof »

M7_♂ hat geschrieben:
Do 2. Jun 2022, 12:14
Der Nutzen von Kurkuma darf bezweifelt werden.
Kurkuma reagiert zwar mit einigen Enzymen die für Entzündungen zuständig sind, aber Kurkuma reagiert mit allem, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist.

Zum Glück ist die Bioverfügbarkeit von Kurkuma so schlecht, dass es im menschlichen Körper kaum Schaden anrichten kann.
Siehe Video von MaiLab

https://m.youtube.com/watch?v=TjqhsbGUoJw

Die AOK schlägt einiges vor:

https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrun ... ensmittel/

Entzündungshemmende Lebensmittel Darm
Sauerkraut, Kimchi Kombucha Kefir

Entzündungshemmende Lebensmittel Haut
Zimt, Ingwer, Kurkuma, Tymian

Entzündungshemmende Lebensmittel Gelenke
Spinat Wallnüsse Fisch Knoblauch

Ich setze eher auf Magen-Leber-Darm-Schonkost.

Kartoffel, Ei, Nudel, Spinat, schwarzen Tee,
Apfelmus (auch als Saucengrundlage so ein wenig in die Asia süßsauer Richtung.Tipp von einer Leidensgenossin aus der Kur)

Mehl, das nicht Hochverarbeitung und mit unzähligen Zusatzstoffen behandelt wurde, macht bei mir kaum Probleme. Allerdings übertreibe ich es auch nicht in der Menge. Nudeln, Pfannkuchen, Hefegebäck (wenig Fett, wenig Zucker) wirken sich daher nicht negativ bei mir aus. Leider gibt es in meiner Nähe keinen Bäcker mit Hefeteig und Sauerteigprodukten mit langer Gehzeit. Dagegen gibt es eine türkische Piede-Bude und eine türkisch geführte italienische Pizza, die den Teig über Nacht gehen lässt. Ich muss da nur auf den Belag achten, doch ich finde ein paar Sachen, die ich mir mal außer Haus gönnen kann, ohne dass es hinterher Probleme gibt. 🚽🧻🧻

Haferflocken mit Zimt (spart Zucker) funktioniert gut.

Gut gekochtes Gemüse, u.a. rote Beete. Blattsalate.

Eis selber gemacht aus Tiefkühlbeeren, oder Tiefkühlobst und Joghurt mit etwas Zucker oder Honig.

Geflügel oder Fisch unverarbeitet gerne mit Reis.

Die halbfertigen Gnocchi haben sich bewährt, wenns mal sehr schnell gehen soll.

Quark mit gekochtem Obst.

Wegen chronische Durchfälle fällt bei mir aber einiges weg, was zu Blähungen führen könnte, daher ist es etwas einseitig.

Gruß M7

vielen Dank für die umfassenden und nützlichen Informationen und für den Link zum Artikel

Ps.: Noch was gefunden. An viele Infos hieraus erinnere ich mich noch aus den Vorlesungen aus der Kur

https://www.xbyx.de/magazin/entzuendung ... ensmittel/
Vielen Dank für die nützlichen Informationen und den Link zum Artikel. Es wird mir auf jeden Fall nützlich sein.
archzine.net

42
beginnt sich einzuleben
Beiträge: 12
Registriert: Sa 11. Apr 2020, 18:11

Re: Antientzündliche Ernährung = keine Schonkost

Beitrag von 42 »

M7_♂ hat geschrieben:
Do 2. Jun 2022, 12:14
Entzündungshemmende Lebensmittel Darm
Sauerkraut, Kimchi Kombucha Kefir
Solche probiotischen Lebensmittel finde ich persönlich auch extrem spannend. Es macht einfach so viel Sinn, dass das Mikrobiom im Darm eine große Rolle spielen dürfte und hier jeder Unterstützung durch Prä- und Probiotika wohl positive Effekte haben kann.

Allerdings habe ich während eines Schubs oft extra viel/schnell Durchfall, nachdem ich Buttermilch/Kimchi/Kombucha/Sauerkraut zu mir genommen habe. :D Da ist der Darm wohl überfordert und das Mikrobiom derart durcheinander, dass die förderliche Wirkung dieser Lebensmittel eher wie ein Tropfen auf einen heißen Stein ist.

Hat jemand Gedanken oder Forschung parat, wie man als CED-Patient seine Darmflora spezifisch aufbauen kann? Insbesondere wenn man bereits einige Antibiotika-Therapien hinter sich hat und man davon ausgehen muss, dass einige Darmbakterien im eigenen Darm schon lange ausgestorben sind und das Mikrobiom katastrophal aussieht.

Einen "Reset" zurück auf ein natürliches Mikrobiom wird es nicht geben, schließlich verändert sich das seit Geburt und auch durch Umwelteinflüsse der westlichen Zivilisation. In diesem Zusammenhang kommt mir höchstens eine Stuhltransplantation in den Sinn. Hat jemand bereits eine Stuhltransplantation hinter sich und im Anschluss Beobachtungen über die Entwicklung seines Mikrobioms bei CED-Patienten machen können? (Falls das ein Doktorand ließt, hierzu würde ich liebend gerne eine Forschungsarbeit lesen. :) )

Was das Thema Ernährung angeht:
- kann man durch intensiven Einsatz von Präbiotika den Probiotika eine hinreichend gute Nährstoffgrundlage bieten, um zu gedeihen?
- geht das mit prä- und probiotischen Lebensmitteln oder sind hier die Dosen zu gering, sodass man auf hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen müsste?

Antworten