Muskelzuckungen als Nebenwirkung von Medikamenten?

Über die sonstigen medizinischen Probleme.
bodenturnen
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Re: Muskelzuckungen als Nebenwirkung von Medikamenten?

Beitrag von bodenturnen »

Ich würde die Empfehlen Dr. Mark Stettner von der Uni-Klinik Essen direkt anzuschreiben per Mail. I.d.R. antwortete er schnell. Er ist einiger der wenigen Experten in D auf diesem Gebiet der auch Behandlungen durchführt. Außerdem hat die UK Essen ein neuartiges Diagnostik-Gerät für die SFN. Ich kann dir aus eigener Erfahrung nur raten schnell zu handeln bevor sich die SFN dauerhaft manifestiert.

Kontakt Stettner:

https://neurologie.uk-essen.de/team/

Mehr Infos:

https://www.rheuma-liga.de/unser-einsat ... zforschung

Grüntee
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Re: Muskelzuckungen als Nebenwirkung von Medikamenten?

Beitrag von Grüntee »

Hallo bodenturnen,

vielen Dank für deinen Hinweis. Allerdings hört es sich für mich so an, dass die SFN in Zusammenhang mit Entzündungen auftritt und die Entzündung in meinem Darm ist so gut wie gar nicht mehr vorhanden. Oder tritt das unabhängig von der Stärke der Entzündung im Darm auf? Ich habe davon nie gehört und die Informationen im Internet sind eher spärlich... Wenn es das sein sollte, wundert mich nur, dass das erst vor ein paar Wochen aufgetreten ist, wo die Entzündung schon abgeklungen ist. Davor hatte ich nie solche Beschwerden...

Leider hat mich meine Hausärztin direkt in die Ecke der psychosomatischen Beschwerden gesteckt und mir Psychopharmaka verschrieben (die ich nicht nehme, weil ich die nicht brauche und das auch weiß). Deshalb wird es wohl schwierig, sie noch mal auf eine weitere Überweisung zum Neurologen anzusprechen. Kann ein Gastroenterologe wohl auch Überweisungen ausstellen?

LG Grüntee

bodenturnen
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Re: Muskelzuckungen als Nebenwirkung von Medikamenten?

Beitrag von bodenturnen »

Es tritt unabhängig von der Stärke der Entzündung auf. Ich habe auch kein merkbares Entzündungsgeschehen und eigentlich eine sehr milde Verlaufsform der CU.

Wie sagt, ein niedergelassener Neurologen wird dir nicht helfen können, er kann es nicht diagnostizieren. Die Standard-Untersuchungen wie EMG, NLG und so weiter welche er durchführen kann bleiben unauffällig. Eine Hautstanzbiopsie zur Erfassung der intraepidermalen Nervenfaserdichte durch ein neuropathologisches Labor ist notwendig. Daher solltest du in ein Spezialzentrum gehen. Wie beispielsweise die Ambulanz der Uniklinik Essen. Ich würde einfach vorab einen Termin dort machen, und dann dem Haus-Arzt sagen, dass dir beispielsweise der Gastroenterologe geraten hätte, dich in einer neurologischen Klinik Vorzustellen da der Verdacht auf SFN besteht. Eine Überweisung zu bekommen sollte aber doch kein Problem sein. Kann man doch normalerweise einfach bei den Damen der Anmeldung bestellen und abholen.

Alle Betroffene werden zunächst die in psychische Ecke gestellt, da das Themenfeld ganz neu ist. Daher findest du auch so gut wie keine korrekten deutschsprachigen Informationen im Internet. Dr. Oaklander von der Havard-Univ. ist weltweit führend und hat gute Informationen veröffentlicht.

Du kannst dich auch bei Celltrend informieren, einige Betroffene haben die spezifischen Auto-Antikörper:

https://www.celltrend.de/pots-cfs-me-crps/

Zitat von der Seite:

„Small Fiber Neuropathie (SFN) Diagnostik
Small Fiber Neuropathie (SFN) ist ein Subtyp der Neuropathie, die durch eine selektive Beteiligung von nichtmyelinisierten oder dünnmyelinisierten sensorischen Fasern gekennzeichnet ist. Seine Pathogenese umfasst eine breite Palette von immunvermittelten, metabolischen, toxischen, erblichen und genetischen Störungen. SFN wurde in Zusammenhang mit Sjögren-Syndrom, Zöliakie, systemischem Lupus Erythematodes, rheumatoider Arthritis, Diabetes Mellitus Typ 1, entzündlicher Darmerkrankung, Sarkoidose und paraneoplastischen Syndrom beschrieben. Einige Daten vermuten auch eine Assoziation mit Hashimoto-Thyreoiditis. Klinische Symptome der SFN können sich sowohl als isolierte sensorische Störungenals auch isolierte autonome Störungen manifestieren.

Intravenöse Immunglobulintherapie (IVIG) zeigte einen signifikanten Effekten bei der Behandlung von Patienten mit autoimmun vermittelter SFN in zwei großen retrospektiven Studien mit vergleichbaren Ansprechraten (77% und 83% der Patienten).

Auto-Antikörper gegen Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptor-3 (FGFR3-IgG) und TriSulfatHeparinDiSaccharid (TSHDS-IgM) sind bei SFN erhöht. In einer klinischen Studie wird derzeit die Wirksamkeit von IVIG Gabe bei FGFR3-Ab und TSHDS-Ab positiven Patienten untersucht.“

Grüntee
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Re: Muskelzuckungen als Nebenwirkung von Medikamenten?

Beitrag von Grüntee »

Hallo bodenturnen,

vielen Dank für deine Hinweise. Ich denke, ich werde der Sache mal nachgehen. Ist ein guter Ansatzpunkt, auf den viele Ärzte wohl nicht kommen...

Wie bist du denn bei dir darauf gekommen, wenn ich fragen darf?

LG Grüntee

bodenturnen
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Re: Muskelzuckungen als Nebenwirkung von Medikamenten?

Beitrag von bodenturnen »

Ich bin mit den Missempfindungen in die Notaufnahme gegangen. Glücklicherweise bin ich dort an einen Neurologen gelangt, welcher sich mit SFN auskannte, den Bezug zur CU erkannte mich sofort stationär aufgenommen hat und eine Hautbiopsie durchgeführt hat. Ich habe mittlerweile Kontakt zu vielen andren Betroffen, daher kann ich leider sagen, dass dies die absolute Ausnahme ist. Fast alle wurden jahrelang zu unrecht in die psychische Ecke gestellt aufgrund Unwissenheit der niedergelassen Neurologen sowie Gastroenterologen.

Grüntee
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Re: Muskelzuckungen als Nebenwirkung von Medikamenten?

Beitrag von Grüntee »

Auch, wenn ich nicht weiß, ob ich davon betroffen bin, danke ich dir dafür, dass du hier darauf aufmerksam machst. Wer weiß, wie viele davon betroffen sind und das nicht wissen. Solche Symptome sind schon quälend und in die psychosomatische Ecke geschoben zu werden lässt einen sich hilflos fühlen...

Matrix
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Re: Muskelzuckungen als Nebenwirkung von Medikamenten?

Beitrag von Matrix »

Hallo,

ich ,23 , habe seit ca. 1 Monat Muskelzuckungen ( mittlererweile an allen Gliedmaßen) dazu kommt eine Schwere in den Gliedmaßen.
Die Zuckungen und die Schwere nehmen nach Bewegung zu .
Der Neurologe hat die Reflexe überprüft und die Nervenleitgeschwindigkeit - alles unauffällig.
Ein EMG soll folgen .
Was wurde bei euch noch gemacht ? Hörten die Beschwerden mal auf ?

bodenturnen
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Re: Muskelzuckungen als Nebenwirkung von Medikamenten?

Beitrag von bodenturnen »

Bei mir das volle Programm MRT, Liquor, ENG, NLG, Hauptbiopsie etc. Leider hören die Muskelzuckungen bei mir nicht auf.

Was für eine Grunderkrankung hast du und welche Medikamente nimmst du?

Matrix
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Re: Muskelzuckungen als Nebenwirkung von Medikamenten?

Beitrag von Matrix »

Ich habe eine CU und nehme Remicade und Mezavant beides aber schon seit ca.7 Jahren

Leinelchi
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Re: Muskelzuckungen als Nebenwirkung von Medikamenten?

Beitrag von Leinelchi »

Hallo,

mein Gastro hat mir Remicade nicht empfohlen, da ich immer wieder unter starkem Grippeln der Fußsohlen leide. Neurologisch konnte nichts gefunden werden. Zweimal sackten die Füße schon weg und ich bin übel gestürzt. Daher bekam ich jetzt die Empfehlung für Stelara. Vielleicht hat das Zucken bei Dir eventuell auch mit dem Medikament zu tun.

Alles Gute
Leinelchi

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