Ausbildung

Erwerbsleben mit einer CED? Hier der Austausch von Betroffenen darüber. Hier erfolgt keine Beratung durch den AK Sozialrecht!
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tine1969
beginnt sich einzuleben
Beiträge: 5
Registriert: Fr 1. Mai 2015, 21:45

Ausbildung

Beitrag von tine1969 »

Hallöchen,
Muss man wenn man sich um einen Ausbildungsplatz bewirbt sagen dass man CU hat?
Danke
Viele Grüße
Tine

Julian-R-
fühlt sich wohl hier
Beiträge: 56
Registriert: Sa 7. Jul 2018, 08:59

Re: Ausbildung

Beitrag von Julian-R- »

Hallo,
eigentlich nicht, warum auch.
Das wäre ja nur Nachteilhaft für dich.

MfG

Trüffel
könnte auch hier einziehen
Beiträge: 484
Registriert: Sa 3. Jun 2017, 18:52

Re: Ausbildung

Beitrag von Trüffel »

Meine Antwort: JEIN
In einem Vorstellungsgespräch will man ja seine Fähigkeiten, Kenntnisse, seine "guten Seiten" zeigen. Du willst klarmachen, warum gerade DU für den Ausbildungsplatz/Job geeignet bist. Eine chronische Erkrankung scheint da erstmal eher nicht ins Bild zu passen.

Was nicht unüberlegt bleiben sollte:
- Wie aktiv war die CED bisher bzw. ist sie derzeit? (natürlich kennt man die Zukunft nicht; aber kann das geforderte Arbeitspensum voraussichtlich nach umgesetzt werden?)
- Wirkt sich die CED in irgendeiner Form auf das Berufsleben aus? Ist mit häufigem Ausfall zu rechnen? (es fällt ziemlich schnell auf, wenn man regelmäßig alle 4 Wochen einmal fehlt; wer nicht weiß, dass man an diesem einen Tag für Infusions-/Arzttermine außer Gefecht ist, kommt oft mit dem Vorurteil: "der/die macht schon wieder blau...") Gefährde ich durch Verschweigen meiner Krankheit evtl. mich und/oder andere?
- Ein gutes und kollegiales Miteinander in der Arbeit, wer wünscht sich das nicht? Offen mit der Erkrankung umzugehen, kann helfen, dass am Arbeitsplatz Rücksicht genommen wird (z.B. Arbeitsplatz in der Nähe der Toilette, flexiblere Arbeitszeiten etc.) und kann Missverständnissen vonseiten der Kollegen vorbeugen (die Kollegen wissen z.B. Bescheid, dass man regelmäßige Arztbesuche einhalten muss oder phasenweise öfter zur Toilette geht)
- Offenheit kann aber auch auf Unverständnis stoßen: nicht jeder Chef ist tolerant und sozial eingestellt; nicht alle Kollegen verstehen das; bei manchen entsteht auch das Gefühl, dass man sich nur schon im Voraus eine Ausrede beschafft für häufige Fehlzeiten etc.
- Behinderungen/chronische Erkrankungen sind leider oft von Vorurteilen betroffen; dabei geht es Betroffenen oft darum zu zeigen, dass sie trotz ihrer Erkrankung vollen Einsatz zeigen und leistungsbereit sind
- Wenn man nichts sagt und die Krankheit u.U. so aktiv wird, dass man sie nicht mehr verstecken kann: was dann?

Fazit: entscheiden muss jeder selbst, was er wem über seine CED erzählen will.
Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind;
wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat.

(Marie von Ebner-Eschenbach)

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