Hallo zusammen, hat jemand Erfahrungen damit gemacht, orales Vancomycin als Therapie bei PSC einzusetzen? In den USA, aber nicht nur dort, scheint es Ärzte zu geben, die PSCler (vor allem Kinder) damit auch dauerhaft behandeln.
In deutschsprachigen Quellen finde ich dazu jedoch nahezu nichts. Bin für jeden Hinweis dankbar.
Vancomycin bei PSC
Re: Vancomycin bei PSC
Schau mal bei Facebook rein. Dort gibt es eine Gruppe "PSC". Dort wird sich regelmäßig über Vancomycin ausgetauscht. Scheint vielen zu helfen...PSC-olé hat geschrieben: ↑Mo 14. Jan 2019, 20:59Hallo zusammen, hat jemand Erfahrungen damit gemacht, orales Vancomycin als Therapie bei PSC einzusetzen? In den USA, aber nicht nur dort, scheint es Ärzte zu geben, die PSCler (vor allem Kinder) damit auch dauerhaft behandeln.
In deutschsprachigen Quellen finde ich dazu jedoch nahezu nichts. Bin für jeden Hinweis dankbar.
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beadiereisende
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Re: Vancomycin bei PSC
Hallo,
Vancomycin wird vor allem bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt. In der Leitlinie autoimmune Lebererkrankungen (Leitlinie autoimmune Lebererkrankungen,online unter https://www.dgvs.de/wp-content/uploads/ ... 201711.pdf, S. 1172, entspricht S. 38 der pdf-Datei) heißt es dazu:
Eine Empfehlung zur antibiotischen Therapie außerhalb der bakteriellen Cholangitis kann derzeit nicht gegeben werden. Orale Vancomycingabe (50 mg/kg KG) hat bei Kindern mit PSC und begleitender CED zu einer signifikanten Verbesserung der Laborparameter geführt. Die Therapie wurde bis zur Normalisierung der Laborparameter bzw. bis keine weitere Verbesserung der Leberwerte auftrat gegeben. 4 Patienten erhielten mehrere kurze Therapiezyklen über einen Zeitraum von 4½ Jahren, während 4 Patienten eine kontinuierliche Therapie über 30-118 Monate erhielten. Die Therapieeffekte waren bei Patienten ohne Leberzirrhose (10 Fälle) deutlicher ausgeprägt als bei Patienten mit Zirrhose. Eine randomisierte Studie an 35 erwachsenen Patienten mit PSC verglich die viermal tägliche Gabe von Vancomycin 125 mg bzw. 250 mg mit einer dreimal täglichen Gabe von Metronidazol in einer Dosierung von 250 mg bzw. 500 mg. Insgesamt wurden 35 Patienten auf diese 4 Therapiearme randomisiert und für 12 Wochen behandelt. 6 Patienten (4 im Metronidazolarm, 2 im Vancomycinarm) brachen die Studie vorzeitig aufgrund von Nebenwirkungen ab. Als primärer Endpunkt war ein signifikanter
Abfall der AP nach 12 Wochen definiert worden. Sowohl die niedrig- als auch die hochdosierte Gabe von Vancomycin führte zu einem Abfall der AP-Werte um durchschnittlich 40 %. In der niedrigdosierten Metronidazolgruppe fanden sich ein Abfall der Bilirubinwerte, eine Verbesserung des MRS sowie eine Reduktion des Pruritus (Juckreiz). Der primäre Endpunkt wurde jedoch in keiner der beiden Metronidazolarme erreicht.
Die Aktualisierung der Leitlinie steht an, es zeichnet sich aber nicht ab, das Vancomycin deutlich stärker als bisher empfohlen wird, da ein hoher Antibiotika-Einsatz auch wegen der Bildung von Resistenzen insgesamt kritisch gesehen wird.
Viele Grüße
Susanne
Vancomycin wird vor allem bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt. In der Leitlinie autoimmune Lebererkrankungen (Leitlinie autoimmune Lebererkrankungen,online unter https://www.dgvs.de/wp-content/uploads/ ... 201711.pdf, S. 1172, entspricht S. 38 der pdf-Datei) heißt es dazu:
Eine Empfehlung zur antibiotischen Therapie außerhalb der bakteriellen Cholangitis kann derzeit nicht gegeben werden. Orale Vancomycingabe (50 mg/kg KG) hat bei Kindern mit PSC und begleitender CED zu einer signifikanten Verbesserung der Laborparameter geführt. Die Therapie wurde bis zur Normalisierung der Laborparameter bzw. bis keine weitere Verbesserung der Leberwerte auftrat gegeben. 4 Patienten erhielten mehrere kurze Therapiezyklen über einen Zeitraum von 4½ Jahren, während 4 Patienten eine kontinuierliche Therapie über 30-118 Monate erhielten. Die Therapieeffekte waren bei Patienten ohne Leberzirrhose (10 Fälle) deutlicher ausgeprägt als bei Patienten mit Zirrhose. Eine randomisierte Studie an 35 erwachsenen Patienten mit PSC verglich die viermal tägliche Gabe von Vancomycin 125 mg bzw. 250 mg mit einer dreimal täglichen Gabe von Metronidazol in einer Dosierung von 250 mg bzw. 500 mg. Insgesamt wurden 35 Patienten auf diese 4 Therapiearme randomisiert und für 12 Wochen behandelt. 6 Patienten (4 im Metronidazolarm, 2 im Vancomycinarm) brachen die Studie vorzeitig aufgrund von Nebenwirkungen ab. Als primärer Endpunkt war ein signifikanter
Abfall der AP nach 12 Wochen definiert worden. Sowohl die niedrig- als auch die hochdosierte Gabe von Vancomycin führte zu einem Abfall der AP-Werte um durchschnittlich 40 %. In der niedrigdosierten Metronidazolgruppe fanden sich ein Abfall der Bilirubinwerte, eine Verbesserung des MRS sowie eine Reduktion des Pruritus (Juckreiz). Der primäre Endpunkt wurde jedoch in keiner der beiden Metronidazolarme erreicht.
Die Aktualisierung der Leitlinie steht an, es zeichnet sich aber nicht ab, das Vancomycin deutlich stärker als bisher empfohlen wird, da ein hoher Antibiotika-Einsatz auch wegen der Bildung von Resistenzen insgesamt kritisch gesehen wird.
Viele Grüße
Susanne
Re: Vancomycin bei PSC
….zudem ist Vancomycin ein Reserve-Antibiotikum das nur bei strenger Indikation eingesetzt werden soll, eben u.a. wegen der zunehmenden Resistenzen.Susanne schreibt:
es zeichnet sich aber nicht ab, das Vancomycin deutlich stärker als bisher empfohlen wird, da ein hoher Antibiotika-Einsatz auch wegen der Bildung von Resistenzen insgesamt kritisch gesehen wird.
Re: Vancomycin bei PSC
Zum OT "Vanco": Ein Kollege aus dem Forum hat sich auch tierisch aufgeregt, dass ich das nur wegen positivem Clostrieden Difficile Nachweis im Stuhl genommen (also verschrieben bekommen) habe (10 Tage). Da ich das mit dem Reserve-AB erst nach Beginn gelesen hatte, konnte ich es auch nicht mehr absetzen. Hatte es nicht so gut vertragen, was auch immer ich habe, wurde unter Vanco (oder der Boosterimpfung) schlimmer. Nach Absetzen gingen die Symptome wieder weg.