MC: welche Ernährungsform denn nun?? vegan, AIP...?

Alles zum Thema Essen und Ernährungstherapie.
Kaja
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Re: MC: welche Ernährungsform denn nun?? vegan, AIP...?

Beitrag von Kaja »

Hallo Wase,

ich bin nun "kein Kind" -aber mich irritiert Deine Aussage:
Wase hat geschrieben:
Mi 1. Jul 2020, 22:19
,sind bei den Diätpatienten der CED ler,eindeutig milder geworden
Wie definiert ihr Diät?

Ich definiere für mich Diät = ohne Zucker, ohne Süßigkeiten (Schnuckzeug) oder Kuchen!

Dennoch geht es mir nicht besser und ich verliere die zugenommenen Kilos unter Kortison nicht, unter denen ich auch wirklich leide!

Daher die Frage an Dich: Hat Dein Kind durch Kortion zugenommen und ihr versucht nun eine Diät zur Gewichtsreduktion zu finden?

Welche Medikamente werden gegeben?

Oder ist Deine Intension sowie des Gastros = körperlicher Aufbau?

Wenn körperlicher Aufbau = welches Medikamentenregime?

Viele Grüße

Kaja

Wase
Dauergast
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Re: MC: welche Ernährungsform denn nun?? vegan, AIP...?

Beitrag von Wase »

Salü Zusammen,
Thema Diät.Diät heisst Lebensweise,Lebensform,Ernährungsweisen.Mit Weglassen hat eine Diät im eigentlichen Sinne nix zu tun.Man sucht nach der richtigen Ernährungsweise(Diät)bei bestimmten Erkrankungen.So wie bei der Erkrankung CED.
Nein,mein Kind nimmt und nahm zu keinem Zeitpunkt Medikamente.
Der Gastroproff.sagt,dass die richtige Ernährungsweise eine grosse Rolle spielt.
Einige Patienten (mittlerweil wohl allerhand) haben ihre Ernährung umgestellt und es zeigt sich ,dass deren Verläufe milder wurden.Durchweg!Deshalb soll mein Sohn auch nach dieser Ernährungsweise leben.Die Symptomatik wurde auch sehr schnell besser.
Modulen ist auch eine Ernährungsform.Nur mal am Rande.
Der Proff.sagte,dass die CED Ernährung noch in den Kinderschuhen steckt,da man bis vor kurzem dieser keinerlei Einfluss auf eine CED zugestand.
Das wird sich stark ändern in Zukunft.
Thema.Calprotectin
Einer hat z.B.400 und furchtbare Beschweden.Der nächste 2000 und merkt kaum was.
Warum das so ist,habe ich schon x mal gefragt und wabbelige Antworten erhalten.Aber jetzt hat er mir das erklärt.Ich kannte ihn vorher nicht.Die Ärztin hat ihn dazu geholt,ich war sicher zu anstrengend.
Der Wert soll ja der vorhandenen Entzündung gleich ziehen.
Aber ,dieses Leukozytenprotein addiert sich auf.Hat man von Speiseröhre bis Darmausgang überall verteilt Aphten z.B.,dann sind das lauter Kleinstentzündungen.Bei allen kommt das Leukozytenprotein dazu .Nun zerfällt es nicht und an jeder Aphte kommt Neues.Im Stuhl zum Schluss,ist dann sehr viel davon da,und Du hast nix bemerkt.
Berteilen sich also kleine Entzündungen ,geht der Calpro durch das Aufaddieren immer höher.Eine Entzündung an nur einer Stelle,die heftig auf nur einem Punkt ist,holt auch das Protein ins Geschehen .Aber eben nur dort .
Und während 30 mal 80 halt 2400 sind,so sind 1 mal 400 eben nur 400.
Die 400 auf einem Punkt merkt man die 80 auf einem Punkt nicht.
So,hat er es erklärt.Auch bei Colitis kann eine Verteilung (Die Fläche ist ja wesentlich kleiner als bei MC) trotzdem sehr viel ausmachen.
Aber echt unterschiedlich und viel möglich in Bezug aufs Calpro ist beim Crohn.
Calpro Crohn und Colitis darf man schon mal gar nicht vergleichen.Ist ja dann auch logisch.
Er sagte auch,dass Patienten mit sehr verteilten Kleinentzüneungen dadurch oft ein unauffälliges CRP haben.Die forcierte Entzündung auch das CRP steigen lässt.
Mir persönlich leuchtet das ein und ich habe Euch hier nur wieder gegeben,wie es mir von einem erfahrenem Gastro erklärt wurde.

Wase
Dauergast
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Re: MC: welche Ernährungsform denn nun?? vegan, AIP...?

Beitrag von Wase »

Ach und Blut verfälscht das Calpro auch extrem,aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Sorry,hab so schnell geschrieben.Daher kleine Tipfehler.Sorry dafür

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neptun
Inventar - wird täglich mit abgestaubt
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Re: MC: welche Ernährungsform denn nun?? vegan, AIP...?

Beitrag von neptun »

Hallo Wase,

danke für die Antwort.

Sicher ist der Calprotectinwert abhängig von Entzündungsausdehnung wie auch Entzündungsstärke.
Gleichwohl gibt es noch einige weitere Einflußfaktoren, die ich im Forum beschrieb.

Es gibt aber keine Studien, die die Auswirkungen der jeweiligen Einflußfaktoren in Bezug auf die Höhe der Calprotectinwerte qualifizieren und quantifizieren.

Außerdem erscheint mir, daß man in den letzten Jahren da kein großes Engagement an den Tag gelegt hat.

Das Beispiel für den mc erscheint mir ein seltener Fall nach meiner Erfahrung im Forum.

Blut am Stuhl als Ursache für verfälschte Ergebnisse, das war bisher kein Thema, bis Prof. Raedler es jetzt vor wenigen Wochen in den Ring der Erklärungen warf. Vielleicht wird es später noch mal eine Studie dazu geben, die den Einfluß beleuchtet.

LG Neptun

Kaja
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Re: MC: welche Ernährungsform denn nun?? vegan, AIP...?

Beitrag von Kaja »

Hallo Wase,

ich persönlich definiere für mich "Diät" mit "ABNEHMEN" - warum? Weil ich durch Kortison gut 15 kg mehr habe!!! Und diese nicht mit "Schnucke".

Ich lebe primär zuckerfrei. Mich macht kein Kuchen / Torten oder Süßigkeiten an. Mein Leben geht auch ohne Zucker oder mal ganz selten.

Ich nehme nicht ab und auch mein MC bessert sich nicht, obwohl ich mich primär sehr gut ernähre.

Ich war bei einer Ernährungsberaterin, weil ich abnehmen wollte und auch noch will. Diese Ärztin hat festgestellt, dass ich im Grunde sehr wenig esse! Und nicht nur zum Thema - sehr wenig - ich esse auch gut und ausgewogen!

Somit Fakt: ich ernähre mich gut - sogar spartanisch - bekomme meine Kilos nicht runter und ich soll mir bitte nicht die komplette Freude kulinarisch nehmen!!!

In der Reha hatte ich ebenfalls das Ereignis mit der Ernährungsberatung. Mein Ziel die Kilos durch Kortison zu verlieren. Die Reha war aber aufgrund von Tumorpatienten und auch Stoma-Patienten inkl. Chemo auf "Kostaufbau" spezialisiert. Ich hatte gehofft auf xy Kalorien pro Tag gesetzt zu werden. Leider ging dies für mich nach hinten los. Aber die Küche war sehr kooperativ und ist meinen Menü-Zusammenstellungen gefolgt :-)

Ich selber habe keine Intoleranzen (oder bislang nicht bemerkt) was Milch, Eiweiß oder Weizen betrifft. Wurden bei Euch Intoleranzen mal überprüft?

Meinen Körper mit meiner MC ist es wirklich sowas von egal, wie ich mich ernähre: x-Tage Möhrensuppe, Salatteller, Fleisch etc. es hat keine Auswirkungen positiv oder negativ bei mir.

Dies zeigt mir immer wieder: Autoimmunerkrankung. -> nicht durch Ernährung zu regulieren!

Studien zur Ernährung sind mir ebenfalls nicht bekannt.

Vielleicht hilft es Dir, Dich grundsätzlich mal zum Thema "Autoimmunerkrankungen" zu informieren.

Hierzu zählen z.B.

https://www.gesundheit.gv.at/krankheite ... krankungen

https://flexikon.doccheck.com/de/Autoimmunerkrankung

Und diese Erkrankungen soll - kann man über die Ernährung steuern???

Viele Grüße

Kaja

Wase
Dauergast
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Re: MC: welche Ernährungsform denn nun?? vegan, AIP...?

Beitrag von Wase »

Ich habe so viel über AIK gelesen,Monatelang...Du kannst die Krankheit nicht steuern,aber Du kannst Symptome lindern bzw,einen angegriffenen,entzündlichen Darm ENTLASTEN.Das geht nicht mit dem was uns die LebensmittelINDUSTRIE anbietet.
Intoleranzen sind übrigens die höchste Form von Sensiblitäten.
Tests sind immer erst auf Intoleranzen,nicht auf Sensibel
Ich bin nicht laktoseintolerant,aber laktosesensibel.
Sobald ich Milch trinke, Joghurt oder andere Milchprodukte esse,stosse ich permanent auf.Kein Test wird mir sagen,ich bin intolerant.Aber wie sensibel ich darauf reagiere ,merke ich.Irgendwann,wirds dann Intoleranz.Wenn es zu spät ist....
Antientzündliche Ernährung ist ein Faktor bei CED.
In Deinem Fall Kaja,lies mal über Zytokine.Viell.findest Du da Antwort.
Schliesslich hast Du eine chronische Entzündung und da sind inflammatorische Botenstoffe absolut ein Thema.
Ganz andere Frage,warum entwickeln sich AIKrankheiten in den industriell so gut entwickelten,reichen Ländern wesentlich!!!!stärker???

Kaja
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Re: MC: welche Ernährungsform denn nun?? vegan, AIP...?

Beitrag von Kaja »

Hallo Wase,

ich verstehe Deinen Beitrag nicht:

Ganz andere Frage,warum entwickeln sich AIKrankheiten in den industriell so gut entwickelten,reichen Ländern wesentlich!!!!stärker???"

- was sind Alkrankheiten?

- und was meinst Du mit: "in den industriell so gut entwickelten,reichen Ländern wesentlich!!!!stärker???""

Wie ist die Definition mit "gut entwickelten und reichen Ländern" als wesentlich? Du würde ich doch mal sagen, hier geht es um Menschen mit sehr bewußter Ernährung.

Was meinst Du mit "stärker"?

Bitte erläutere doch mal aus Deiner Sicht die sogn. gesunde Ernährung von der wir CED´ler positiv profifieren.

Bitte auch mit Studien, welche anachvollziehbar sind, angemeldet unter allen klinischen Kriterien & Ethikkommisionen sowie auch mit der Implementierung der AWMF Leitlienien,

Danke für Deine Antwort und die wissenschaftlichen Links.

Viele Grüße

Kaja

Michael8000
hat sich häuslich eingerichtet
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Re: MC: welche Ernährungsform denn nun?? vegan, AIP...?

Beitrag von Michael8000 »

Hallo,

- was sind Alkrankheiten?

Autoimmunkrankheiten.


- und was meinst Du mit: "in den industriell so gut entwickelten,reichen Ländern wesentlich!!!!stärker???""

Siehe Erdkundeunterricht: industriell so gut entwickelten,reichen Ländern: z.B. EU, USA.

-Wie ist die Definition mit "gut entwickelten und reichen Ländern" als wesentlich? Du würde ich doch mal sagen, hier geht es um Menschen mit sehr bewußter Ernährung.-

-Was meinst Du mit "stärker"?-

"Auch die Tatsache, dass in den letzten Jahrzehnten zunehmend Autoimmunerkrankungen in den westlichen, neuerdings aber auch in Dritte-Welt-Ländern zu beobachten sind, könnte durch den Lebensstil mit salzhaltiger Kost – zumindest partiell – erklärt werden. Mehrere Studien widmeten sich in den letzten Monaten diesem Thema.

In einer aktuellen Studie [1] wurde das Verhalten von Makrophagen in Abhängigkeit von der Salzkonzentration untersucht, und zwar an Mäusen, bei denen eine experimentelle autoimmune Enzephalomyelitis (EAE) induziert wurde. Dabei war eine salzreiche Diät mit einer stärkeren Aktivierung von Makrophagen, aber auch mit einer deutlich verstärkten Infiltration von Makrophagen in das zentrale Nervensystem assoziiert, was jeweils die Erkrankungsprogredienz verstärkte." Prof. Dr. med. V. Limmroth


-Bitte erläutere doch mal aus Deiner Sicht die sogn. gesunde Ernährung von der wir CED´ler positiv profifieren.-

Siehe Massnahmen der Reha Kliniken, Prof., Diätassistenten etc. Warum gibt es überhaupt noch Rehakliniken für CED'ler. Ist doch sinnlos, oder?


-Meinen Körper mit meiner MC ist es wirklich sowas von egal, wie ich mich ernähre: x-Tage Möhrensuppe, Salatteller, Fleisch etc. es hat keine Auswirkungen positiv oder negativ bei mir.
Dies zeigt mir immer wieder: Autoimmunerkrankung. -> nicht durch Ernährung zu regulieren!-

Esse 4 Wochen lang nur Fleisch oder nur Nüsse (Mandeln: 14 g Ballaststoffe pro 100 g) und sehe, ob das deinen Darm beeinflusst. Dein Körper bildet nicht den Idealzustand wider. Daher kann der Sohn von HappyV mit deinen Erfahrungen nichts anfangen.

Warum wirkt Cortison (Schulmedizin) bei einigen Patienten nicht?
Bitte auch mit Studien, welche anachvollziehbar sind, angemeldet unter allen klinischen Kriterien & Ethikkommisionen sowie auch mit der Implementierung der AWMF Leitlienien,

Danke für Deine Antwort und die wissenschaftlichen Links.


LG
Michael
Weiterhin empfehle ich professionelle Hilfe sowie die jeweils gültige Fassung der S3 Richtlinie zu CU/MC.

Paulamama
ist öfter hier
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Re: MC: welche Ernährungsform denn nun?? vegan, AIP...?

Beitrag von Paulamama »

Hallo Wase,
die Sache mit dem Calprotectin, die du hier beschreibst, war und ist mir auch ein Rätsel. Die Erklärung des Gastrologoen klingt für mich logisch. Meine Tochter 15 hat MC und PSC und wurde im März von MTX auf Adalimumbab umgestellt. Seitdem geht es ihr richtig gut. Sie ist sportlich wieder aktiv und joggt ihre 5km. Macht ihren Mopedführerschein usw. Das erste Mal seit zwei Jahren, dass wir aufatmen. Heute kam ein Anruf aus dem Krankenhaus. Bei der letzten Untersuchung vor knapp 4 Wochen lag der Calprotectinwert bei 3000. So hoch war er nicht mal als sie 10 mal Durchfall am Tag hatte.
Mein Kind hat seit Anfang April keinerlei Symptome. Alle Blutwerte sind ok und es ist seit dem Tag der Stuhlprobe also seit fast 4 Wochen nicht ein Symptom aufgetreten. Trotzdem ist dieser Wert so unglaublich hoch. Für einen mütterlichen Panikanfall hat das wieder gereicht. Jetzt geben wir eine neue Probe ab und hoffen auf das Beste. Paula hat übrigens nach Modulen immer ein neues LM nach dem anderen eingeführt. Sie isst grundsätzlich gern und hat auch während der Schübe nie das Essen verweigert. Im Moment isst sie gern Salat, verträgt auch Joghurt. Es dürfen auch mal Pommes und Nuggets sein, wobei ich versuche so wenig wie möglich Fertigprodukte zu kaufen und sehr viel Bio und frisch zu kochen. Dinkel und Rohrohrzucker. Alles eben in Maßen.
Unterm Strich stelle ich fest, dass es Paula besser geht, wenn sie isst, worauf sie Appetit hat, achtet aber auf ausgewogen und gesund. Wenn sie wirklich mal über die Stränge schlägt, gleicht sie das wieder aus. Sie musste immer auf ihr Gewicht achten, weil sie seit Schulbeginn eher zu schwer war. Nun muss sie das aus anderen Gründen noch intensiver tun. Der Kopf spielt aber auch eine große Rolle. Ich denke, wenn man sich mit seiner Ernährung auch vom Kopf her wohlfühlt, hat das großen Einfluss.
Dieser wahnsinnig hohe Wert macht mir gerade große Sorgen, aber das war vor 4 Wochen und passiert ist seitdem nichts. Ich kann also wiedermal nur abwarten und hoffen...
LG Kerstin

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Dannilein
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Re: MC: welche Ernährungsform denn nun?? vegan, AIP...?

Beitrag von Dannilein »

Ich hatte auch schon so hohe Werte und kaum Symptome.
War völlig geschockt, als mein Arzt mich anrief damals.

Deine Tochter erhält ja eine Therapie unter der es ihr wohl gut geht gerade. Würde Ruhe bewahren und den nächsten Wert abwarten.

Panik hilft ja nun auch nicht und manchmal kann sowas auch dauern.

Drücke euch fest die Daumen, das die nächste Probe eine deutliche Minderung zeigt.

Lg Danni

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