Entzündliche Darmerkrankung endlich los

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
R_Oberhausen
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Re: Entzündliche Darmerkrankung endlich los

Beitrag von R_Oberhausen »

Kann sich jemand noch daran erinnern, was den Ärger mit Morbus Crohn ausgelöst hat? Ich meine: Was wurde gegessen oder getrunken, bevor die Symptome auftraten?

Bei der Bekämpfung mit Antibiotika werden Chemikalien gegeben. Antibiotika sind tot. Aber was ist mit "lebenden Kampfstoffen"? Wenn Morbus Crohn durch Bakterien verursacht ist, was sind dann natürliche Feinde dieses Bakteriums?

Weizen, also Weizenmehl, ist, wenn es gut ist, tot. Weizenmehl ist im Prinzip Stärke. Die ist für Bakterien ein besonderes Nährsubstrat.

Käse, zum Beispiel mit Blauschimmel, kann lebende Pilze enthalten. Die geben eine ganze Reihe von Stoffen ab, die Bakterien beeinflussen. Gibt es in dieser Hinsicht irgendwelche bekannten Effekte?

Meine Quelle sagt, daß Tiere (Rinder) das Bakterium weitergeben können. Da wäre Milch eine mögliche Ursache.

fffranz
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Re: Entzündliche Darmerkrankung endlich los

Beitrag von fffranz »

So ganz genau kann ich mich nicht mehr an den Beginn erinnern. Da war man ja noch weit davon entfernt, das genau zu beobachten und sich Gedanken über das Essen zu machen. Das wurde erst aktuell, als es immer schlimmer wurde.
Fakt ist, daß ich viel Weizenprodukte gegessen habe: Brötchen zum Frühstück, Nudeln, Kekse, Pizza, Kuchen, usw. Bis auf diese Sachen esse ich ähnlich wie damals, vielleicht etwas gesünder, weniger Fertigsachen. Milch und Käse machen mir gar nichts aus.
Brot esse ich heute ausschließlich gutes Handwerksbrot - mit langer Gare. Ich nehme an, daß dabei von den Hefen die für mich unguten Stoffe im Getreide abgebaut werden.
Wie schon gesagt, von Arztseite kam niemals eine Frage in Richtung Ernährung.

Kaja
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Re: Entzündliche Darmerkrankung endlich los

Beitrag von Kaja »

Hallo fffranz,

das hört sich ja wirklich super an!

Kannst Du uns bitte Deine Ernährungsrezepte verraten welche man schafft wenn man vollzeitbeschäftigt ist, ein ´Haus zu reinigen hat, einen Garten zu pflegen man hat, Rheuma-Schmerzen ertragen muss aufgrund der CED?

Ich bin wirklich für alles offen und empfänglich und freue mich über alle Tipps und Hilfestellungen. - DENN ICH WILL! -

Viele Grüße

Kaja

R_Oberhausen
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Re: Entzündliche Darmerkrankung endlich los

Beitrag von R_Oberhausen »

Ich habe einen Backautomaten und wenn es zeitlich geht, mache ich mein Brot selbst. Das aus dem Supermarkt kriege ich einfach nicht mehr runter.

Inzwischen - Besitzer eines Minibackofens - backe ich das Brot oft im Backofen fertig. Da kann es länger und besser aufgehen als in dem Backautomaten, der ein starres Zeitschema hat, mit dem ich nicht einverstanden bin.

Mir gefällt Hafer sehr gut: zu den 500 Gramm Weizenmehl (das ist der Standard-Ansatz) kommt kurz vor der Geh-Phase noch eine Ladung kernige Haferflocken rein. Oder Müsli mit Nüssen und/oder Trauben und anderen Früchten.

Dabei ist mir aufgefallen, daß im Müsli nicht immer alles in Ordnung ist. Das schmeckt nicht nur scheußlich, sondern kann auch den Magen gehörig außer Kurs bringen.

Bei der Hefe, sowohl Trockenhefe als auch frische (die zu benutzen ist überhaupt kein Problem - 1/2 Würfel bzw. 1/3 Würfel) überlege ich mir inzwischen, versuchsweise auf Backpulver umzusteigen.

fffranz
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Re: Entzündliche Darmerkrankung endlich los

Beitrag von fffranz »

Kaja hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 22:08
das hört sich ja wirklich super an!
Hallo Kaja,

also so richtige "Ernährungsrezepte" habe ich eigentlich nicht. Hauptsache: ich esse kein Industriebrot mehr sondern kaufe das gute Handwerksbrot, am besten aus dem Bioladen. Ansonsten nichts, wo Weizen drin ist - keine Nudeln, keinen Kuchen usw. (Pizza geht, wenn der Teig lange gegangen ist - also wenn man die selber macht.)

Ansonsten stehe ich auch nicht so gern in der Küche, koche aber trotzdem viel selbst. Am besten Sachen, die man in Einweckgläser füllt und in den Külschrank stellt - Suppen ect. Die halten da bis zu 14 Tagen (wohlgemerkt ohne sie richtig einzuwecken - einfach nur heiß rein und Deckel drauf)

Du kannst auch mal bei der Sendung "Ernährungsdocks" reinschauen - da gibt es öfters Leute mit entzündlichen Darmerkrankungen, denen mit einer Ernährungsumstellung geholfen werden kann. Ich weiß nicht, ob Links hier erlaubt sind: https://www.youtube.com/watch?v=hDzH9hPVqlY

Was ich für mich als "Grundnahrungsmittel" entdeckt habe ist Porridge oder einfach Haferbrei. Da kann man eine größere Menge vorkochen, wenn man wenig Zeit hat und dann beliebig aufwärmen und mit einfachen Zutaten prima aufpeppen.

Gruß - Franz

fffranz
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Re: Entzündliche Darmerkrankung endlich los

Beitrag von fffranz »

Mit dem Backautomaten habe ich auch schon herumprobiert - aber das Ergebnis war nie so dolle.
Lieber einen guten Bäcker suchen und das Handwerk unterstützen ;-)

Backpulver statt Hefe ist keine gute Idee: die Hefe ist ein lebendiger Organismus, der die Weizenbestandteile umwandelt und verträglicher macht. Backpulver macht nichts, außer Luft ins Brot zu bringen.

Gruß - Franz

R_Oberhausen
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Re: Entzündliche Darmerkrankung endlich los

Beitrag von R_Oberhausen »

Backwerk ohne Gase drin zum Aufblasen ist ziemlich hart. Es gibt ja solches Zeug. Die Namen sind entsprechend. :P

Was den Weizen betrifft und Umwandlung: Bei anderen Getreidearten gibt es die doch auch.

Beim Backautomaten darf man einen Fehler natürlich nicht machen: fertige Backmischungen kaufen. Ich habe 2 Pakete gekauft um zu sehen, wie der Apparat funktioniert und wie das Ergebnis ist. Danach habe ich ausschließlich selbst gebastelt.

Backmischungen enthalten irgendwelchen Unfug, der wer weiß was enthalten kann. Außerdem sind sie wuchermäßig überteuert. Selbst machen macht Spaß!

Übrigens: Wenn der Automat in der Phase ist, wo er den Teig gehen läßt, macht er nach einen gewissen Zeit noch ganz kurz ein paar Bewegungen. Wenn man die abpaßt, kann man gleich danach weitere Zutaten in den Teig stecken: Apfelstücke, Bananen, Bockwürste. Das funktioniert einwandfrei und schmeckt super. :P

fffranz
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Re: Entzündliche Darmerkrankung endlich los

Beitrag von fffranz »

Natürlich müssen ins Brot Gase - sonst kaut man auf einem Brett rum. Die Hefen pupsen ja sozusagen CO2 in das Brot, was damit aufgeht.
Mit dem Backautomat habe ich damals auch Fertigmischungen ausprobiert - furchtbar. Es geht eigentlich mit einem ordentlichen Backofen besser und wenn man den Teig lange gehen läßt, ist das auch in Ordnung. Nur an ein gutes Handwerksbrot kommt man einfach nicht heran.

Weizen und Umwandlung: ja, ich würde auch keine Sachen mit z.B. Dinkel essen, die nicht lange genug von Hefen bearbeitet wurden. Das war mir am Anfang nicht ganz klar und ich dachte, es liegt nur an der Getreidesorte.

fffranz
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Re: Entzündliche Darmerkrankung endlich los

Beitrag von fffranz »

Natürlich müssen ins Brot Gase - sonst kaut man auf einem Brett rum. Die Hefen pupsen ja sozusagen CO2 in das Brot, was damit aufgeht.
Mit dem Backautomat habe ich damals auch Fertigmischungen ausprobiert - furchtbar. Es geht eigentlich mit einem ordentlichen Backofen besser und wenn man den Teig lange gehen läßt, ist das auch in Ordnung. Nur an ein gutes Handwerksbrot kommt man einfach nicht heran.

Weizen und Umwandlung: ja, ich würde auch keine Sachen mit z.B. Dinkel essen, die nicht lange genug von Hefen bearbeitet wurden. Das war mir am Anfang nicht ganz klar und ich dachte, es liegt nur an der Getreidesorte.

kira85
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Re: Entzündliche Darmerkrankung endlich los

Beitrag von kira85 »

fffranz hat geschrieben:
Do 18. Jun 2020, 07:52
Hallo,
mal eine Frage in die Runde: hat noch jemand von Euch Betroffenen die Erfahrung machen können, daß man das ganze Problem mit Reizdarm, Morbus Chron ect. komplett mit einer Ernährungsumstellung und ohne Medikamente in den Griff bekommt?

Bei mir war es so, daß ich jetzt fast 10 Jahre diese Probleme hatte, 2x im Krankenhaus war ( Darmspiegelung wurde einmal sogar wegen zu starker Entzündung abgebrochen), Medikamente genommen habe, imperativen Stuhlgang hatte - also das ganze Programm. Gastroenterologe meinte, das geht nie wieder weg, damit muß man leben.

Ich habe mich in der letzten Zeit dann zunehmend gefragt, ob das nicht mit dem zusammen hängt, was man ißt und angefangen herumzuprobieren: keinen Kaffee, keine Sachen wo Milcheiweiß drin ist, keine Süßigkeiten, keine Tomatenprodukte, usw. Hat erst mal alles nichts geholfen bis ich auf Weizenmehl gekommen bin. Von einem Tag auf den anderen alles weg gelassen, wo Weizenmehl drin war - keine Nudeln, keine Brötchen, keinen Kuchen. Auf den Verpackungen nachgesehen ob Weizen drin ist, selbst kleinste Mengen weggelassen.
Was soll ich sagen: es keine zwei Tage gedauert, da wurden die Beschwerden sanfter und nach 4 Wochen war es fast wieder normal: früh einmal aufs Töpfchen und Ruhe. Lediglich der Phantom-Reizdarm hatte mich noch etwas länger im Griff: damit hatte man ja jahrelang leben müssen, so daß man immer noch so ein unsicheres Gefühl hatte und stets schaut, wo ein WC in der Nähe ist und auch öfter mal drauf geht, obwohl nichts ist. Die Medikamente (Sanofalk) habe ich dann reduziert bzw. weggelassen. Das Ganze ist jetzt fast ein Jahr her und seit dem habe ich keine Probleme mehr.
Statt Weizenbrot gibt es jetzt nur noch Dinkel - sonst ist alles ganz normal.
Was mich im Nachhinein an der ganzen Geschichte wundert: mein Arzt hat nie gefragt, wie die Ernährungsgewohnheiten sind.

Gruß - Franz
Hi!

Also ich glaube, jeder muss selbst rausfinden was ihm gut tut. Das wurde mir gerade durchs Forum und auch durch diverse Youtube-Videos bewusst.

Ich zb merke keine Verschlechterung durch Nahrungsmittel.Ich esse täglich Süßes, trinke täglich Kaffee, esse Weizen, Kuchen, Torten, ja einfach alles. Manchmal habe ich Durchfälle, dann wieder nicht. Unabhängig davon was ich esse.

VL bist du gerade in der Remissionsphase? Mein Körper hat es letztes Jahr auch ohne Medis in Remission geschafft, gegessen habe ich zu diesem Zeitpunkt alles. Das einzige worauf ich achte ist, dass ich keinen Fertigfraß zu mir nehme. Keine Chips und Fertigkuchen. Ich mache alles selbst, auch das Brot. (Wobei es aber auch mal Toastbrot oder AUfbacksemmeln gibt)
Mein Arzt hat gesagt, dass ich alles essen darf sofern ich es vertrage. Bei mir ist es eher so -wenn ich starken Durchall habe- dass es besser ist wenn ich mich hinlege. Dann habe ich auch keinen Durchfall, aber sobald ich mich bewege muss ich aufs WC. Womöglich weil die Dramaktivität dann schneller ist. Aber auch da ist es egal ob ich einen Eisbecher, ein Schnitzel oder ein Brot esse.

Ich habe aber schon oft gelesen, dass manchen Leuten eine Ernährungsumstellung hift. Ich kann, oder besser gesagt will es nicht. Ich mag einfach Torten und Kuchen, und die schmecken mit Dinkel nicht. Ich bewundere immer die Leute die diesbezüglich so konsequent sind, aber ich schaffs nicht.
Viele essen ja auch vegan und es hilft ihnen. Manche verzichten auch auf Zucker. Blöd gesagt, aber Eisebecher und Schokoriegel vertrage ich noch am besten, wenn ich Druchfall habe. Ist zwar nicht gesund, aber das bleibt dann wenigstens.

LG

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