Wie weiter verfahren, rekto-vaginale Fistel?

Über die sonstigen medizinischen Probleme.
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Lillybelle
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Wie weiter verfahren, rekto-vaginale Fistel?

Beitrag von Lillybelle »

Hallo, zuerst einmal möchte ich mich entschuldigen. Ich hatte im Sommer hier schon einmal gepostet, nachdem bei mir Fisteln festgestellt wurden. Die ersten Antworten haben mich dann aber so schockiert, dass ich aus Eigenschutz nicht mehr hier rein geschaut habe. Es war eine schwere Zeit für mich.

In der Zwischenzeit ist einiges passiert. Ich hatte eine Darmspiegelung, bei der der Verdacht auf Morbus Crohn sich nicht bestätigt hat. Die Fisteln sind wahrscheinlich durch eine nicht verheilte Entzündung nach einer OP eines bartholinischen Abzesses entstanden.

Ende Oktober war ich in München im Neuperlacher Krankenhaus. Dort sollte eigentlich die rektovaginale Fistel operiert werden. Nun wurde aber während der OP doch noch ein Fistelsystem entdeckt und dieses erstmal saniert. Die rekto-vaginale Fistel wurde wieder mit Fadendrainage versorgt und sollte erst nach einigen Wochen operiert werden.

Die Zeit nach der OP war die Hölle. Schlimmste Schmerzen wegen unzureichender Schmerzmittelgabe, 6 Tage nichts gegessen (Nahrung per Infusion nicht vertragen), Stuhlabgänge usw. Mittlerweile geht es so einigermaßen, ich war bei diversen Nachsorgeuntersuchungen, wo alles okay war. Immer noch habe ich nach dem Stuhlgang Stuhlschmieren, muss also immer noch ausduschen. Ich weiß nicht, ob das noch besser wird.

Für mich kommt nun eine erneute OP am Schließmuskel nicht in Frage. Laut Ärzten kann die Fadendrainage auch verbleiben. Ich hätte natürlich trotzdem gerne mal mit dem Thema abgeschlossen.

Nun habe ich mich nach Alternativen umgesehen und einige Kliniken und Praxen wegen der Laser-Methode angeschrieben. Einige schrieben, dass das möglich wäre. Nun weiß ich nicht, nach welchen Kriterien ich einen Arzt aussuchen soll? Da alle weiter weg liegen, muss ich immer Fahrzeit auf mich nehmen. Meine „Favoriten“ wären zum Einen das Marienhospital in Witten, u. a. weil dort die Kosten von der Kasse übernommen werden würden. Zum anderen das EBZ Köln, weil ich hier gelesen habe, dass das wohl gut sein soll. Dort muss ich allerdings alles selbst bezahlen (mind. 3600 Euro).

Jetzt ist die Frage, ob ich so eine OP überhaupt wagen soll? Ich habe Angst, dass es dadurch wieder schlimmer wird anstatt besser. Was ist, wenn die OP nicht gelingt? Und: Hat jemand Erfahrung mit den beiden Klinken bzw. Praxen oder noch andere Empfehlungen?

Sunnys
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Re: Wie weiter verfahren, rekto-vaginale Fistel?

Beitrag von Sunnys »

Hallo Lillybelle,

ich glaube, wir hatten im Sommer schon mal Kontakt. Entschuldige, wenn ich dich damals verschreckt habe. :-( Was für eine OP wurde in Neuperlach bei dir gemacht?
Ich habe auch manchmal noch Stuhlschmieren. Ist nervig, aber ich empfinde es nicht als gravierend. Sicherlich ist das bei jedem Betroffenen aber anders.

Wünsche dir alles Gute!

Lillybelle
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Re: Wie weiter verfahren, rekto-vaginale Fistel?

Beitrag von Lillybelle »

Hallo Sunnys,

danke für deine Antwort. Es wurde ein Fistelsystem saniert. Wenn ich das richtig verstanden habe, lag das alles am Damm, aber es wurde auch in den Schließmuskel geschnitten. Leider waren die Ärzte echt schlecht im Erklären und ich war teils so fertig, dass ich nicht genau nachfragen konnte. Es ist jetzt aber nur noch die rekto-vaginale Fistel übrig (außer es hat sich was neues gebildet). Die Ärzte meinten aber, es ist sehr unwahrscheinlich, dass da noch was aufgeht. Und da ich kein MC habe, stehen die Chancen gut, dass sich nichts neues bildet.

LG

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neptun
Inventar - wird täglich mit abgestaubt
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Re: Wie weiter verfahren, rekto-vaginale Fistel?

Beitrag von neptun »

Hallo Lilly,

es tut mir leid, daß Du nun auch schon schlechte Erfahrungen machen mußtest.
Und Angst bei dem Thema haben bestimmt alle Betroffenen.
Sicher sollten die Beiträge dies nicht vertiefen, aber Aufklärung ist nun mal die beste Therapie gegen Angst, weil man dann doch eher weiß, mit was man rechnen muß. Ungewißheit ist eigentlich immer das schlimmste.

Nun hat man Dir eine Erklärung für die Fisteln geliefert. Hat man Dir dazu auch eine Literatur zum Nachlesen geliefert?
Ich konnte dazu nichts finden.
Und dann soll die OP oder der Abszess ursächlich sein für gleich zwei Fisteln, den Fuchsbau und die rektovaginale Fistel?


Hat man bei Dir zwischenzeitlich denn mal ein MRT-Sellink oder eine Endosonografie gemacht?
Es kann doch nicht sein, daß man während der OP an einer Fistel plötzlich und dann erst den Fistelbau entdeckt und umschwenkt und den operiert.

So etwas bedeutet und erfordert doch Vorbereitung und Aufklärung Deiner Person.
Vorbereitung, in welcher Art, nach welcher Methode man solch kompliziertes Fistelsystem angeht und beseitigt, Aufklärung Deiner Person über den Umfang, die Risiken, z.B. Schädigung des Schließmuskels.
Nur so kannst Du doch abwägen und eine Entscheidung treffen.

Ich denke, diese Untersuchungen (MRT-Sellink und Endosonografie) sind unbedingt erforderlich in Deiner Situation und zur Klärung des Sachverhaltes.
Dann wäre der Verlauf der Fisteln geklärt, was wiederum auch diagnostisch hilfreich wäre.
Denn die Begründung kann ich nicht nachvollziehen.
So sehe ich Dich nicht in guten Händen.

Prof. Kroesen und Prof. Jehle mit ihren Teams erscheinen mir sehr kompetent.
Ich schrieb Dir ja, Du hast zwei besonders komplizierte Fisteln, die die besten ihres Faches erfordern.

LG Neptun
PS: Du hast den Kolobefund in Kopie?

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