Tante Ju hat geschrieben:Hallo zusammen.
Hab seit 94 Colitis Ulcerosa mit allen Höhen und Tiefen.bei der letzten Darmspiegelung wurde Darmkrebs entdeckt,soll jetzt auch ein Pouch bekommen.
Hab Jetzt hier schon einiges gelesen das das ein Schwerer Eingriff ist....
Bekommt man da vorübergehend nennt künstlichen Darmausgang oder hab ich das falsch gelesen mit dem stoma?
Artz vor Gespräch hab ich nächste Woche.
Bin ziemlich nervös...
LG
Tante Ju
Hallo Tante Ju,
ich habe seit 12 Jahren CU und seit ca, 7 Jahren einen Pouch. Ich war medikamentös "durch" und der Darm auch …
Die Anlage eines Pouch erfolgt in den meisten Fällen in 3 OPs. Bei der ersten OP wird der Dickdarm entnomen und ein Stoma angelegt.
Dieses Stoma ist endständig (es hat nur eine Öffnung). Bei der zweiten OP wird der Pouch angelegt und das Stoma neu angelegt.
Dann ist das Stoma "doppelläufig" (Der Darm wird "geknickt" und es gibt zwei kleine Öffnungen.) Bei der dritten OP wird das Stoma
zurückverlegt, also nur die Öffnung im Knick geschlossen und dann natürlich noch wieder unter die Bauchdecke. Die dritte OP
ist somit körperlich die einfachste von den drei OPs.
In manchen Fällen wird die OP auch auf zweimal durchgeführt. Dann wird bei der ersten OP gleich der Pouch angelegt und nach
dem Verheilen nur noch das Stoma zurückverlegt.
Bei mir wurde auf 3x operiert.
Beim Stoma ist es wichtig, dass vorher mal getestet wird wo das am Bauch am Besten sitzt. Vielleicht gibt es ja eine Stoma-Schwester
vor Ort mit der du mal sprechen kannst? Ich glaube sogar es wäre am Besten, wenn man mal eine Platte klebt und mal eine Zeit damit
verbringt. Einfach um zu sehen wie das sitzt. Das Material für das Stoma kann man von einem Sanitätshaus beziehen oder von einem
Homecare-Unternehmen. Ich hatte eine sehr nette Beraterin von einem Homecare-Unternehmen.
Obwohl ich das wusste, dass ich nach der OP ein Stoma habe, war ich trotzdem etwas geschockt. Auch nach der zweiten OP.
Denke das ist ein Typsache. Ich bin halt so. Aber mit dem Stoma kann man gut leben. Eine Zeit in der man nicht ständig nach dem
nächsten WC Ausschau hält.
Nach der Rückverlegung und "in Betriebnahme" des Pouches kann es zu Kontinenzstörungen kommen. Zu mir wurde gesagt, dass es
bis zu einem Jahr dauern kann. Ich hatte Glück und von Anfang an keine Probleme. Allerdings komme ich nicht ohne Medikamente
klar.
Je nachdem wie es dir körperlich geht, kannst du während der Stomazeit Beckenbodengymnastik machen. Ich habe damals einen
Kurs besucht und der Kursleiterin auch gesagt warum ich da bin. Ich habe die Übungen dann teilweise etwas anders durchgeführt
als die anderen Teilnehmerinnen.
Ich bin auch immer mal wieder im Chat da (gerade eher unregelmäßig). Eher am Abend.
Wünsche dir alles Gute.