Rückenprobleme durch CU?

[angie0408]

Hallo, ich hätte mal wieder eine Frage nach euren Erfahrungen:
Habt ihr schon mal bemerkt, dass ihr durch die CU mehr Rückenprobleme, insbesondere Steifheit bekommen habt? Ich bin total unbeweglich geworden im Rücken.
Außerdem: könnte eine Massage und Physiotherapie am unteren Rücken (z.B. am Ileosakralgelenk) einen Schub aauslösen, da dies den Darm reizt?
LG Angie

[Uwe7]

Hallo Angie,

Habt ihr schon mal bemerkt, dass ihr durch die CU mehr Rückenprobleme, insbesondere Steifheit bekommen habt? Ich bin total unbeweglich geworden im Rücken.

ich weiß nicht, ob meine Rückenprobleme durch die CU entstanden sind - aber ich habe ziemlich zeitgleich, nämlich in 11/1981 eine Bandscheiben-OP hinter mich bringen müssen - und etwa zu diesem Zeitpunkt wurde auch meine CU festgestellt. Nun merkt man ja nichts von Zusammenhängen - man merkt nur: Tut weh / Ist Blut im Stuhl. Ob beides miteinander kausal zusammenhängt, habe ich nie untersucht, in der Folge muss man allerdings schon auf beides aufpassen: Mein Orthopäde jedenfalls hat damals einen recht lauten Fluch ausgestoßen, als er von der CU hörte - weil die Standard-Antirheumatika wie Ibuprofen, Indometacin, Diclofenac... bei CU ein No Go sind.

Außerdem: könnte eine Massage und Physiotherapie am unteren Rücken (z.B. am Ileosakralgelenk) einen Schub aauslösen, da dies den Darm reizt?

Nein, das schließe ich aus. Eine Darmreizung sehe ich bei derartigen Behandlungen nicht. Anders ist es, wenn man in dem Bereich Salben mit den o.g. Wirkstoffen aufträgt. Da haben wir hier im Forum unterschiedliche Erfahrungen: Manche User berichten davon, dass derartige Salben einen Schub auslösen - andere User, ich z.B. haben mit diesen Salben kein Thema.

Tipp: Das beste Mittel gegen Rückensteifigkeit ist Sport. Lass Dir von Deinem Arzt mal Krankengymnastik verordnen. Und die Übungen, die man Dir dort zeigt, machst Du jeden Morgen, bevor Du Dein Nachtzeug ausziehst (damit kann man sich ähnlich gut bewegen, wie in Sportklamotten, außerdem haben diese Übungen dann ihren festen Platz im Tagesablauf).

Ich hatte vor etlichen Jahren mal eine Kur, wo ich derartiges Rückenmuskeltraining gelernt habe. Der Physiotherapeut sagte mir damals einen harten aber ehrlichen Satz: "Du hast zwei Möglicheiten: Du machst diese Übungen jeden Morgen - und es wird Dir einigermaßen gut gehen - oder Du lässt es, dann kannst Du irgendwann nicht mehr laufen!" - das war im Jahr 2000. Ich mache sie, es geht mir gut. Klar zwickt und zwackt es immer mal - aber im Wesentlichen kann ich mich gut bewegen - die Rückenprobleme halten sich in Grenzen.

Der Zusammenhang ist klar: Was die kaputten Knochen nicht mehr halten können, das müssen die Muskeln schaffen - und dazu müssen sie trainiert sein.

LG Uwe

[angie0408]

Vielen Dank, Uwe, für deine Erfahrungen.
Mit den Bandscheiben habe ich Gsd keine Probleme.
Ich bin inzwischen auch schon länger in der Physiotherapie. Die Physiotherapeutin, die auch Osteopatin ist, hat sich schon gewundert, dass ich so eibgeschränkt in der Bewegung bin und es auch nicht wirklich besser wird.
Nun habe ich auch mal wieder Yoga gemacht und gesehen, dass ich bestimmte Übungen einfach anatomisch nicht hinbekomme. Tut aber trotzdem gut...
Mit den Salben usw. Halte ich mich total zurück, u.a. wegen der möglichen Nachwirkungen. Ich arbeite nur mit Wärme (am Rücken). Wenn es mal ganz hart kommt, werde ich live entscheiden, ob ich die Salben probiere oder nicht...

Die zeitlichen Zusammenhänge fallen einem immer erst später auf. Vielleicht bildet man sich diese aber s uch nur ein. Nur mit der Massage hatte ich ein bißchen Bedenken, können ja auch Wehen auslösen (hat nichts mit uns hier zu tun, aber zeigt doch, dass Massagen doch mächtige Aus- bzw. Nebenwirkungen haben können).

Gute Nacht
Angie

[Korona]

Hallo Angie,

ich kenne diese Schmerzen, u.a. speziell im ISG auch, das Stichwort für mich ist "CED-Rheuma". Die gute Nachricht: scheinbar sind diese entzündlichen Prozesse keine degenerativen, z.B. für die Gelenke.
Ich stelle bei mir fest, dass ich parallel zur Entzündungsstärke und meinem Allgemeinbefinden unterschiedlich starke Rückenschmerzen habe.
Komischerweise kennen das viele Patienten, aber viele Ärzte können damit nicht so viel anfangen. Die, die damit was anfangen können, wollen z.T. massive Therapien starten, die ich für mich nicht einsetzen möchte. Vor allem nicht, wenn durch Sport oder Bewegung Besserung zu erreichen ist.

Und an der Stelle stimme ich Uwes Vorschlägen absolut zu. Bewegung hilft und hält alles geschmeidig. Bewegung ist auch wichtig, um die Produktion der Flüssigkeit, die zwischen den Gelenken für Schmierung sorgt, anzuregen!
Wenn ich mal vorübergehend keinen Sport mache, nimmt sofort meine Beweglichkeit ab und meine Schmerzen zu.
Wenn ich regelmäßig etwas mache, geht es mir sofort besser. Dabei sind für mich stauchende Bewegungen wie Joggen, Springen, oder auch einseitige und hektische Techniken kontraproduktiv.

Yoga mit seinen vielen Dehnungen ist super, mit dem eigenen Körpergewicht arbeiten, viel auf dem Boden machen, Feldenkrais, Beckenbodentraining, Radfahren, Schwimmen, Tanzen....alles wunderbar.
Für mich zählt dazu auch, frühestens ab dem vierten Stock den Fahrstuhl, zu nehmen und abwärts immer zu Fuß! Es sei denn, man hat schwer zu tragen.

Und all das macht auch noch gute Laune. Ich bin auch der Ansicht, dass Menschen mit chronischen Erkrankungen auch von Sport und mehr Körperbewusstsein profitieren, weil sie möglicherweise ein zwiespältiges Verhältnis zu ihrem Körper haben. Sport gibt Vertrauen in den Körper und unterstützt das Gefühl, Einfluss nehmen zu können.

Wenn Du Bedenken bei Massagen hast, kannst Du versuchen mit einem Ball zu arbeiten. In der Reha habe ich Redondo-Bälle kennengelernt, die werden nur zu 2/3 aufgeblasen und dann kann man sie ins Kreuz legen und damit an der Wand kreisend und in alle Richtungen rollen, oder sich darauf legen und damit das Becken bewegen. Das ist erstaunlich entspannend und wirksam, auch was die Beweglichkeit angeht.

LG, Korona

[Uwe7]

Hallo Angie,

Mit den Bandscheiben habe ich Gsd keine Probleme.

meine Empfehlung in Sachen Sport bezieht sich nicht nur auf Bandscheiben. Meine Bandscheiben sind seit Jahren ruhig. Aber im Rücken gibt es auch viele kleine Muskeln, auch und gerade im Bereich des Iliosakralgelenks. Und die können sich derart verspannen und verkrampfen, dass gar nichts mehr geht - ganz unabhängig von den Bandscheiben. Und da hilft nur eins: Bewegung, Bewegung, Bewegung.

Mit den Salben usw. Halte ich mich total zurück, u.a. wegen der möglichen Nachwirkungen. Ich arbeite nur mit Wärme (am Rücken). Wenn es mal ganz hart kommt, werde ich live entscheiden, ob ich die Salben probiere oder nicht...

Das eilt ja auch nicht - denn es ist nicht die beste, sondern höchstens die zweitbeste Therapie-Option. Die beste Option ist und bleibt Bewegung. Ich stimme hier auch Korona zu:

Yoga mit seinen vielen Dehnungen ist super, mit dem eigenen Körpergewicht arbeiten, viel auf dem Boden machen, Feldenkrais, Beckenbodentraining, Radfahren, Schwimmen, Tanzen....alles wunderbar.

Meine morgendlichen Übungen finden alle auf dem Boden statt.

Nur mit der Massage hatte ich ein bißchen Bedenken, können ja auch Wehen auslösen

Damit habe ich keine Erfahrungen.

LG Uwe

[angie0408]

Hallo Korona und Uwe,
vielen Dank euch nochmal für die Antworten. Unter dem Strich bleibt: Bewegung, Bewegung, Bewegung.
Theoretisch ist mirdas natürlich klar, nur mit der Praxis hapert ea. Mein Yogakurs ist jetzt leider erstmal zu Ende, also muss ich mich noch mehr selbst motivieren...
Feldenkrais habe ich mal kennengelernt - fand es super, habe mir dann hier mal einen Kurs gesucht - fand ich schlecht, leider.
Bewegung an sich habe ich genug, nur für den Rücken zur Stärkung und zur Lösung der Verapannungen muss ich dringend mehr tun. Aber ihr habt mich wieder ein bisschen angespornt! Vielen Dank dafür.
LG Angie

[Steinzeitmensch]

Meine Krankenkasse bezahlt mir Yoga, hast du da mal nachgefragt?
Die haben da auch eine Suchmaschine, wo man Kurse in seiner Nähe finden kann